Die Energieminister der G20-Staaten sind sich bei ihrem Treffen in Indien nicht über die Förderung erneuerbarer Energien einig geworden.
Zwar gebe es erstmals unter den 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländern (G20) ein Bekenntnis zur Dekarbonisierung der Industrie mit hohem Energieverbrauch, erklärte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck am Sonntag. Keine Einigung gebe es hingegen auf eine Verdreifachung der erneuerbaren Energien bis 2030, wie sie alle G7-Staaten bereits beschlossen hätten. Eine gemeinsame Abschlusserklärung nach dem viertägigen Treffen im indische Bundesstaat Goa kam nicht zustande.
Die Nachrichtenagentur Reuters hatte am Vortag von Insidern erfahren, dass ein Vorstoß zum Ausbau der Erneuerbaren auf Widerstand großer Produzenten und Verbraucher fossiler Brennstoffe gestoßen sei. Russland, Saudi-Arabien, Südafrika und Indonesien hätten einen Vorschlag der sieben führenden Industriestaaten (G7) - zu denen auch Deutschland gehört - abgelehnt, den Anteil erneuerbarer Energien der G20-Staaten bis 2030 zu verdreifachen. China als der weltweit größte Emittent von Kohlendioxid habe den Plan ebenfalls abgelehnt.
Eine Blockade einiger weniger Länder, vor allem fossiler Energien produzierender Länder, habe das Treffen erschwert, erklärte Habeck. Gleichwohl sei ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur diesjährigen UN-Klimakonferenz gelungen: Die große Mehrheit der G20-Staaten wolle beim Ausbau erneuerbarer Energien vorangehen und tue das bereits.
"Das Entscheidende ist, dass die Welt nicht auf die Langsamsten wartet, sondern, dass die vielen Progressiven zusammen vorangehen", erklärte Habeck. So sei es gelungen, im Ergebnispapier eine Verdoppelung der Energieeffizienz bis 2030 festzuhalten. (Reuters)