Die Straße von Malakka spielt als kürzeste Verbindung zwischen dem Indischen Ozean und dem Fernen Osten naturgemäß eine zentrale Rolle bei der Abwicklung des Handelsverkehrs zwischen den großen Wirtschaftsmächten in diesem Teil der Welt. Sei es Rohöl aus Saudi-Arabien oder Gas aus Mosambik, das nach China oder Japan verschifft wird, indische Generika-Medikamente, die nach Südkorea verkauft werden oder chinesische (Vor-)Produkte, die durch den Suez-Kanal nach Europa gebracht werden – ein Großteil des internationalen Handels in dieser Weltregion fließt auf Container-Frachtern oder Tankern durch die Malakka-Straße.
Geopolitischer Hotspot
Doch die Wasserstraße spielt auch in den geostrategischen Überlegungen großer Mächte und der Anrainerstaaten eine zentrale Rolle. Die regelmäßige Präsenz von US-Streitkräften in der Region (etwa auf den Philippinen oder in Singapur) und Truppenübungen mit anderen Anrainerstaaten wie beispielsweise Malaysia werden deshalb von der chinesischen Regierung mit großem Misstrauen verfolgt. In Peking spricht man angesichts der geografischen Problematik auch vom „Malakka-Dilemma“.