Deutschland

Neuzulassungen von Elektroautos brechen ein

Lesezeit: 2 min
03.02.2023 16:09  Aktualisiert: 03.02.2023 16:09
Die Förderprämien für Elektroautos sind gesunken und nun auch die Neuzulassungen. Ist die Verkaufsdelle also nur vorübergehend? Die Branche ist uneins.
Neuzulassungen von Elektroautos brechen ein
Ein Elektroauto BWM i3s wird aufgeladen. Die Verkäufe sind im Januar stark eingebrochen. (Foto: dpa)
Foto: Julian Stratenschulte

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Durch die Senkung der Förderprämien ist der Absatz von Elektroautos im Januar stark eingebrochen. Während im Dezember 2022 mehr als 100 000 reine Elektrofahrzeuge neu zugelassen wurden, kamen im Januar nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) lediglich rund 18 100 neu auf die Straßen. Viele Verbraucher haben den Kauf eines Elektrofahrzeugs offensichtlich vorgezogen, um noch die höheren Förderungen zu erhalten.

Das Beratungsunternehmen EY bezeichnete die sehr hohen Zulassungszahlen im Dezember dementsprechend als «regelrechtes Feuerwerk an Last-Minute-Neuzulassungen in diesem Segment». «Diese vorgezogenen Neuwagenkäufe fehlen jetzt natürlich», hieß es am Freitag in einer Analyse des Unternehmens.

Plug-in-Hybride, die neben einem Elektromotor auch noch einen Verbrenner nutzen, werden seit Jahresbeginn nicht mehr gefördert. Für Batterie- und Brennstoffzellen-Autos sind die Förderprämien gesunken. Maximal können die Käufer vollelektrischer Autos nun vom Staat statt 6000 noch 4500 Euro erhalten, wenn ihr Wagen mit weniger als 40 000 Euro netto in der Verkaufsliste steht. Für teurere Fahrzeuge bis zu einem Netto-Listenpreis von 65 000 Euro gibt es noch 3000 Euro statt bislang 5000 Euro. 2024 sinken die Förderprämien weiter.

Die Zahl der neu zugelassenen Plug-In-Hybdride lag im Januar knapp unter 9000 - nach fast 70 000 im Dezember und rund 54 100 im Januar 2022.

«Gerade die Neuzulassungen von E-Fahrzeugen wurden im Dezember vorgezogen und fehlen nun. Wir erwarten jedoch, dass der Markt nach dem Auslaufen dieses Vorzieheffektes wegen der verbesserten Lieferfähigkeit ins Plus drehen wird», sagte Reinhard Zirpel, Präsident des Verbandes der internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK). «Dennoch hinterlässt die Kürzung der E-Auto-Förderung 2023 deutliche Spuren. Wir befürchten, dass es mit der bisherigen Dynamik vorerst vorbei ist.»

Insgesamt wurden im Januar etwas mehr als 179 000 Autos neu zugelassen - das waren 2,6 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Im Dezember kamen, getrieben von den hohen Zahlen bei den Elektrofahrzeugen, mehr als 314 000 Autos neu auf die Straßen. Mit einem Anteil von 27 Prozent waren die meisten Neuwagen im Januar SUVs.

Die Zahl privater Zulassungen ging im Januar um rund 12 Prozent auf 56 700 Fahrzeuge zurück. Nach Ansicht des VDIK ist auch diese Entwicklung eine Auswirkung des starken Jahresendspurts 2022. (dpa)


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Smallcap-Aktien: Lohnt sich ein Investment?
29.03.2024

Nebenwerte sind derzeit relativ gering bewertet und könnten von Zinssenkungen profitieren. Macht ein Einstieg Sinn für risikobereite...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Erholung der deutschen Wirtschaft verzögert sich
29.03.2024

Europas größte Volkswirtschaft kommt nicht richtig in Fahrt. Die Aussichten für die nächsten Monate sind nach Experteneinschätzung...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Reiseziele: So manche Überraschung im Sommerflugplan
29.03.2024

Ab Ostern tritt an den deutschen Flughäfen der neue Sommerflugplan in Kraft. Die Deutschen Wirtschaftsnachrichten haben für Sie als Leser...

DWN
Politik
Politik Vor 20 Jahren: Größte Erweiterung der Nato - eine kritische Betrachtung
29.03.2024

Am 29. März 2004 traten sieben osteuropäische Länder der Nato bei. Nicht bei allen sorgte dies für Begeisterung. Auch der russische...

DWN
Technologie
Technologie Viele Studierende rechnen mit KI-Erleichterungen im Joballtag
29.03.2024

Vielen Menschen macht Künstliche Intelligenz Angst, zum Beispiel weil KI Arbeitsplätze bedrohen könnte. In einer Umfrage stellte sich...

DWN
Politik
Politik Verfassungsgericht stärken: Mehrheit der Parteien auf dem Weg zur Einigung?
28.03.2024

Das Verfassungsgericht soll gestärkt werden - gegen etwaige knappe Mehrheiten im Bundestag in aller Zukunft. Eine Einigung zeichnet sich...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschlands maue Wirtschaftslage verhärtet sich
28.03.2024

Das DIW-Konjunkturbarometer enttäuscht und signalisiert dauerhafte wirtschaftliche Stagnation. Unterdessen blieb der erhoffte...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Lauterbach will RKI-Protokolle weitgehend entschwärzen
28.03.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass einige der geschwärzten Stellen in den Corona-Protokollen des RKI aus der...