Mutares-Aktie stürzt ab: BaFin sieht konkrete Anhaltspunkte
Die Beteiligungsgesellschaft Mutares sieht sich erneut mit schwerwiegenden Vorwürfen konfrontiert. Die deutsche Finanzaufsicht BaFin hat am 23. Juli 2025 ein Prüfverfahren gegen das Unternehmen eingeleitet. Dies betrifft den Jahresabschluss sowie den zusammengefassten Lagebericht zum Stichtag 31. Dezember 2023. Die Nachricht löste einen drastischen Kursverfall der Mutares-Aktie aus: Im frühen Freitagshandel rutschten die Anteilsscheine von Mutares annähernd 25 Prozent ab auf 22,55 Euro.
Laut offizieller Mitteilung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) bestehen "konkrete Anhaltspunkte", dass Mutares gegen Rechnungslegungsvorschriften verstoßen habe. Im Zentrum der Bafin-Untersuchung steht unter anderem die Darstellung der Restlaufzeit von Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen. Diese könnten fehlerhaft deklariert worden sein. Zudem bemängelt die Finanzaufsicht, dass die Angaben zur voraussichtlichen Entwicklung der wirtschaftlichen Lage im Lagebericht möglicherweise unvollständig seien. Die BaFin betont, dass die Einleitung der Untersuchung keine Vorwegnahme eines Prüfergebnisses darstelle. Vielmehr solle die Transparenz gemäß § 107 WpHG gewahrt bleiben. Unabhängig vom Ergebnis werde dieses gemäß § 109 WpHG veröffentlicht. Anleger und Marktbeobachter müssen sich also gedulden, bis konkrete Ergebnisse vorliegen.
Rückblick: Shortseller-Angriff im September
Bereits im September 2024 stand die Mutares-Aktie unter massivem Druck, nachdem Gotham City Research einen kritischen Bericht veröffentlichte. Der Shortseller bezichtigte Mutares, die Cashflow-Darstellung sowie das operative Geschäftsmodell – das auf dem Erwerb und der Sanierung von Krisenunternehmen beruht – irreführend darzustellen. Damals fiel die Mutares-Aktie um mehr als 25 Prozent. Mutares reagierte mit einer umfassenden Gegendarstellung und wies die Vorwürfe als "interessengeleitet" und "irreführend" zurück.
Trotz dieser Verteidigung konnte sich der Mutares-Aktienkurs nicht nachhaltig erholen. Zwar stieg das Papier im Frühjahr 2025 deutlich an – unter anderem durch die Börsennotierung der Tochterfirma Steyr Motors AG und eine allgemeine Neubewertung von Rüstungsaktien – doch der aktuelle Einbruch infolge der Bafin-Untersuchung lässt die jüngsten Kursgewinne wieder verpuffen.
Mutares-Aktie: Anleger reagieren verunsichert
Die Mutares-Aktie bleibt ein volatil gehandelte Titel. Der jüngste Absturz ist ein weiterer Beweis dafür, wie stark der Mutares-Aktienkurs auf regulatorische Nachrichten reagiert. Die Bafin-Untersuchung stellt einen erheblichen Unsicherheitsfaktor dar. Experten raten daher, zunächst abzuwarten, ob und wie das Unternehmen Stellung zu den Vorwürfen nehmen wird. Kurzfristig könnte eine erneute Gegendarstellung erfolgen.
Fazit: Die Mutares-Aktie ist und bleibt ein spekulatives Investment. Die komplexe Bilanzierung und die aggressive Ausweitung der Geschäftstätigkeit machen das Unternehmen zum regelmäßigen Ziel von Kritik. Auch die aktuelle Prüfung durch die Finanzaufsicht zeigt: Anleger müssen bei der Mutares-Aktie mit starken Schwankungen rechnen. Die Bafin-Untersuchung wird nun zeigen, ob es sich um formale Unzulänglichkeiten oder gravierende Verstöße handelt.