Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hat im vergangenen Jahr 656 Pflegekräfte aus dem Ausland nach Deutschland vermittelt. Das geht aus Angaben des Bundesgesundheitsministeriums auf eine Frage des Unionsabgeordneten Tino Sorge hervor. Die Zahlen lagen der Deutschen Presse-Agentur am Freitagabend vor. Die meisten angeworbenen Fachkräfte stammten 2022 demnach mit 255 von den Philippinen.
Sorge, gesundheitspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, kritisierte die Bemühungen: «Die Bundesregierung tut zu wenig, um Pflegekräfte aus dem Ausland nach Deutschland zu holen. Dabei wäre das Potenzial enorm: In vielen Ländern gibt es gut ausgebildete Fach- und Hilfskräfte, die in deutschen Pflegeeinrichtungen sofort einsetzbar wären.» Sorge bemängelte unter anderem zu langwierige Visaverfahren.
Das Gesundheitsministerium verwies in seiner Antwort auf einen Bewerberstand von 2108 Menschen, «der hinsichtlich Teilnahme, Voraussetzungen und Vorbereitung von Einreise und Arbeitsaufnahme betreut wird. Hieraus ist das Potenzial der Einreisen in 2023 ersichtlich.»
Die BA hat den Angaben zufolge im Pflegebereich in den vergangenen Jahren Vermittlungsabsprachen und Kooperationsvereinbarungen gehabt mit: Bosnien und Herzegowina, Philippinen, Tunesien, El Salvador, Serbien, Vietnam, Indien, Indonesien, Mexiko, Jordanien, Brasilien und Kolumbien. (dpa)