Finanzen

Start von Ethereum-ETF: Handeln ab sofort in den USA möglich

Nachdem die US-Börsenaufsicht SEC grünes Licht für börsengehandelte Fonds (ETF) in der Kryptowährung Ether gegeben hat, wird der Handel der Ethereum-ETFs ohne weitere Verzögerung beginnen. Fünf ETFs werden künftig an der Chicago Board Options Exchange (CBOE) gehandelt, teilte die Options-Börse mit.
23.07.2024 13:22
Aktualisiert: 23.07.2024 13:22
Lesezeit: 1 min

Für Bitcoin, das bekannteste Digitalgeld, sind ETFs bereits seit Januar zugelassen. Seit Jahresbeginn hat der Bitcoin gegenüber dem US-Dollar um über 50 Prozent zugelegt.

Ether ist nach Bitcoin das zweitwichtigste Digitalgeld. Die Transaktionen laufen auf der Ethereum-Blockchain ab. Bitcoin wurde als Alternative zu herkömmlichem Geld geschaffen und dient vor allem als digitaler Wertespeicher. Ethereum hingegen ist nicht nur eine Kryptowährung, sondern auch eine Open-Source-Plattform zur Erstellung und Umsetzung digitaler Verträge ("Smart Contracts") und dezentraler Anwendungen. Rechtlich gesehen handelt es sich bei Bitcoin um einen Rohstoff wie Gold.

Rohstoff oder Wertpapier?

Ether wird von der SEC eher als Wertpapier eingeschätzt, weil bei der Validierung von Transaktionen ("Staking") auf der Ethereum-Blockchain die Marktteilnehmer eine bestimmte Anzahl an Ether als Sicherheit hinterlegen und dafür eine Art Dividende erhalten. Um regulatorischen Problemen zu entgehen, haben sich die Fondsgesellschaften nun verpflichtet, ihre Ether-Bestände nicht zum "Staking" zu verwenden.

Obwohl Experten mittel- und langfristig Kurssteigerungen durch die Ethereum-ETFs erwarten, sank der Ether-Kurs nach der Zulassung durch die SEC zunächst leicht, um dann am Morgen um rund 2,5 Prozent ins Plus zu drehen. Seit Jahresbeginn ist der Ether-Kurs ähnlich stark gestiegen wie der Bitcoin - von 2353 Dollar am 1. Januar auf aktuell 3514 Dollar (plus 49,4 Prozent).

Handel in Europa nicht erlaubt

Insgesamt hat die SEC acht ETFs zugelassen (Grayscale, Bitwise, Blackrock, VanEck, ARK 21Shares, Invesco Galaxy, Fidelity und Franklin Templeton). Anteile von diesen Fonds können allerdings aus regulatorischen Gründen nur von Investoren aus den USA gekauft werden.

Der Handel ist in Europa nicht erlaubt, da hier Indexfonds mit nur einem Wert nicht zugelassen werden. In den USA bieten die börsennotierten Fonds eine Möglichkeit, von der Kursentwicklung von Ether zu partizipieren, ohne direkt in die Kryptowährung einzusteigen. Interessant ist das insbesondere für institutionelle Investoren, die nicht direkte Krypto-Investments vornehmen dürfen.

Wer als europäischer Anleger Ethereum-ETF handeln möchte, der braucht einen Steuersitz in den USA - für die meisten Investoren hierzulande keine echte Alternative.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Deutschlands Milliarden-Trick: Subventionen trotz EU-Verbot?
28.05.2025

Berlin will energieintensive Konzerne mit Milliarden entlasten – und pfeift dabei auf EU-Regeln. Ist das wirtschaftliche Notwehr oder ein...

DWN
Immobilien
Immobilien Vorsicht vor Trickbetrügern: So schützen sich Wohnungssuchende vor Mietbetrug
28.05.2025

Der deutsche Wohnungsmarkt ist angespannter denn je. Das zieht Opportunisten an, welche die verzweifelte Suche nach Mietwohnungen...

DWN
Finanzen
Finanzen Rentenversicherung gegen Einmalbeitrag: Lohnt sich eine Sofortrente?
28.05.2025

Immer mehr Menschen sorgen sich darum, ob das aktuelle deutsche Rentensystem in Zukunft überhaupt noch tragbar ist. Fest steht: Die...

DWN
Politik
Politik Kiew darf zuschlagen: Merz gibt grünes Licht für Angriffe auf Russland
28.05.2025

Westliche Zurückhaltung war gestern: Deutschland, Frankreich, die USA und Großbritannien erlauben der Ukraine nun den Einsatz gelieferter...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: Selenskyj in Berlin – kaum noch Hoffnung auf Frieden
28.05.2025

Der heutige Besuch des ukrainischen Präsidenten in Berlin sollte ein Signal der Entschlossenheit senden – doch er trifft auf eine...

DWN
Politik
Politik Einbürgerung: Schwarz-Rot will Reform der Ampel rückabwickeln
28.05.2025

Kaum im Amt, zieht die neue Koalition die Daumenschrauben bei Migration und Einbürgerung an. Der Familiennachzug für sogenannte...

DWN
Panorama
Panorama Essen gehen - aber nicht im Restaurant: Handelsgastronomie boomt
28.05.2025

Essen in Geschäften erlebt einen unerwarteten Aufschwung – trotz Konjunkturflaute geben Verbraucher mehr Geld für Handelsgastronomie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschlands Finanzmacht schlägt Japan – aber zu welchem Preis?
28.05.2025

Deutschland hat Japan als größten Gläubigerstaat der Welt überholt – ein Triumph mit Schattenseite. Während Milliarden ins Ausland...