SAF-Holland-Aktie fällt: Lkw-Zulieferer senkt Prognose
Der Lkw-Zulieferer SAF-Holland (ISIN: DE000SAFH001) reduziert aufgrund einer schwächeren Absatzprognose sein Umsatzziel erneut. Im nordamerikanischen Markt für schwere Nutzfahrzeuge habe sich das Geschäftsumfeld in den vergangenen Monaten weiter verschlechtert, da die US-Zollpolitik zu spürbarer Kaufzurückhaltung geführt habe, teilte das Unternehmen am Montagabend mit. Auch der Absatzmarkt im asiatisch-pazifischen Raum erhole sich langsamer als erwartet, während in Europa die positive Auftragsdynamik aus dem zweiten Quartal zuletzt nicht anhielt.
Daher dürfte der Umsatz 2025 von 1,88 Milliarden Euro im Vorjahr auf 1,70 bis 1,75 Milliarden Euro sinken, hieß es weiter. Bereits Ende Juli hatte SAF-Holland den Erlösausblick von 1,85 bis 2,0 auf 1,8 Milliarden Euro korrigieren müssen. Die Prognosen für die bereinigte Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern (Ebit-Marge) von 9,3 Prozent sowie die Investitionsquote von bis zu 3,0 Prozent des Konzernumsatzes bleiben dagegen unverändert bestehen.
SAF-Holland-Aktienkurs unter Druck
Die SAF-Holland-Aktie geriet am Dienstag stark unter Druck. Im frühen Handel verloren die Papiere des Zulieferers für die Lkw- und Trailer-Branche zeitweise über 3,3 Prozent und fielen auf unter 13,50 Euro. Seit Jahresbeginn ergibt sich damit für die SAF-Holland-Aktie bis Anfang November ein Minus von rund 9 Prozent. Der SAF-Holland-Aktienkurs steht damit deutlich unter dem Niveau zu Jahresbeginn.
Die zunehmende Vorsicht des Konzerns überrasche zwar grundsätzlich nicht, doch liege die neue Umsatzprognose unter dem Marktkonsens, erklärte ein Händler. So erwarteten die von Bloomberg befragten Analysten bislang für 2025 einen Umsatz von 1,79 Milliarden Euro. Der Aktienkurs sank ebenfalls um etwas mehr als drei Prozent auf 13,74 Euro. Damit befindet sich die SAF-Holland-Aktie nun auf dem niedrigsten Stand seit dem US-Zollschock im April, der die weltweiten Börsen belastet hatte.
Umsatzrückgang und Belastungen durch US-Handelspolitik
In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres fiel der Umsatz laut vorläufigen Zahlen um fast zehn Prozent auf 1,31 Milliarden Euro. Die Nachfrage der Kunden im Erstausrüstungsgeschäft blieb weiterhin schwach, hieß es. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sank um gut 17 Prozent auf 121,1 Millionen Euro. Die operative Marge verringerte sich von 10,1 auf 9,3 Prozent. Der SAF-Holland-Aktienkurs reagierte auch darauf mit leichten Verlusten.
Laut Unternehmensangaben belasteten zudem höhere Beschaffungskosten im höheren einstelligen Millionen-Euro-Bereich infolge der US-Handelspolitik. Diese sollen jedoch in den kommenden Monaten durch Preisanpassungen teilweise kompensiert werden. Für den international tätigen Lkw-Zulieferer bleibt die Lage angespannt, doch langfristig gilt die SAF-Holland-Aktie weiterhin als Schlüsselwert in der Nutzfahrzeugbranche.


