Wirtschaft

Deutsche Unternehmen wollen Afrika-Geschäft verstärken

Die meisten deutschen Unternehmen wollen ihre Afrika-Geschäfte ausweiten, so eine neue Studie. Die Diversifizierung scheint ratsam, doch die Risiken sind erheblich.
16.11.2023 15:25
Aktualisiert: 16.11.2023 15:25
Lesezeit: 1 min
Deutsche Unternehmen wollen Afrika-Geschäft verstärken
Addis Abeba, Hauptstadt von Äthiopien. Deutsche Unternehmen wollen ihre Geschäfte in Afrika ausbauen. (Foto: dpa) Foto: Michael Kappeler

Nach Jahren des Zögerns ist die deutsche Wirtschaft offenbar zu verstärkten Investitionen in Afrika bereit. 59 Prozent der befragten Unternehmen geben in einer der Nachrichtenagentur Reuters vorliegenden Studie des Afrikavereins der deutschen Wirtschaft und der Unternehmensberatung KPMG an, ihr Geschäft auf dem afrikanischen Kontinent angesichts geopolitischer Krisen ausweiten zu wollen. 20 Prozent wollen sich erstmals engagieren. Zwei Drittel wollen ihre Investitionen mit Blick auf die Rolle Afrikas als Handelspartner und Standort für Diversifizierung erhöhen.

In den kommenden fünf Jahren erwarten laut der Studie 78 Prozent einen Umsatzanstieg in ihrem Afrikageschäft. Dabei spielen in den Überlegungen der Unternehmen die afrikanischen Rohstoffvorkommen offenbar nur eine nachgeordnete Rolle.

In der Studie wird deutlich, dass die deutsche Wirtschaft auch in der eigenen Wahrnehmung in Afrika im Hintertreffen ist. So geben 38 Prozent der befragten Firmen an, dass die internationale Konkurrenz etwa aus China in Afrika dominiere. 32 Prozent glauben, dass die internationale Konkurrenz noch wachse. Als wichtigste Zukunftmärkte werden Nigeria vor Äthiopien, der Elfenbeinkiste und Ägypten gesehen. Dann folgen Ghana, Marokko, Ruanda und Kenia.

Als positivster Standortfaktor wird vor allem die Marktgröße und das Marktwachstum genannt. Als größtes externes Risiko sehen die Firmen politische Instabilität, dann folgen mit deutlichem Abstand eine zu geringe Risikoabsicherung, geopolitische Unsicherheiten und wachsender Protektionismus. Innerhalb der Länder wird vor allem Korruption und politische Instabilität beklagt. Als vielversprechende Wirtschaftszweige werden die Energie-, Automobil-, Gesundheits-, Chemie- und Konsumgüterindustrie angesehen.

Am Montag empfängt Bundeskanzler Olaf Scholz führende Vertreter von mehr als einem Dutzend afrikanischer Regierungen zum sogenannten "Compact with Africa"-Gipfel. Das Treffen soll die Zusammenarbeit gerade mit den afrikanischen Ländern fördern, die als besonders reformfreudig gelten. (Reuters)

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Wie schützt man seine Krypto-Wallet? CLS Mining ermöglicht Nutzern eine stabile tägliche Rendite von 6.300 €.

Der Kryptowährungsmarkt erholte sich heute umfassend, die Stimmung verbesserte sich deutlich. Meme-Coins führten den Markt erneut an....

DWN
Finanzen
Finanzen Nvidia-Aktie und Microsoft-Aktie: Anthropic-Deal stärkt Position bei künstlicher Intelligenz
20.11.2025

Microsoft und Nvidia setzen mit Milliardeninvestitionen auf das KI-Start-up Anthropic. Die US-Giganten stärken damit ihre Position im...

DWN
Politik
Politik Friedensverhandlungen in Sicht? USA arbeiten an Ideen für Kriegsende in der Ukraine – Kritik von der EU
20.11.2025

Ein angeblicher 28-Punkte-Plan für ein Kriegsende in der Ukraine sorgt für Aufsehen. Kiew sieht sich unter Druck. In der EU regt sich...

DWN
Politik
Politik Trump erhält freie Hand: USA bereiten massive Strafzölle und Sanktionen gegen Russlands Handelspartner vor
20.11.2025

Präsident Donald Trump unterstützt ein Gesetz, das weltweite Schockwellen auslösen könnte: Die USA wollen Staaten bestrafen, die...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen nach Nvidia-Zahlen im Aufwind: Wie Anleger jetzt von KI-Investitionen profitieren
20.11.2025

Die US-Börsen zeigen sich am Donnerstag zum Start mit Zuschlägen. Nachdem die Nvidia-Quartalszahlen deutlich besser als erwartet...

DWN
Immobilien
Immobilien Baukosten: Bund will Bauen günstiger und schneller machen
20.11.2025

Weniger Vorschriften, mehr Wohnraum: Der Gebäudetyp E soll das Bauen nicht nur günstiger, sondern auch flexibler für Bauherren machen.

DWN
Unternehmen
Unternehmen MAN Truck & Bus: LKW-Hersteller baut 2.300 Stellen in Deutschland ab
20.11.2025

Der Lastwagen- und Bushersteller MAN will in Deutschland rund 2.300 Stellen abbauen. Belastend seien hohe Strom- und Arbeitskosten und der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Anpassung an die Klimakrise: EU erhöht Druck beim Ausstieg aus Öl und Gas
20.11.2025

Deutschland hatte sich schon im Vorfeld zusammen mit anderen Staaten in Belém für einen Fahrplan zur Abkehr von Öl, Gas und Kohle stark...

DWN
Politik
Politik Sie gehört zu den mächtigsten Frauen der EU: Jetzt geht sie auf Konfrontationskurs mit Trump
20.11.2025

Die Spannungen zwischen der EU und den USA erreichen einen neuen Höhepunkt. Donald Trump attackiert europäische Digitalgesetze, droht mit...