Finanzen

DAX schließt schwache Woche im Plus

Der DAX konnte trotz einer insgesamt schwachen Börsenwoche am Ende zulegen. Der deutsche Leitindex stieg durch einen starken US-Arbeitsmarktbericht um 0,55 Prozent auf 19.120,93 Punkte.
04.10.2024 21:46
Aktualisiert: 04.10.2024 21:46
Lesezeit: 2 min

Allerdings bleibt das Wochenminus mit 1,81 Prozent bestehen. Der MDAX, der die mittelgroßen Unternehmen abbildet, gewann am Freitag 1,03 Prozent und schloss bei 26.850,01 Punkten.

Ein starker Arbeitsmarktbericht aus den USA sorgte für positive Impulse. Im September wurden dort deutlich mehr Stellen geschaffen als erwartet, und die Zahlen der Vormonate wurden ebenfalls nach oben korrigiert. Die Arbeitslosenquote sank leicht, obwohl Ökonomen keine Veränderung prognostiziert hatten. Das Lohnwachstum fiel zudem höher aus als erwartet.

"Aus den USA kommen vom Arbeitsmarkt weiterhin keinerlei Hinweise auf eine Rezession", kommentierte Marktanalyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets. Für den DAX bestehe nach dieser schwachen Woche durchaus die Chance auf eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung.

Hapag-Lloyd im Fokus

Am deutschen Aktienmarkt fiel vor allem Hapag-Lloyd negativ auf. Die Aktien der Reederei verloren 16 Prozent, nachdem Hafenarbeiter an der US-Ostküste ihren Streik nach wenigen Tagen beendet hatten. Die zuvor befürchteten Lieferengpässe konnten damit abgewendet werden. Der Streik hatte vorübergehend steigende Frachtraten auf dem Containermarkt verursacht, was den Anbietern dieser Kapazitäten zugutekam.

Auch Autoaktien standen im Blickpunkt, trotz der Entscheidung der Europäischen Union, Zusatzabgaben auf Elektroautos aus China zu ermöglichen. Zwar befürchtet die Branche Vergeltungsmaßnahmen Chinas, dennoch konnten Aktien von Mercedes-Benz, Porsche AG, BMW und Volkswagen (VW) Kursgewinne von bis zu 2,9 Prozent verbuchen. Die Hoffnung besteht, dass die EU mit China noch eine Lösung am Verhandlungstisch findet. In diesem Fall könnte die EU-Kommission die Zölle zurücknehmen.

Weitere Marktentwicklungen

Redcare Pharmacy sorgte ebenfalls für Gesprächsstoff. Die Online-Apotheke erwartet für 2024 aufgrund gestiegener Werbeausgaben für das E-Rezept einen geringeren Gewinn als zuvor. Während Optimisten die steigenden Umsätze durch das E-Rezept betonen, sehen Pessimisten eine Belastung für die Rentabilität. Letztlich setzte sich eine leicht positive Sichtweise durch, und die Aktien schlossen knapp im Plus.

Ein weiteres Highlight war der Börsengang des Wissenschaftsverlags Springer Nature. Die Aktien starteten mit einem ersten Kurs von 24 Euro und stiegen im Tagesverlauf auf 24,24 Euro, was deutlich über dem Ausgabepreis von 22,50 Euro lag.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte um 0,68 Prozent zu und erreichte 4.954,94 Punkte. Der britische FTSE 100 und der schweizerische SMI zeigten hingegen kaum Bewegung. In New York schloss der Dow Jones Industrial leicht im Plus. Der Euro gab nach und notierte zuletzt bei 1,0961 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1029 (Donnerstag: 1,1039) Dollar festgelegt, womit der Dollar 0,9067 (0,9058) Euro kostete.

Rentenmarkt zeigt sich schwach

Am deutschen Anleihenmarkt gab der Rex-Rentenindex um 0,24 Prozent auf 127,05 Punkte nach, während die Umlaufrendite von 2,10 auf 2,14 Prozent stieg. Der Bund-Future sank um 0,46 Prozent auf 133,92 Punkte.

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Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

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