Wenn kein akzeptables Angebot der Deutschen Bahn zum Lokführerstreik vorgelegt wird, dann geht der Arbeitskampf weiter, drohte Weselsky bereits. Ein akzeptables Angebot ist auch nicht in Sicht aus Perspektive der GDL. Weselsky spricht von einer kurzen Pause und weiteren Streiks, die durchaus härter und länger werden können.
Bahnstreik: Aktuelle Lage im Tarifstreit der Bahn
Das Streikende der Lokführergewerkschaft könnte nur eine kurze Verschnaufpause sein. Da im Tarifstreit zwischen Deutscher Bahn und der Gewerkschaft der Lokführer (GDL) nichts voran geht, ist die Streikgefahr weiterhin hoch. Nach einer kurzen Pause könnte es direkt weitergehen, wie GDL-Chef Weselsky bereits mitteilte. Ein Schlichtungsverfahren lehnte er ab, da er bei grundsätzlichen Themen keine Möglichkeit zur Schlichtung sieht. Er wirft der Deutschen Bahn ferner vor, die Verhandlungen zu blockieren. Ein aktuelles Angebot der Bahn lehnte er grundlegend ab, da es die Kernforderungen der GDL nicht erfüllen kann.
Neben der Senkung der Wochenarbeitszeit von 38 auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich geht es auch um Lohnerhöhungen und eine abgabenfreie Prämie zum Inflationsausgleich. Ferner möchte die Gewerkschaft auch einen Tarifvertrag für die Fahrdienstleister abschließen, die den Bahnverkehr koordinieren. Die Parteien saßen bislang noch nicht wieder am Verhandlungstisch.
Weiterer Bahnstreik noch im Januar 2024?
Kommt es erneut zu einem noch längeren Bahnstreik, kann dieser noch weitreichendere Auswirkungen haben. Bei der aktuell abgelaufenen Aktion war sowohl der Zug- als auch der S-Bahnverkehr bereits stark betroffen für drei Tage. Im Güterverkehr konnte eine Notversorgung aufrechterhalten werden, durch eine Verschiebung von Lieferungen und eine Verlagerung wichtiger Transporte auf die Straße.
Was Weselsky mit härteren und längeren Maßnahmen meint, bleibt hingegen unklar. Er stellt jedoch einen weiteren Streik in Aussicht, der drei bis fünf Tage dauern könnte. Eine unbefristete Streikmaßnahme schloss er hingegen aus. Im Jahr 2015 gab es den bislang längsten Streik der GDL, er dauerte insgesamt fünf Tage und sieben Stunden.
Verkehrschaos auch ohne Streik: Blitzeis, Eisregen und Schnee
Aufgrund der aktuellen Wetterbedingungen ist der Verkehr in Deutschland zur Mitte der Woche in vielen Bereichen lahmgelegt. Mit Blitzeis ist insbesondere im Süden Deutschlands zu rechnen. Am Flughafen Frankfurt können seit Mittwochmittag wegen des Eisregens keine Flugzeugstarts mehr stattfinden, da durch den anhaltenden Eisregen die Flugzeuge nicht mehr enteist werden können.
Auch bei der deutschen Bahn kommt es zu zahlreichen Ausfällen von ICE-Zügen. Betroffen sind insbesondere die Strecken von Paris nach Frankfurt und von Paris nach Stuttgart. Nach einem starken Eisregen im Saarland halten auch dort viele Regionalzüge nicht mehr an allen Stationen.
Wegen starkem Schneefall wurde auch der Busverkehr in bergigen Gebieten teilweise eingestellt. Lkws haben sich im Siegerland an Steigungen festgefahren und auch im Bergischen Land sind einige Straßen nicht mehr befahrbar. Weiterer Eisregen in den Bundesländern Rheinland-Pfalz, Saarland und Südhessen könnte die Situation noch weiter verschärfen. Durch starke Schneefälle und Straßenglätte kommt es jedoch in ganz Deutschland zu erheblichen Verkehrsbehinderungen.