Wirtschaft

Türkei: Inflation steigt auf 85,5 Prozent

In der Türkei setzt die Inflation ihren Höhenflug fort. Die Verbraucherpreise sind nach offiziellen Angaben 85,5 Prozent höher als vor einem Jahr.
03.11.2022 10:26
Aktualisiert: 03.11.2022 10:26
Lesezeit: 1 min

Die galoppierende Inflation in der Türkei hat weiter an Tempo zugelegt. Im Oktober lagen die Verbraucherpreise 85,5 Prozent höher als ein Jahr zuvor, wie das nationale Statistikamt am Donnerstag in Ankara mitteilte. Analysten hatten diese Inflationsrate in etwa erwartet. Im Vormonat hatte die Teuerung 83,4 Prozent betragen. Auf Monatssicht stiegen die Verbraucherpreise im Oktober um 3,5 Prozent.

Seit etwa einem Jahr geht es mit den Verbraucherpreisen in der Türkei stark nach oben. Ende 2021 hatte die Teuerung nur bei etwa 20 Prozent gelegen. Wie stark der Preisdruck derzeit ist, zeigen vor allem die Erzeugerpreise, die im Oktober um 157,7 Prozent im Jahresvergleich gestiegen sind.

Die Erzeugerpreise erfassen die Preise auf Herstellerebene, indem sie die Verkaufspreise der Produzenten abbilden. Die Jahresrate der Erzeugerpreise ist mehr als doppelt so hoch wie vor einem Jahr. Herstellerpreise beeinflussen die Lebenshaltungskosten der Verbraucher mittelbar und mit Zeitverzug.

In der Türkei wird die hohe Inflation durch mehrere Faktoren getrieben. Seit längerem sorgt die schwache Landeswährung Lira für Preisauftrieb, da sie in die Türkei importierte Güter verteuert. Hinzu kommen anhaltende Probleme in den internationalen Lieferketten, die Vorprodukte teurer machen. Zudem steigen die Preise von Energie und Rohstoffen, vor allem wegen des russischen Kriegs gegen die Ukraine.

Im Gegensatz zu vielen anderen Zentralbanken stemmt sich die türkische Notenbank nicht mit Zinsanhebungen gegen die galoppierende Teuerung. Vielmehr hat sie ihren Leitzins zuletzt mehrfach verringert.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen XRP-News: XRP-, Bitcoin- und Ethereum-Nutzer läuten gemeinsam mit IOTA Miner eine neue Ära stabiler täglicher Einnahmen ein!

In der digitalen Asset-Welle sind Bitcoin, Ethereum und XRP zweifellos die drei einflussreichsten Kryptowährungen. Bitcoin, als...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Brüssel greift nach dem Mittelstand: Milliardensteuer ohne Gewinn
22.07.2025

Die EU will tausende Firmen zur Kasse bitten – selbst wenn sie Verluste machen. Ein neuer Zwangsbeitrag könnte dem Binnenmarkt mehr...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bosch streicht mehr als 1.000 Stellen in Reutlingen
22.07.2025

Bosch streicht massiv Stellen. Der weltgrößte Autozulieferer reagiert auf schrumpfende Aufträge und steigenden Preisdruck. Parallel...

DWN
Technologie
Technologie Bruchlandung der elektronischen Patientenakte
22.07.2025

Die elektronische Patientenakte sollte die Gesundheitsversorgung in Deutschland digitalisieren – doch das Projekt droht zu scheitern....

DWN
Panorama
Panorama Russland wirft Deutschland aus den Top-5 der Bierbrauer
22.07.2025

Deutschlands Bierproduktion verliert weiter an Bedeutung – auch im internationalen Vergleich. Erstmals seit über zehn Jahren hat...

DWN
Panorama
Panorama USA treten erneut aus Unesco aus
22.07.2025

Wieder einmal kehren die USA der Unesco den Rücken. Der Grund ist politisch brisant: Washington stört sich an der Aufnahme Palästinas...

DWN
Politik
Politik Angst vor Russland bringt zwei Kleinstaaten näher an die EU
22.07.2025

Laut Europaministerin Marie Bjerre drängt die Zeit, zwei Kleinstaaten vom Westbalkan in die EU zu holen. Doch EU-Kommission und NGOs...

DWN
Politik
Politik AfD hat besonders in Regionen Erfolg, die von Industrie-Abbau betroffen sind
22.07.2025

Die AfD hat bei der Bundestagswahl 2025 einen historischen Stimmenzuwachs erzielt – besonders dort, wo Industriejobs wackeln. Neue Daten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Fall Fasana: Fehlende Cybersicherheit wird zum Risiko­faktor
22.07.2025

Ein Ransomware-Angriff bringt ein 100 Jahre altes Unternehmen zu Fall. Der Fall Fasana zeigt, wie existenziell Cybersicherheit für den...