Finanzen

Digitaler Euro: EZB engagiert Amazon

Amazon gehört zu den fünf Unternehmen, die von der EZB mit der Entwicklung von Front-End-Prototypen für den digitalen Euro beauftragt worden sind.
Autor
17.09.2022 12:15
Aktualisiert: 17.09.2022 12:15
Lesezeit: 1 min
Digitaler Euro: EZB engagiert Amazon
Amazon unterstützt die EZB bei der Entwicklung des digitalen Euro. (Foto: dpa) Foto: Arno Burgi

Die Europäische Zentralbank (EZB) wird mit fünf Unternehmen zusammenarbeiten, um mögliche Benutzeroberflächen für den digitalen Euro zu entwickeln. Dies teilte die Notenbank am Freitag mit. Dabei handelt es sich um die spanische CaixaBank, den französischen Zahlungsdienstleister Worldline, die italienische Bank Nexi und EPI, ein Konsortium aus europäischen Banken und Drittanbietern

Laut EZB soll getestet werden, wie gut sich der digitale Euro mit den von den fünf Unternehmen entwickelten Prototypen integrieren lässt. Dabei werden simulierte Transaktionen mit den von den fünf Unternehmen entwickelten Front-End-Prototypen eingeleitet und über die Schnittstelle und Back-End-Infrastruktur des Eurosystems abgewickelt. Es sei jedoch nicht geplant, die Prototypen in den nachfolgenden Phasen des digitalen Euro-Projekts wiederzuverwenden.

Die fünf von der EZB ausgewählten Unternehmen sollen sich demnach jeweils auf einen spezifischen Anwendungsfall des digitalen Euro konzentrieren:

  • Peer-to-Peer-Online-Zahlungen - CaixaBank
  • Peer-to-Peer Offline-Zahlungen - Worldline
  • vom Zahler initiierte Zahlungen an der Verkaufsstelle - EPI
  • vom Zahlungsempfänger initiierte Point-of-Sale-Zahlungen - Nexi
  • Zahlungen im elektronischen Handel - Amazon

Die fünf Firmen wurden aus einem Pool von 54 Front-End-Anbietern ausgewählt, weil sie die für den jeweiligen Anwendungsfall erforderlichen spezifischen Fähigkeiten am besten erfüllen. "Die EZB begrüßt das große Interesse an der Prototyping-Aktion", heißt es in der Mitteilung. Das Prototyping sei ein wichtiges Element in der laufenden zweijährigen Untersuchungsphase des Digital-Euro-Projekts. Sie werde voraussichtlich im ersten Quartal 2023 abgeschlossen sein, wenn die EZB auch ihre Ergebnisse veröffentlichen wird.

Die EZB wird wahrscheinlich zu den ersten Zentralbanken der fortgeschrittenen Volkswirtschaften gehören, die eine digitale Form ihrer Währung ausgeben, wobei Beamte auf die Mitte dieses Jahrzehnts als möglichen Zeitpunkt für die Einführung hinweisen. Die EZB befindet sich derzeit in der zweijährigen "Untersuchungsphase" des digitalen Euro-Projekts und hat noch keine formelle Entscheidung darüber getroffen, ob sie einen digitalen Euro einführen will.

In den USA hat die Federal Reserve Anfang des Jahres die Funktionsweise und sogar den Programmiercode des digitalen Dollars öffentlich gemacht. Erschaffen wurde die neue Währung zur Kontrolle der Welt von namhaften Bitcoin-Entwicklern.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Ohne Bürokratieabbau, kein Handwerk: KMU geben Politik klare Handlungsempfehlung für Bürokratieabbau
22.05.2025

Rund 75 Arbeitstage pro Jahr verlieren Betriebe im Handwerk an produktiver Zeit durch Bürokratie. Eine Studie der Handwerkskammer Dresden...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Briefträger als Beamter? Post, Telekom, Postbank haben noch tausende verbeamtete Mitarbeiter
22.05.2025

Wer Beamter ist, arbeitet für den Staat – oder? Das stimmt zwar in den allermeisten Fällen. Doch es gibt Ausnahmen: Mancher Beamter ist...

DWN
Politik
Politik Russisches Schatten-Schiff vor Polens Küste: NATO greift ein
22.05.2025

Ein russisches Schiff kreuzt verdächtig nahe eines NATO-Kabels in der Ostsee – dann greift ein Bündnisstaat ein. Was steckt hinter dem...

DWN
Panorama
Panorama Schüsse in Washington: Zwei Mitarbeiter der Israels Botschaft in den USA erschossen
22.05.2025

Zwei Mitarbeiter der israelischen Botschaft in Washington sind am Mittwochabend gegen 21 Uhr Ortszeit durch Schüsse in der Nähe des...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Automobilindustrie will nicht mehr in Deutschland investieren: Autozulieferer legen Investitionen auf Eis
22.05.2025

Laut einer Umfrage des Verbands der Automobilindustrie (VDA) wollen mehr als drei Viertel der Zulieferer (76 Prozent) ursprünglich in...

DWN
Politik
Politik China spielt Schach, Trump wirft mit Steinen – Nobelpreisträger Stiglitz kritisiert US-Präsident Trump
22.05.2025

Joseph Stiglitz, Ex-Berater von Präsident Bill Clinton und früherer Chefökonom der Weltbank, warnt vor Trumps Wirtschaftspolitik: Die...

DWN
Politik
Politik Ukraine, Russland und Europa: Der Kampf um Donald Trumps Aufmerksamkeit
21.05.2025

Russland und die Ukraine befinden sich nicht nur auf dem Schlachtfeld im Krieg, sondern auch auf dem diplomatischen Schachbrett. Die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft CATL erobert Europa - Wie der Batterie-Gigant die Autobranche erobert
21.05.2025

Volkswagen, BMW, Mercedes und Stellantis – sie alle sind abhängig von CATL-Batterien. Während der chinesische Weltmarktführer in...