Technologie

Unser neues Magazin ist da: Dank künstlicher Intelligenz schafft sich die Menschheit ab

ChatGPT ist in aller Munde. Der Textbot bietet derart viele Möglichkeiten, dass Stimmen laut werden, die die Denkfähigkeit des Menschen der Zukunft in Frage stellen. Doch wie weit ist diese Zukung eigentlich weg – oder ist sie am Ende schon da?
Autor
18.05.2023 10:31
Lesezeit: 2 min
Unser neues Magazin ist da: Dank künstlicher Intelligenz schafft sich die Menschheit ab
Müssen wir irgendwann gar nicht mehr denken? (Foto: Iaremenko/iStock.com) Foto: Iaremenko

Geoffrey Hinton gilt als einer der größten Pioniere auf dem Feld der künstlichen Intelligenz (KI). Darum hört nicht nur die Fachwelt genau hin, wenn der 75-Jährige vor den Gefahren eben jener Technologie mahnt, die er selbst mitgeschaffen hat. Jüngst sagte Hinton, ehemaliger Mitarbeiter des Tech-Konzerns Google und Turing-Preisträger, gegenüber dem MIT Technology Review folgendes über das intelligente Sprachprogramm ChatGPT-4, das derzeit die Welt im Sturm erobert:

„Manchmal denke ich, es ist, als wären Außerirdische gelandet und die Menschen hätten es nicht bemerkt, weil sie sehr gut Englisch sprechen.“ Zwar verfüge das neuronale Netzwerk GPT-4, das dem Sprachprogramm zugrunde liegt, nur über rund eine Billion Verbindungen (das menschliche Gehirn verfügt über rund 100 Billionen), aber es habe eben auch einen „viel besseren Lernalgorithmus“ als Menschen und lerne immens schnell dazu.

Dabei zeigt sich ChatGPT-4 auch sehr kreativ beim Erfinden von Fakten, wie kürzlich eine deutsche Sprachwissenschaftlerin aufzeigte. Die Frau fragte das Programm nach der Inhaltsangabe eines – von ihr frei erfundenen – Kinderbuchs, die das Programm artig ausspuckte. Auch ein – ebenfalls nicht existentes – literaturwissenschaftliches Essay über das Kinderbuch erfand ChatGPT kurzerhand und wurde beim Lügen noch nicht einmal rot.

Worauf läuft die KI-Entwicklung letzten Endes hinaus? Haben wir die Singularität – also den Punkt, an dem Maschinen intelligenter als Menschen sind – bereits überschritten? Hinton ist sicher, dass es inzwischen zwei Arten von Intelligenz gibt: Eine, die auf Gehirnen basiert wie bei Menschen und Tieren, und eine, die auf neuronalen Netzen basiert wie bei ChatGPT-4. „Es ist eine völlig andere Form der Intelligenz, eine neue und bessere Form“, so Hinton.

Die Risiken dieser Technologie werden gern heruntergespielt und als Technologiepessimismus abgetan. Dabei haben wir KI in ihrer ganzen Tragweite noch gar nicht verstanden. KI-Pionier Hinton zog sich deshalb von Google zurück, weil er nicht länger an der KI-Entwicklung teilhaben will. Er fürchtet, diese Systeme könnten eines Tages so intelligent werden, dass sie Menschen manipulieren und sogar töten. „Ich habe ganz plötzlich meine Ansicht darüber geändert, ob diese Dinger intelligenter sein werden als wir. Ich denke, sie sind jetzt schon sehr nahe dran und werden in Zukunft noch viel intelligenter werden“, sagt er. „Wie könnten wir das überleben?“

KI macht erstaunliche Fortschritte – und das auch auf Gebieten, die bisher als unzugänglich für Maschinen galten: kreativen Tätigkeiten. KI entwirft Designs, komponiert Lieder, schreibt Gedichte und malt Bilder. Wer im Berufsleben künftig auf den Einsatz von KI verzichtet, wird einen Wettbewerbsnachteil erleiden oder gleich komplett durch sie ersetzt werden. Wer sie aber einsetzt, trainiert sie damit weiter und schafft sich womöglich über kurz oder lang auch selbst ab.

Die Texte in diesem Magazin wurden gänzlich mit menschlichen Gehirnen erstellt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Deutschland im Club der Superreichen vorn dabei
04.12.2025

Fast 3.000 Menschen weltweit besitzen mehr als eine Milliarde Dollar – und Deutschland spielt eine führende Rolle. Während...

DWN
Finanzen
Finanzen Silberpreis aktuell leichter: Kurspotenzial weiter hoch – jetzt Rücksetzer nutzen und Silber kaufen?
04.12.2025

Der Silberpreis hat am Mittwoch ein Rekordhoch erreicht. Doch der starke Anstieg des Silberpreises in den vergangenen Monaten stellt die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Porsche-Aktie: 1.900 Stellen fallen weg
04.12.2025

Porsche verschärft seinen Sparkurs und fordert deutliche Zugeständnisse der Beschäftigten. 1.900 Stellen sollen bis 2029 wegfallen,...

DWN
Technologie
Technologie Lockerung der Gentechnik-Regeln im Supermarkt: Was Verbraucher jetzt wissen müssen
04.12.2025

Neue EU-Vorgaben aus Brüssel: Gibt es im Supermarkt bald keinen Hinweis mehr auf genveränderte Lebensmittel? Was sich für Obst, Gemüse...

DWN
Politik
Politik Durch Angriffe beschädigte Pipeline lässt den Ölpreis steigen
04.12.2025

Ein beschädigter Pipeline-Anleger im Schwarzen Meer lässt den Ölpreis scharf anziehen. Die Märkte reagieren nervös, denn geopolitische...

DWN
Politik
Politik Beiträge für Private Krankenversicherung steigen kräftig ab 2026
04.12.2025

Die Mehrheit der Privatversicherten muss kommendes Jahr höhere Beiträge für ihre Krankenkasse bezahlen. Die Branche rechnet mit...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Schweizer Rohstoffhändler wankt: Gunvor-Chef steigt aus – die Lehren aus Gunvors Buy-out
04.12.2025

Gunvor galt lange als diskreter Globalplayer im Ölhandel – bis der Flirt mit dem russischer Öl- und Gaskonzern Lukoil sowie Vorwürfe...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuer auf Kontoguthaben? Marktforscher wollen höhere Ausgaben anreizen
03.12.2025

Die Stimmung der deutschen Verbraucher bleibt auch beim Weihnachtsgeschäft auf dem Tiefpunkt: Das Land der Sparer hält das Geld zusammen...