Im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2018 bis 2023 würde das Minus sogar über sieben Prozent liegen. Diese Schätzung beruht auf einer "begrenzten Zahl" freiwillig berichtender deutscher Winzer zum 20. September, wie die Behörde erklärt. Die Lese in den 13 Weinanbaugebieten war zu diesem Zeitpunkt noch nicht überall abgeschlossen. Das Deutsche Weininstitut aus Bodenheim in Rheinhessen plant, die Erntemenge in etwa zwei Wochen bekannt zu geben, erwartet jedoch ebenfalls einen Rückgang.
Ursachen für die geringere Ernte
Der Grund für die niedrigere Ernte sind die nassen Frühjahrsmonate, die regional Pilzkrankheiten gefördert haben. Zudem traten extreme Wetterereignisse wie Spätfröste, Hagel, Stürme und Starkregen auf. Besonders stark wird der Rückgang laut Schätzung des Bundesamts in den Regionen Mosel, Baden, Franken, im Anbaugebiet Saale-Unstrut sowie an der Ahr, der Nahe, in Württemberg und Sachsen erwartet. In den größten Weinbaugebieten Rheinhessen und der Pfalz sowie im Rheingau werden jedoch sogar höhere Erntemengen prognostiziert.
Die Erntemenge der gefragtesten deutschen Rebsorte, dem Riesling, wird voraussichtlich im Vergleich zum Vorjahr um etwa drei Prozent auf 1,87 Millionen Hektoliter sinken. Ein spürbares Minus von jeweils über zehn Prozent wird bei den mengenmäßig zweit- und drittwichtigsten Sorten Müller-Thurgau und Grauer Burgunder angenommen.
Bei der roten Rebsorte Blauer Spätburgunder wird ein geschätzter Rückgang von mehr als 14 Prozent (auf 798.200 Hektoliter) erwartet. Im Gegensatz dazu wird beim Dornfelder ein leichtes Plus von über zwei Prozent auf 692.500 Hektoliter prognostiziert.