Immobilien

Helaba strebt 2024 Gewinn auf Rekordniveau an

Lesezeit: 2 min
14.03.2024 13:21  Aktualisiert: 14.03.2024 14:02
Deutschlands drittgrößte Landesbank sieht sich auf Kurs zu ihrem Gewinnziel von 750 Millionen Euro vor Steuern. In einem Geschäftsbereich dürften die Probleme aber vorerst anhalten.
Helaba strebt 2024 Gewinn auf Rekordniveau an
Die Zentrale der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) (Foto: dpa).
Foto: Arne Dedert

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Deutschlands drittgrößte Landesbank Helaba rechnet trotz anhaltender Belastungen im Immobiliengeschäft 2024 mit einem Gewinn auf dem Rekordniveau des vergangenen Jahres. „Wir blicken auf 2024 und die weiteren Jahre mit Zuversicht, unser Jahresauftakt ist in der Hinsicht auch positiv gelaufen“, sagte Vorstandschef Thomas Groß am Donnerstag in Frankfurt. Bei Büro- und Handelsflächen rechnet der Vorstand jedoch nicht vor 2025 mit einer Umkehr des Negativtrends.

Im vergangenen Jahr übertraf die Landesbank Hessen-Thüringen mit 722 Millionen Euro vor Steuern das Vorjahresergebnis um 14 Prozent und erzielte ihr bislang höchstes Konzernergebnis. Auch der Überschuss lag mit 466 Millionen Euro über dem Vorjahreswert (431 Mio Euro).

Wie andere Geldhäuser profitierte die Helaba, die Dienstleister für Sparkassen in Hessen, Thüringen, Nordrhein-Westfalen und Brandenburg ist, im abgelaufenen Jahr von den gestiegenen Zinsen. Der Zinsüberschuss kletterte um knapp 30 Prozent auf gut 1,8 Milliarden Euro.

Immobilienmarkt bleibt schwierig

Auf der anderen Seite treffen die Turbulenzen im Markt für Gewerbeimmobilien die Landesbank. Für mögliche Kreditausfälle legte die Helaba mit 448 Millionen Euro fast dreimal so viel zurück wie ein Jahr zuvor. „Diese Entwicklung ist maßgeblich durch eine Kundenbeziehung im Immobilienbereich getrieben“, sagte Groß, ohne konkreter zu werden. Medienberichten zufolge ist die Helaba vom Kollaps der Immobilien- und Handelsgruppe Signa betroffen. Die Signa Holding hatte Ende November 2023 Insolvenz angemeldet, in den Wochen danach folgten weitere Gesellschaften aus dem Unternehmensreich des österreichischen Unternehmers René Benko.

Insgesamt führten die Schwierigkeiten an den Immobilienmärkten nach Angaben der Helaba bei der Landesbank im abgelaufenen Jahr zu Belastungen von rund 556 Millionen Euro. Weil mit dem Homeoffice-Trend weniger Büroflächen gebraucht werden, steht der Markt für diese Immobilien in vielen Ländern unter Druck. Besonders betroffen sind die USA.

Helaba: Büroimmobilien 2024 riskant, aber besser als 2023

„Wir erwarten auch für das laufende Jahr eine angespannte Lage am Immobilienmarkt, und hier insbesondere im Bereich Büro“, sagte Groß. Der Vorstand rechne für 2024 im Immobiliengeschäft mit einer überdurchschnittlichen Risikovorsorge, die jedoch geringer ausfallen dürfte als 2023.

Die seit Dezember amtierende Risikovorständin Tamara Weiss führt aus, der überwiegende Teil des Engagements der Helaba in den Vereinigten Staaten sei von der aktuell negativen Entwicklung im Büro-Immobilienmarkt nicht betroffen: „Mit 54 Prozent bildet Wohnen – und hier vor allem das nach wie vor rentable student housing – mit einem guten Risikoprofil das größte Teilportfolio.“ Auf Büros entfallen in den USA demnach 38 Prozent, Schwerpunkte seien dabei Objekte in Ballungszentren, insbesondere in den Großräumen New York und Washington D.C.

(dpa)


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Boom-Segment aktive ETFs: BlackRock startet fünf neue Fonds
07.09.2024

Blackrocks ETF-Tochter iShares erweitert ihr Angebot in Europa um fünf neue aktive ETFs. Ziel der Fonds ist es, Anlegern kostengünstige...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Flexible Arbeitszeiten: Sind Vollzeitjobs ein Auslaufmodell?
07.09.2024

Eine repräsentative Befragung der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass nur noch eine Minderheit eine Stelle mit festen Arbeitszeiten...

DWN
Finanzen
Finanzen Derivate Erklärung: So funktionieren Zertifikate, CFDs und Optionsscheine
07.09.2024

Derivate wie Futures, Optionen, Zertifikate, Optionsscheine, Swaps und CFDs sind heftig umstritten. Einige sehen darin notwendige...

DWN
Technologie
Technologie Wasserstoffprojekt in Namibia könnte KZ-Gedenkstätte gefährden
07.09.2024

Deutschland unterstützt ein Großprojekt zur Herstellung von grünem Wasserstoff in Lüderitz. An diesem Ort befand sich einst das erste...

DWN
Immobilien
Immobilien Tag des offenen Denkmals: 7 ungewöhnliche Monumente in Deutschland
07.09.2024

Ob Schloss Neuschwanstein oder Siegessäule: Viele Denkmäler in Deutschland sind international bekannt. Hier werfen wir einen Blick auf...

DWN
Technologie
Technologie Stromerzeugung aus Windkraft: Die Dynamik nimmt ab
07.09.2024

Im vergangenen Jahr war Windkraft erstmals die Hauptquelle der hiesigen Stromerzeugung, weit vor Kohle. Doch in diesem Jahr ist eine...

DWN
Politik
Politik Trump-Erfolg im Schweigegeld-Prozess: Urteil erst nach US-Wahl
07.09.2024

Im New Yorker Prozess wegen Schweigegeldzahlungen von Ex-Präsident Donald Trump wird das Strafmaß erst nach der Präsidentschaftswahl...

DWN
Panorama
Panorama Studie: Ungesunde Ernährung bereits bei Kleinkindern weit verbreitet
07.09.2024

Laut einer aktuellen Studie ernähren sich bereits Kleinkinder zu süß und ungesund. Wie das Max Rubner-Institut (MRI) in Karlsruhe, ein...