Politik

Putin: London bildet ukrainische Atom-Saboteure aus

Lesezeit: 2 min
12.09.2023 11:43  Aktualisiert: 12.09.2023 11:43
Russlands Präsident Putin erhebt auf der Wirtschaftskonferenz in Wladiwostok schwere Vorwürfe gegen britische Geheimdienste. Kiews Offensive werde scheitern, so Putin.
Putin: London bildet ukrainische Atom-Saboteure aus
Wladimir Putin, Präsident von Russland. (Foto: dpa)
Foto: -

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet von einer Rede des russischen Präsidenten Wladimir Putin auf einer internationalen Wirtschaftskonferenz in Wladiwostok, in der er auch auf den Feldzug gegen die Ukraine eingeht:

Die Gegenoffensive der Ukraine ist nach den Worten Putins bislang erfolglos. Die Ukraine erleide schwere Verluste, zitiert Reuters den russischen Präsidenten. Die Gegenoffensive läuft seit etwa einem Vierteljahr, zuletzt meldete die Ukraine kleinere Geländegewinne, die aber nichts an der Gesamtsituation ändern.

Die ukrainische Armee hatte kürzlich das Dorf Robotyne im Süden des Landes befreit und auch danach über weitere, kleinere Geländegewinne berichtet. Man komme täglich 50 bis 200 Meter voran, sagte ein Sprecher der Armee am Dienstag. Insgesamt habe man 255 Quadratkilometer seit beginn der Offensive Anfang Juni zurückerobert.

Putin: Atom-Saboteure von London ausgebildet

Putin übte scharfe Kritik am Westen wegen der militärischen Unterstützung der Ukraine. Die Lieferung von Streumunition und Geschossen mit abgereichertem Uran sei ein Verbrechen, sagt er auf einer Veranstaltung in Wladiwostok. Eine Lieferung von F-16-Kampfjets wiederum werde nichts ändern, sondern den Konflikt nur in die Länge ziehen.

Putin erklärt zudem, der russische Inlandsgeheimdienst FSB habe ukrainische Saboteure gefangengenommen, die Kernkraftanlagen beschädigen wollten. Die Saboteure seien von britischen Nachrichtendiensten instruiert worden. Das sei besorgniserregend und könne ernste Konsequenzen haben.

Putin: Ausreichend Nachschub für Armee

Putin wurde gefragt, ob sein Land zur Stärkung der militärischen Anstrengungen in der Ukraine eine neue Mobilmachung auf den Weg bringen müsse. Putin antwortet, dass 1000 bis 1500 Russen tagtäglich Verträge zum freiwilligen Eintritt in das Militär unterzeichneten. In den vergangenen sechs oder sieben Monaten seien dies insgesamt 270.000 Freiwillige gewesen. Der Putin-Vertraute und Ex-Präsident Dmitri Medwedew hatte kürzlich die Zahl 280.000 genannt. Der Kreml hat wiederholt erklärt, Zwangsrekrutierungen seien nicht nötig.

Selenskij ruft zum Durchhalten auf

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij ruft die Ukrainer auf, sich auch 18 Monate nach Beginn der russischen Invasion voll und ganz auf die Kriegsanstrengungen zu konzentrieren. "Obwohl heute der 565. Tag dieses Krieges ist, muss jeder Einzelne wie in den ersten Tagen auf die Verteidigung des Staates konzentriert sein", sagt Selenskij in seiner abendlichen Videobotschaft. "Russland hofft nicht auf den Sieg. Der Feind hofft nur, dass wir dem Ganzen nicht standhalten werden. Die Ukraine muss standhaft bleiben. Alles, was uns stärkt, ist eine Priorität, die einzige Priorität. Es darf keine Nachlässigkeit geben. Wir werden niemandem erlauben, die Ukraine zu schwächen."


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Flüchtlingswellen und Wirtschaftskrisen: Was ein Zerfall der Levante für Deutschland bedeuten würde
24.11.2024

Die Levante könnte sich zur Achillesferse Europas entwickeln, wenn sich der schwelende Konflikt zwischen Israel und Iran zu einem...

DWN
Panorama
Panorama Alarmierende Umfrage: Kriege und Klimakrise belasten Schüler in Deutschland
24.11.2024

Eine neue Umfrage zeigt: Viele Schülerinnen und Schüler in Deutschland sind von Sorgen geplagt. Kriege, Klimakrise und Leistungsdruck...

DWN
Politik
Politik Nato-Generalsekretär trifft sich in Florida mit Trump
24.11.2024

Die zweite Amtszeit von Donald Trump wird in der Nato von vielen Alliierten mit Sorge gesehen. Schon vor dem Machtwechsel reist der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Leerstand in Innenstädten: Decathlon setzt auf Expansion gegen die Krise
24.11.2024

Leerstand prägt deutsche Innenstädte. Doch Decathlon sieht Chancen: Bis 2027 sollen mehr als 60 neue Filialen entstehen – viele davon...

DWN
Finanzen
Finanzen DWN-Sonntagskolumne: The Rational Investor - warum Emotionen bei der Geldanlage schaden
24.11.2024

Als ich gehört habe, dass in einer Umfrage des ZDF vor der US-Präsidentschaftswahl am 5. November 2024 über 70 Prozent der Deutschen...

DWN
Politik
Politik Christian Lindners Vorwurf lautet: SPD strebt "Zerstörung" der Liberalen an
24.11.2024

Seit dem Bruch der Ampel-Koalition herrscht ein scharfer Ton zwischen SPD und FDP. Nun legt der entlassene Finanzminister nach. Die SPD...

DWN
Unternehmen
Unternehmen VW hält an Werksschließungen fest - Sparansage auch bei Bosch
24.11.2024

Im Streit um Einsparungen bei VW bleibt das Unternehmen hart: Die Kapazitäten sollen schnell runter. Die IG Metall reagiert in der...

DWN
Panorama
Panorama Sammelkarten als Wertanlage: Das Geschäft mit begehrten Karten
24.11.2024

Sammelkarten sind weit mehr als nur ein Zeitvertreib. Besonders seltene Karten erzielen zum Teil Rekordpreise. Was steckt hinter diesem...