Deutschland

Bundesweite Streiks: Verdi legt Deutschland lahm

Lesezeit: 1 min
27.03.2014 11:51
Die Gewerkschaft Verdi hat zu bundesweiten Warnstreiks im öffentlichen Dienst aufgerufen. Betroffen sind Kitas, Krankenhäuser, Müllabfuhren und öffentliche Einrichtungen. Auch das Personal an sieben deutschen Flughäfen legte die Arbeit nieder und sorgte für erhebliche Verzögerungen.

Die Gewerkschaft Verdi startet am Donnerstag eine zweite Welle von Warnstreiks. Betroffen sind vor allem Bereiche im öffentlichen Dienst, aber auch Piloten legen die Arbeit nieder.

Bestreikt wurden am Donnerstag nach Angaben von Verdi erneut Kitas, Müllabfuhren, Verwaltungen, Jobcenter, öffentliche Einrichtungen und Krankenhäuser. Der Schwerpunkt lag in Nordrhein-Westfalen. Betroffen waren aber auch Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen.

Verdi fordert eine Lohnsteigerung von 3,5 Prozent und die Übernahme aller Auszubildenden. Zudem sollen Arbeitnehmer branchenunabhängig einen Urlaubsanspruch von 30 Tagen im Jahr erhalten.

„Im Vergleich zu anderen Branchen haben sich die Einkommen im öf­fent­li­chen Dienst un­ter­durch­schnitt­lich ent­wi­ckel­t. Die Sche­re soll jetzt ge­schlos­sen wer­den, und des­halb for­dern die Be­schäf­tig­ten 100 Eu­ro für al­le und noch ein­mal 3,5 Pro­zent oben drauf. Auch der öf­fent­li­che Dienst bleibt nur dann ein at­trak­ti­ver Ar­beit­ge­ber, ge­ra­de für jun­ge Leu­te, wenn er gu­te Ein­kom­mens­be­din­gun­gen bie­tet“, so eine Stellungnahme von Verdi.

Neben den Arbeitnehmern des öffentlichen Dienstes streiken am Donnerstag auch Piloten, um den Druck in den Tarifverhandlungen zu erhöhen. An den Flughäfen Frankfurt/Main, München, Köln-Bonn, Düsseldorf, Hamburg, Hannover und Stuttgart rief Verdi den Warnstreik aus. In Folge des Streiks streicht die Lufthansa weltweit ein Drittel aller Flüge. Allein in Frankfurt wurden 400 Lufthansa-Flüge gestrichen. Etwa 40.000 Passagiere sind davon betroffen.

Verdi sucht im Tarifstreit eine zügige Entscheidung. Er setze auf eine Lösung in der dritten Runde der Gespräche Anfang kommender Woche, sagte Verdi-Chef Frank Bsirske im Deutschlandfunk.  „Wir wollen teilhaben am wirtschaftlichen Aufschwung“, sagte Bsirske.

Die Gewerkschaft rechnet damit, dass es sich um den bislang stärksten Streiktag handeln wird. Die Beteiligung werde mindestens im „oberen fünfstelligen Bereich“ liegen. Genaue Zahlen sollen am Mittag bekanntgegeben werden. Verdi-Chef Bsirske selbst wurde zu Kundgebungen in Mannheim und Freiburg erwartet. Die Verhandlungen sollen am Montag und Dienstag in Potsdam in dritter Runde fortgesetzt werden. Weitere Termine sind bislang nicht angesetzt.

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik Europaparlament billigt neue EU-Schuldenregeln nach langwierigen Debatten
23.04.2024

Monatelang wurde über Europas neue Regen für Haushaltsdefizite und Staatsschulden diskutiert. Die EU-Abgeordneten sprechen sich nun für...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauministerin: Innenstädte brauchen vielfältigere Angebote
23.04.2024

Klara Geywitz wirbt für mehr Vielfalt in den deutschen Innenstädten, um damit stabilere Immobilienmärkte zu unterstützen. Ein Mix von...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Palantir: Wie Vorurteile die sinnvolle Anwendung von Polizei-Software behindern
23.04.2024

Palantir Technologies ist ein Software-Anbieter aus den USA, der entweder Gruseln und Unbehagen auslöst oder Begeisterung unter seinen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 20 Jahre EU-Osterweiterung: Wie osteuropäische Arbeitskräfte Deutschland unterstützen
23.04.2024

Zwei Jahrzehnte nach der EU-Osterweiterung haben osteuropäische Arbeitskräfte wesentlich dazu beigetragen, Engpässe im deutschen...

DWN
Finanzen
Finanzen Der DWN-Marktreport: Spannung und Entspannung – Geopolitik sorgt für Bewegung bei Aktien und Rohstoffen
23.04.2024

Die hochexplosive Lage im Nahen Osten sorgte für reichlich Volatilität an den internationalen Finanz- und Rohstoffmärkten. Nun scheint...

DWN
Finanzen
Finanzen Staatsverschuldung auf Rekordhoch: Steuerzahlerbund schlägt Alarm!
23.04.2024

Der Bund Deutscher Steuerzahler warnt: Ohne Kehrtwende droht der fiskalische Abgrund, trotzdem schöpft die Bundesregierung das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Zahl der Apotheken in Deutschland sinkt weiter - Verband alamiert
23.04.2024

Laut neuen Zahlen gibt es immer weniger Apotheken-Standorte. Der Apothekerverband spricht von „alarmierenden Zeichen“ und erklärt,...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber im Aufschwung: Das Gold des kleinen Mannes holt auf
23.04.2024

Silber hinkt traditionell dem großen Bruder Gold etwas hinterher. In den letzten Wochen hat der Silberpreis massiv zugelegt. Was sind die...