Politik

Teure Energiewende: Nutzungsgebühr für „Stromautobahnen“ steigt

Das Strom-Übertragungsnetz ist das Rückgrat der Stromversorgung. Es sorgt dafür, dass große Strommengen dorthin kommen, wo sie gebraucht werden. Betrieb und Ausbau zahlen alle Stromverbraucher – doch die Kosten steigen.
01.10.2024 17:00
Lesezeit: 1 min

Stromkunden müssen im kommenden Jahr voraussichtlich höhere Gebühren für die Übertragung im Überland-Transportnetz zahlen. Das durchschnittliche Netzentgelt der Höchst- und der Umspannungsebene werde um 3,4 Prozent auf 6,65 Cent pro Kilowattstunde steigen, teilten die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz, Amprion, Tennet und TransnetBW mit. Für Haushaltskunden mit einem Jahresverbrauch von 3.500 Kilowattstunden würde die Erhöhung eine Mehrbelastung von rund 7,70 Euro bedeuten.

Grund: Kosten für Engpassmanagement

Ein Hauptgrund für den Anstieg seien gestiegene Kosten für das sogenannte Engpassmanagement, mit dessen Hilfe Überlastungen der Leitungen vorgebeugt werde. „Allein dieser Kostenblock macht inzwischen über 50 Prozent der Netzentgelte aus“, betonten die Netzbetreiber. Zweiter Faktor seien die Investitionen in den Netzausbau. „Diese sind unerlässlich, um insbesondere den Aus- und Umbau des Netzes für eine klimaneutrale Energieversorgung voranzutreiben.“ Die Gebühren sind bundesweit einheitlich. Die endgültige Höhe wollen die Netzbetreiber bis zum Jahresende bekanntgeben.

Netzentgelte machen gut ein Viertel der Stromkosten aus

Die Entgelte für die auch „Stromautobahnen“ genannten Übertragungsnetze bilden zusammen mit den Gebühren für die regionalen Verteilnetze (Hochspannung, Mittelspannung, Niederspannung) den Kostenblock Netzentgelte auf der Stromrechnung der Endkunden. Die gesamten Netzentgelte einschließlich Messung und Messstellenbetrieb machten im Juli laut einer Analyse des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) für Durchschnitts-Haushalte knapp 28 Prozent des Strom-Gesamtpreises aus.

Die vier Unternehmen gehen davon aus, dass sich die Kosten für Netzreserve und Engpassmanagement mit fortschreitendem Netzausbau vermindern werden. Um die Belastungen für Wirtschaft und Verbraucher abzufedern, sprechen sie sich weiterhin für eine Stabilisierung der Netzentgelte aus. „Eine Möglichkeit ist, die in der Transformationsphase entstehenden Kosten etwa für Netzreserve und Engpassmanagement von den Netzentgelten zu trennen und stattdessen durch Mittel aus dem Bundeshaushalt zu finanzieren.“

Das Strom-Übertragungsnetz in Deutschland hat eine Länge von knapp 39.000 Kilometern. Das Strom-Verteilnetz mit den Spannungsebenen darunter hat eine Länge von insgesamt rund 1,9 Millionen Kilometern.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Studie von KfW Research: Industriestandort Deutschland benötigt mehr Wagniskapital
27.11.2025

Deutschlands Industrie steht unter Druck: KfW Research sieht schrumpfende Wertschöpfung und zu wenig Risikokapital. Chefvolkswirt Dirk...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Immer mehr Arbeitsplätze wandern ins Ausland ab: Wirtschaftsstandort Deutschland wackelt
27.11.2025

Hohe Preise für Energie, belastende Lohnnebenkosten, eine ausufernde Bürokratie und politische Vorgaben des Staates: Immer mehr Firmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Microsoft-Aktie im Fokus: Rekordinvestitionen in Cloud und KI stärken das Wachstum
27.11.2025

Microsoft setzt mit massiven Investitionen in Cloud-Infrastruktur und künstliche Intelligenz auf Wachstum und Innovation. Können diese...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundespräsident Steinmeier: Europa muss Potenzial als Wirtschaftsmacht ausschöpfen
27.11.2025

Krieg, Machtverschiebungen und zähe Entscheidungen in der EU belasten die Wirtschaftsmacht Europa. Auf dem Wirtschaftsforum in Madrid...

DWN
Finanzen
Finanzen Novo Nordisk-Aktie: Kursrückgang nach enttäuschenden Studien – trotz positivem Analystenkommentar
27.11.2025

Die Novo Nordisk-Aktie steht seit vielen Monaten unter Druck. Auch im Donnerstaghandel an der Frankfurter Börse verbucht die Novo...

DWN
Panorama
Panorama Rabattschlacht: Warum Fake-Shops am Black Friday besonders riskant sind – und wie Sie sie erkennen
27.11.2025

Der Black Friday lockt mit Rekordrabatten – doch zwischen echten Deals verstecken sich zunehmend Fake-Shops. Professionell gestaltet und...

DWN
Immobilien
Immobilien EH-55-Förderung kehrt zurück: Was Bauherren ab Dezember beachten müssen
27.11.2025

Ab Mitte Dezember fließt wieder Geld für Neubauten im EH-55-Standard. Die KfW öffnet ein bekanntes Förderfenster – doch nur unter...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neue EU-Regeln: Mehr Bargeld im Supermarkt und besserer Schutz vor Online-Betrug
27.11.2025

Die Europäische Union stellt Zahlungsdienste auf den Prüfstand: Neue EU-Regeln sollen Kunden besser schützen und den Alltag erleichtern....