Politik

Nato will deutsche Luftwaffe zur Verteidigung gegen Russland

Die Nato nutzt den Krim-Konflikt, um ihre Truppen nach Osteuropa zu verlegen. Das westliche Militärbündnis hat seine Patrouillen seit dem Beginn der Krise in der Ukraine verstärkt. Nachdem mehrere Nato-Staaten bereits Militär-Flugzeuge Richtung Osten geschickt haben, denkt die Bundesregierung nun ebenfalls über einen Einsatz nach.
31.03.2014 11:39
Lesezeit: 1 min

Die Nato hat in den vergangenen Wochen zahlreiche Militär-Flugzeugen in die Krisen-Region der Ukraine verlegt: Dänemark sandte sechs Kampf-Jets in die baltischen Staaten (hier). Die USA haben ebenfalls Kampfjets nach Litauen verlegt. Zuvor haben die Amerikaner bereits Jets nach Polen geschickt (hier). Sie wollen zudem ihre Militärpräsenz am Ostrand der Nato verstärken (hier).

Auch der Oberbefehlshaber der Nato, US-General Philip Breedlove, wurde von Washington wieder zurück ins Nato-Hauptquartier nach Brüssel geschickt. „Mangelnde Transparenz“ und die „wachsenden Unsicherheit“ über russische Truppenmobilisierung sei der Grund für den Ortswechsel, so sein Sprecher.

Nun wächst auch der Druck auf Deutschland, militärisch aktiv zu werden. US-Präsident Barack Obama hatte bei seinem Besuch in Brüssel von der Europäern verlangt, dass sie jetzt selbst Verantwortung übernehmen müssen. Die USA sind wegen der hohen Schulden im Moment nicht in der Lage, Krieg zu führen (man erinnere sich an Syrien - hier).

Einen möglichen deutschen Bundeswehr-Einsatz müsse zwar zunächst die Politik entscheiden, sagte eine Sprecherin des Bundesverteidigungsministeriums zu Reuters. Sobald es aber eine politische Entscheidung gebe, „könnte die Bundeswehr sich an Flügen zur Luftraumüberwachung mit AWACS-Maschinen über Rumänien und Polen sowie an Trainingsflügen im Rahmen des Air Policing über den baltischen Staaten beteiligen“ (mehr hier).

Die Bundesregierung werde deutlich machen, dass die Nato-Partner Anspruch auf jeden Schutz des Nato-Vertrages hätten: „Sie können sich der Solidarität sicher sein“, so Außenminister Frank-Walter Steinmeier in der FAZ.

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hatte bereits vor zwei Wochen versprochen, „verlässlich im Bündnis zusammenzustehen“. Sie zeige „ausdrücklich“ Verständnis für den Wunsch von Polen und dem Baltikums, dass die Nato ihren Zusammenhalt sichtbar demonstrieren solle, zitiert sie die FAZ.

Ein deutscher Beitrag zum Nato-Minenabwehrverband in der Ostsee wird derzeit ebenfalls geprüft. In Sicherheitskreisen hieß es, man gehe davon aus, dass die Nato-Außenminister voraussichtlich bei ihrem Treffen ab Dienstag in Brüssel über das Thema entscheiden werden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Alt gegen Jung: Wie die Generation Z das Arbeitsleben umkrempelt – und was zu tun ist
01.07.2025

Alt gegen Jung – und keiner will nachgeben? Die Generationen Z und Babyboomer prallen aufeinander. Doch hinter den Vorurteilen liegen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeitsmarkt ohne Erholung im Juni: Warten auf den Aufschwung
01.07.2025

Die erhoffte Belebung des Arbeitsmarkts bleibt auch im Sommer aus: Im Juni ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland nur minimal um...

DWN
Politik
Politik Schlachtfeld der Zukunft: Die Ukraine schickt ihre Kampfroboter ins Gefecht
01.07.2025

Die Ukraine setzt erstmals schwere Kampfroboter an der Front ein. Während Kiew auf automatisierte Kriegsführung setzt, treiben auch...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnen bleibt Luxus: Immobilienpreise steigen weiter deutlich
01.07.2025

Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind erneut gestiegen. Laut dem Statistischen Bundesamt lagen die Kaufpreise für Häuser und...

DWN
Politik
Politik Trump und Musk im Schlagabtausch: Streit um Steuerpläne und neue Partei eskaliert
01.07.2025

Die Auseinandersetzung zwischen US-Präsident Donald Trump und dem Tech-Milliardär Elon Musk geht in die nächste Runde. Am Montag und in...

DWN
Politik
Politik Dänemark übernimmt EU-Ratsvorsitz – Aufrüstung dominiert Agenda
01.07.2025

Dänemark hat den alle sechs Monate rotierenden Vorsitz im Rat der EU übernommen. Deutschlands Nachbar im Norden tritt damit turnusmäßig...