Finanzen

USA führen rückwirkend Steuern auf Bitcoin ein

Lesezeit: 1 min
28.03.2014 00:09
Die US-Steuerbehörde will Bitcoin nicht wie eine Währung, sondern ähnlich wie Aktien behandeln. Rückwirkend muss nun jede Transaktion versteuert werden. Selbst der Kauf einer Tasse Kaffee mit Bitcoin gilt nun offiziell als Finanz-Spekulation.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die US-Steuerbehörde IRS hat die Regeln zur Besteuerung von Bitcoin dargelegt. Es fallen Kapitalertragssteuern auf praktisch jede Transaktion an. Die US-Regeln sind viel komplizierter als in Deutschland, wo Bitcoin steuerlich wie physisches Gold behandelt werden.

Laut US-Steuerbehörde ist Bitcoin keine Währung, sondern ein Vermögenswert, berichtet Bloomberg. Daher soll die Internet-Währung ähnlich wie Aktien besteuert werden. Wer Bitcoin verkauft, muss entsprechend Kapitalertragssteuern auf den Unterschied zum ursprünglichen Kaufpreis zahlen.

Der Steuersatz liegt bei 23,8 Prozent. Wer etwa ein Bitcoin für 10 Dollar gekauft hat und ihn für 510 Dollar wieder verkauft, zahlt 119 Dollar Steuern. Wenn man die Bitcoin kürzer als ein Jahr hält, muss man einen Steuersatz von 43,4 Prozent zahlen, das sind 217 Dollar.

Offenbar will die US-Steuerbehörde nun im Nachhinein davon profitieren, dass der Bitcoin-Preis im Verlauf der letzten Jahre massiv angestiegen ist. Den Bitcoin-Nutzern droht nun möglicherweise eine Verfolgung durch die Behörden. Denn jede einzelne Bezahlung mit Bitcoin müsste nun nachträglich noch versteuert werden.

Wer etwa eine Tasse Kaffee im Wert von 2 Dollar mit Bitcoin bezahlt hat, müsste herausfinden, wie viel Bitcoin dies beim Kauf entspricht. Dann müsste er herausfinden, für wie viel Dollar er diese Menge Bitcoin ursprünglich erworben hat. Auf den Differenzbetrag muss er Steuern zahlen. Es ist praktisch kaum möglich, dies im Nachhinein noch zu leisten.

Dennoch ist zu erwarten, dass die Steuerbehörde Nachforschungen anstellen und harte Strafen verhängen wird. Die Steuerbehörde selbst droht in ihrer Entscheidung damit. Da alle Bitcoin-Transaktionen in der Blockchain nachvollzogen werden können, sind die meisten Nutzer tatsächlich bedroht. Die fehlende standardmäßige Anonymität ist ein Herausforderung, vor der die Bitcoin-Entwickler noch immer stehen.

Seit der Bekanntgabe der lästigen Steuerregelung in den USA am Dienstag ist der Bitcoin-Kurs relativ unverändert. Ein Bitcoin kostet am Donnerstagmittag 555 Dollar beziehungsweise 403 Euro

Deutschland hatte bereits im Juni vergangenen Jahres Steuerregeln für Bitcoin veröffentlicht. Danach wird die alternative Währung steuerlich wie physisches Gold behandelt. Als private Veräußerungsgeschäfte sind Spekulationen mit Bitcoin steuerpflichtig nach dem persönlichen Einkommenssteuersatz. Es fällt jedoch keine Abgeltungssteuer an, wie dies bei Gewinnen aus Aktien und Anleihen der Fall ist (mehr hier).

Und wenn die Bitcoin länger als ein Jahr gehalten werden, muss man in Deutschland anders als in den USA überhaupt keine Steuer auf den Wertzuwachs abführen. Wer also in Deutschland schon etwas länger bei Bitcoin dabei ist, der muss seine massiven Spekulationsgewinne nicht versteuern.


Mehr zum Thema:  

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Finanzen
Finanzen Ripple-XRP-Prognose 2025: Die aktuelle XRP-Kursentwicklung und was Anleger jetzt wissen sollten
15.01.2025

Der XRP-Kurs, der lange Zeit von Unsicherheiten geprägt war, zeigt sich auch zu Beginn des Jahres 2025 relativ stabil - und legt aktuell...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell: Wie die Goldpreis-Entwicklung aussieht und was für Anleger jetzt wichtig ist
15.01.2025

Der Goldpreis hat in den vergangenen Wochen beeindruckende Bewegungen gezeigt. Trotz eines schwierigen Marktumfelds klettert der Goldpreis...

DWN
Politik
Politik Wie sich Trumps Wunsch-Verteidigungsminister Hegseth im US-Kongress blamierte
15.01.2025

Pete Hegseth wird vermutlich bald das US-Verteidigungsministerium übernehmen. Eine Personalie, die in den USA kontrovers diskutiert wird....

DWN
Politik
Politik Klimageld Auszahlung 300 Euro - kommt es jetzt?
15.01.2025

Klimageld Auszahlung 300 Euro - ist es 2025 soweit? Das Klimageld war fest im Koalitionsvertrag der zerbrochenen Ampel-Regierung verankert....

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Sorgen über steigende Anleiherenditen und Kritik an den Magnificent Seven
15.01.2025

Die Welt der Finanzmärkte ist besorgt über die steigenden Anleiherenditen, die eine Bedrohung für Aktien darstellen könnten. Ebenso...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflationsdaten USA: Verbraucherpreise im Dezember gestiegen - Dax springt auf Rekordhoch
15.01.2025

Im Dezember 2025 stiegen die US-Verbraucherpreise um 2,9 Prozent. Die Kerninflation fiel dagegen leicht, wie das US-Arbeitsministerium...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Diesel-Spritkosten schnellen nach oben - und könnten wegen Ölpreis weiter steigen
15.01.2025

In Deutschland steigen die Spritkosten. Vor allem der Liter Diesel hat sich in den letzten fünf Wochen stark verteuert. Als Ursachen macht...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Steigende Kaufkraft in Deutschland 2025: Studie sieht große regionale Unterschiede
15.01.2025

Trotz der wirtschaftlich schwierigen Lage soll die Kaufkraft der Deutsche laut einer Studie 2025 leicht steigen. Vor allem höhere Löhne...