Unternehmen

Digitalwirtschaft in Deutschland: Wachstum trotz Konjunkturschwäche

Die Digitalwirtschaft boomt trotz Konjunkturflaute in Deutschland - und schafft immer mehr Arbeitsplätze. 2025 sagen Experten ein weiteres Wachstum voraus. Die Probleme der Branche sind fehlende Investitionen und IT-Fachkräftemangel.
09.01.2025 14:46
Lesezeit: 2 min

Deutschlands Wirtschaft schwächelt. Doch nicht alle Branchen sind von der anhaltenden Rezession betroffen. Die Digitalwirtschaft etwa könnte 2025 trotz wirtschaftlicher Herausforderungen ein beeindruckendes Wachstum hinlegen. Laut einer aktuellen Prognose des Digitalverbandes Bitkom wird der Umsatz im IT- und Telekommunikationsmarkt (ITK) um 4,6 Prozent auf 232,8 Milliarden Euro steigen. Im Jahr 2024 stieg der Umsatz bereits um 3,3 Prozent auf 222,6 Milliarden Euro, wie Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst in Berlin mitteilte. Zu kämpfen hat die Branche mit fehlenden Investitionen und IT-Fachkräftemangel.

Digitalbranche bleibt größter industrielle Arbeitgeber in Deutschland

Während traditionelle Industrien Arbeitsplätze abbauen, sucht die Digitalbranche weiterhin dringend Fachkräfte. 2025 soll die Beschäftigtenzahl im ITK-Sektor um 20.000 auf 1,371 Millionen steigen. Im Vorjahr schuf die Branche bereits 9.000 neue Stellen. Wintergerst betonte: "Die Digitalwirtschaft ist ein Lichtblick in schwierigen Zeiten, steigert den Umsatz und schafft neue Jobs." Damit bleibt die Digitalbranche der größte industrielle Arbeitgeber in Deutschland, vor der Automobilindustrie, dem Maschinenbau sowie der Chemie- und Pharmaindustrie.

Digitalwirtschaft: Umsätze mit Informationstechnik boomen

Trotz des Gesamtwachstums zeigt sich ein differenziertes Bild: Die Umsätze mit Informationstechnik boomen, während das Geschäft mit Unterhaltungselektronik das fünfte Jahr in Folge schrumpft. Für 2025 prognostiziert Bitkom einen weiteren Rückgang um 7,5 Prozent auf 7,2 Milliarden Euro, nach einem Minus von 5,8 Prozent im Vorjahr. "Hohe Inflation und wirtschaftliche Unsicherheit führen dazu, dass viele Haushalte größere Anschaffungen verschieben", erläuterte Wintergerst.

IT und Künstliche Intelligenz als Wachstumstreiber

Informationstechnik bleibt die treibende Kraft des Wachstums. 2025 soll der IT-Umsatz um 5,9 Prozent auf 158,5 Milliarden Euro steigen. Besonders stark wächst das Softwaregeschäft mit 9,8 Prozent auf 51,1 Milliarden Euro. Künstliche Intelligenz (KI) zeigt beeindruckende Wachstumszahlen: Umsätze mit KI-Plattformen, auf denen Anwendungen entwickelt und betrieben werden, sollen um 43 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro zulegen.

Fachkräftemangel und fehlendes Kapital sind größte Hürden

Mit Blick auf die anstehende Bundestagswahl forderte Wintergerst, die neue Bundesregierung müsse Digitalpolitik priorisieren. "Wir brauchen weniger Regulierung, mehr Investitionen und Innovation", sagte er. Für nachhaltigen Fortschritt sei ein eigenständiges Digitalministerium unverzichtbar. Zudem müsse die Bundesregierung den IT-Fachkräftemangel aktiv bekämpfen und mehr Kapital für Unternehmen mobilisieren, um das Potenzial der Digitalwirtschaft voll auszuschöpfen.

 

DWN
Politik
Politik Neue Bundesregierung: Union stellt Personal für Ministerposten vor – Kabinettsliste mit Manager für Digitalisierung
28.04.2025

Rund eine Woche vor der geplanten Wahl von Friedrich Merz zum Kanzler der neuen Bundesregierung haben CDU und CSU ihre Besetzung der...

DWN
Technologie
Technologie Profi für Sicherheitslösungen: Bedrohungen sind alltäglich - so erhöhen Unternehmen die Cybersicherheit
28.04.2025

Cybersicherheitsabteilungen in Unternehmen ähneln zunehmend Notaufnahmen – jedoch mit einem entscheidenden Unterschied: Die Bedrohungen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft E-Mobilität in China: Warum der Westen zurückfällt
28.04.2025

Chinas Autobauer überrollen die E-Mobilitätswelt – effizient, günstig, selbstbewusst. Während westliche Marken im Reich der Mitte an...

DWN
Politik
Politik Nato-Beitritt Deutschlands: 70 Jahre Bündnistreue im Wandel der Sicherheitspolitik
28.04.2025

Mit einem feierlichen Festakt wird heute in Brüssel an den Nato-Beitritt Deutschlands vor fast 70 Jahren erinnert. Für den Festakt im...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: Trump glaubt an Selenskyjs Verzicht auf Krim
28.04.2025

Bislang hat Selenskyj eine Abtretung von Territorium an Russland ausgeschlossen. Trump glaubt nach einem Treffen in Rom, dass sich diese...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Ausblick: Deutscher Aktienmarkt weiterhin im Zoll-Chaos – Berichtssaison nimmt Fahrt auf
28.04.2025

Der weltweite Zollstreit dürfte auch in der kommenden Woche das Geschehen am deutschen Aktienmarkt prägen. "Aktuell ist alles an der...

DWN
Politik
Politik Friedensforschungsinstitut Sipri: Weltweite Militärausgaben erreichen neues Rekordhoch
28.04.2025

Die weltweiten Militärausgaben haben 2024 erneut ein Rekordhoch erreicht. Laut dem Friedensforschungsinstitut Sipri summierten sich die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Der Seeweg kann zur neuen Umweltroute werden – so sieht das neue Klimapaket aus
28.04.2025

Die internationale Schifffahrt galt lange als Klimasünder mit Sonderstatus. Nun ändert sich das grundlegend: Die...