Wirtschaft

Stromkosten im Vergleich: Hier laden Europas E-Autofahrer am günstigsten

Die Preisunterschiede beim Laden von Elektroautos in Europa sind enorm. Deutschland ist am teuersten. Eine neue Analyse zeigt, wo E-Mobilisten sparen können – und wo nicht.
19.06.2025 11:46
Lesezeit: 1 min

In der Reisezeit wird die öffentliche Ladeinfrastruktur entlang der europäischen Hauptverkehrsadern stark beansprucht. Für Elektroautofahrer ist die Routenplanung deshalb besonders wichtig. Eine aktuelle Analyse der slowenischen Plattform Switcher.ie liefert nun einen europaweiten Überblick über die Ladepreise 2025 – mit zum Teil erheblichen Unterschieden: Der Preisunterschied zwischen dem günstigsten und dem teuersten Land beträgt mehr als das Sechsfache.

Deutschland ist Spitzenreiter bei den Kosten

Am teuersten ist das Laden derzeit in Deutschland: Mit 0,39 Euro pro Kilowattstunde müssen Fahrer dort für 100 Kilometer rund 7,06 Euro einplanen – auf Basis eines Verbrauchs von 18,1 kWh. Zum Vergleich: In der Türkei kostet derselbe Ladevorgang lediglich rund 1,11 Euro. Der hohe Preis in Deutschland führt dazu, dass das Aufladen eines Elektroautos mit 66-kWh-Akku rund 25 Euro teurer ist als im günstigsten Land.

Auch Dänemark liegt mit 0,38 Euro/kWh an der Spitze. Der hohe Preis ist umso bemerkenswerter, da Dänemark mit einem E-Auto-Marktanteil von 66 Prozent EU-weit führend ist – allerdings werden die staatlichen Kaufanreize bereits abgebaut.

Der Mittelweg: Wo sich Slowenien einreiht

Slowenien rangiert im Mittelfeld – Platz 22 von 38 Ländern. Mit 0,20 Euro pro Kilowattstunde zahlen E-Auto-Fahrer dort rund 13 Euro für eine Komplettladung und 3,59 Euro pro 100 Kilometer. Das ist günstiger als in Österreich (0,24 €/kWh) oder Italien (0,31 €/kWh), aber teurer als in Kroatien oder Ungarn (jeweils 0,15 €/kWh).

Auch Länder wie Georgien, der Kosovo, Bosnien und Montenegro liegen im Niedrigpreissegment unter 10 Cent pro Kilowattstunde – vor allem wegen niedriger Energiepreise und weniger ausgebauter Ladeinfrastruktur.

Marktmechanik: Warum der Preis schwankt

Seit dem massiven Anstieg im Jahr 2022 auf 0,22 Euro/kWh hat sich der europäische Durchschnittspreis weitgehend stabilisiert. Zu den entscheidenden Einflussfaktoren gehören der Anteil erneuerbarer Energien, Steuerpolitik, Wartungskosten für das Stromnetz sowie geopolitische Risiken. Die Preise variieren aber auch stark zwischen langsamen und schnellen Ladestationen – insbesondere bei Anbietern wie Ionity (0,69 €/kWh ohne Abo) oder Tesla (0,50 €/kWh in Slowenien).

Tools für E-Mobilisten: Welche Apps helfen bei der Planung?

Für Fahrer, die europaweit unterwegs sind, empfiehlt sich der Einsatz von Preisvergleichs-Apps, wie beispielsweise E-Charge vom ADAC oder der Ladefuchs.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Venezuela-Manöver: Maduro reagiert auf US-Flugzeugträger in der Karibik
12.11.2025

Während die USA ihren größten Flugzeugträger in die Karibik schicken, reagiert Venezuela mit einem massiven Militärmanöver....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Grüner Wasserstoff aus Dänemark: Export nach Deutschland eröffnet Chancen für die grüne Transformation
12.11.2025

Dänemark produziert grünen Wasserstoff im Überfluss, doch der heimische Markt bleibt hinter den Erwartungen zurück. Kann das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft "Wirtschaftsweise": Auch 2026 kein spürbarer Aufschwung
12.11.2025

Die deutsche Wirtschaft kommt auch 2026 kaum voran. Der Sachverständigenrat warnt vor fehlendem Aufschwung, kritisiert den Einsatz des...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kontrolle von Krankschreibungen: Wie Unternehmen Fehlzeiten effektiv prüfen
12.11.2025

Die Kontrolle von Krankschreibungen wird für Unternehmen zunehmend wichtiger, um Fehlzeiten und Missbrauch effektiv zu managen. Doch wie...

DWN
Finanzen
Finanzen Bayer-Aktie: Milliardenschwere Glyphosat-Klagen belasten Konzern
12.11.2025

Die Bayer-Aktie steht erneut unter Druck: US-Rechtsstreitigkeiten um Glyphosat und PCB zwingen den Konzern zu hohen Rückstellungen,...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis-Prognose 2026: Rohstoffexperten sehen weiteren Kursanstieg
12.11.2025

Laut aktuellen Prognosen dürften 2026 sowohl Edelmetalle als auch Industriemetalle weiter ihren Wert steigern. Analysten und Händler...

DWN
Politik
Politik COP30 in Brasilien: So sollen Milliarden die grüne Transformation und das Klima sichern
12.11.2025

Auf dem Klimagipfel COP30 in Belém stehen nicht nur ökologische Ziele im Mittelpunkt, sondern vor allem die Finanzierung der globalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation: Keine Entlastung für Verbraucher in Sicht
12.11.2025

Die Inflation in Deutschland verliert an Tempo – doch im Alltag spüren viele davon wenig. Zwar sind Energie und manche Lebensmittel...