Unternehmen

Sinkende Stahlpreise brocken Voestalpine Gewinneinbruch ein

Das Nettoergebnis von Voestalpine ist um mehr als die Hälfte geschrumpft. Hintergrund sind sinkende Stahlpreise und eine teils schwächere Nachfrage.
09.08.2023 09:34
Aktualisiert: 09.08.2023 09:34
Lesezeit: 1 min

Eine teils schwächere Nachfrage und sinkende Stahlpreise haben die Gewinne des Linzer Stahl- und Verarbeitungskonzerns Voestalpine um mehr als die Hälfte einbrechen lassen. Unter dem Strich schrumpfte das Ergebnis im abgelaufenen Quartal um 58 Prozent auf 220 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ging um 42,6 Prozent auf 504,5 Millionen Euro zurück, die Erlöse sanken um 4,3 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro.

Vorstandschef Herbert Eibensteiner, der die Aktionäre bereits auf einen Gewinneinbruch eingestimmt hatte, zeigte sich dennoch zufrieden und verwies darauf, dass im Vorjahresvergleich das beste Quartal der Konzerngeschichte erzielt worden war. "Unser Alleinstellungsmerkmal ist die Diversifikation sowohl nach Branchen wie auch nach Regionen. Damit sind wir für die Zukunft robust aufgestellt", sagte der Manager.

Allerdings erwartet der Konzern auch im gesamten Geschäftsjahr, das am 31. März 2024 endet, Einbußen: Das Ebitda werde in der Bandbreite von 1,7 bis 1,9 Milliarden Euro liegen, bekräftigte Voestalpine die Prognose. Im vergangenen Jahr hatte der Konzern mit 2,5 Milliarden Euro das bisher beste operative Ergebnis erzielt.

STIMMUNG TRÜBT SICH IN MANCHEN SEGMENTEN EIN

Die Nachfrage aus dem Maschinenbau, der Konsumgüter- und der Bauindustrie seit bereits spürbar zurückgegangen, während sich die Bahninfrastruktur und die Luftfahrt unverändert stark zeigten, erläuterte Voestalpine die Trends. Auch der Öl- und Gassektor habe eine gute Entwicklung gezeigt. Die Österreicher sind unter anderem Weltmarktführer in der Produktion von Komplett-Weichensystemen und beliefern die Luftfahrt mit Fahrwerksteilen oder Triebwerksaufhängungen. Die hohe Nachfrage nach hochqualitativen Schienen habe zu einer Vollauslastung der Produktion am österreichischen Standort Donawitz geführt, erklärte der Konzern.

Die für das Unternehmen wichtige Automobilindustrie habe zuletzt eine zufriedenstellende Nachfrage gezeigt, hieß es. Für die Voestalpine, die unter anderem Bleche und Karosserieteile produziert, zählen die deutschen Autobauer BMW, Daimler oder Volkswagen zu den wichtigsten Kunden. Hier hätten sich auch gewisse Aufholeffekte nach den Lieferkettenproblemen im letzten Jahr gezeigt, die sich nun zunehmend auflösten. (Reuters)

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

 

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Autoindustrie in der Krise: Warum die Lage dramatisch ist
23.11.2025

Europas Autohersteller stecken in existenziellen Nöten und Beobachter sprechen schon von einem drohenden Niedergang. Neben den Problemen...

DWN
Technologie
Technologie Experten warnen vor 2035: Plug-in-Hybride sind ein Weg ins Nichts
23.11.2025

Ein neuer französischer Bericht rüttelt an der europäischen Autoindustrie. Plug-in-Hybride gelten darin als teurer, klimaschädlicher...

DWN
Unternehmen
Unternehmen NATO-Ostflanke: Drohnenhersteller Quantum Systems unterstützt die Bundeswehr-Brigade in Litauen
22.11.2025

Der deutsche Drohnenhersteller Quantum Systems expandiert nach Litauen und baut dort ein umfassendes Wartungs- und Logistikzentrum für...

DWN
Technologie
Technologie Digitale Souveränität: Wie Deutschland bei Breitband, 5G und Cloud die Abhängigkeit verringern kann
22.11.2025

Verpasst Deutschland die digitale Zeitenwende? Der Wohlstand von morgen entsteht nicht mehr in Produktionshallen, sondern in...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz-Erfinder warnt: „Meine Schöpfung kann uns vernichten“
22.11.2025

Er gilt als einer der „Väter der Künstlichen Intelligenz“ – jetzt warnt Yoshua Bengio vor ihrer zerstörerischen Kraft. Der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Zwischen Škoda-Erfolg und Chinas Einfluss: Was die Abhängigkeit für deutsche Autobauer bedeutet
22.11.2025

Elektromobilität ist längst kein Nischenphänomen mehr, sondern prägt zunehmend den europäischen Massenmarkt. Doch wie gelingt es...

DWN
Panorama
Panorama Weihnachtsmarkt-Sicherheit: Was bringen Beton, Kameras und Co. auf Weihnachtsmärkten wirklich?
22.11.2025

Deutsche Weihnachtsmärkte stehen für Atmosphäre, Tradition und Millionen Besucher. Gleichzeitig wächst die Debatte über Schutz,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Ticketsteuer sinkt: Flugbranche verspricht mehr Verbindungen – Passagiere bleiben skeptisch
22.11.2025

Die Bundesregierung will den Luftverkehr mit einer Absenkung der Ticketsteuer ab Mitte nächsten Jahres entlasten. Die Flug- und...