Wirtschaft

Deutsche Schlüsselindustrie pessimistisch: Stimmung im Maschinenbau verschlechtert sich

Vierte Negativprognose in Folge: Zunehmender Kostendruck, teure Rohstoffe und schwache Nachfrage. Mehr als die Hälfte der deutschen Maschinenbau-Manager erwartet auch 2026 kein Wirtschaftswachstum.
17.12.2025 07:38
Lesezeit: 2 min
Deutsche Schlüsselindustrie pessimistisch: Stimmung im Maschinenbau verschlechtert sich
Vierte Negativprognose in Folge: Im deutschen Maschinen- und Anlagebau geht die Produktion bereits seit 3 Jahren zurück. (Foto: dpa) Foto: Bernd Weißbrod

Stimmung im Maschinenbau verschlechtert sich

Für den deutschen Maschinenbau werden die Aussichten einer Studie zufolge noch trüber. Inzwischen schaue mehr als jede zweite befragte Führungskraft aus dem deutschen Maschinen- und Anlagenbau pessimistisch auf die deutsche Konjunktur, heißt es in dem am Dienstag veröffentlichten Maschinenbau-Barometer der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC, die die Studie vierteljährlich durchführt. Nur noch 14 Prozent rechneten mit einem Wirtschaftswachstum. Im dritten Quartal hatte der Anteil der Optimisten noch bei 20 Prozent gelegen. Der Anteil der Pessimisten wuchs von 47 auf 59 Prozent.

Für das Stimmungsbarometer befragte PwC 150 Führungskräfte aus dem deutschen Maschinen- und Anlagenbau. Dort geht die Produktion seit drei Jahren zurück, erst für nächstes Jahr erwartet der Branchenverband VDMA wieder mit einem leichten Produktionsanstieg um 1 Prozent.

Von den von PwC befragten Entscheidern sagt für das kommende Jahr ein Drittel ein Umsatzwachstum voraus, was aber schon mehr ist als im dritten Quartal. Die Mehrheit erwartet eine Schrumpfung. Im Schnitt rechnen die Manager mit einem Umsatzrückgang von 2,8 Prozent im Vergleich zu 2025.

Vierte Negativprognose in Folge

„Wir gehen nun zum vierten Mal in Folge mit einer negativen Umsatzprognose ins neue Jahr“, sagt Bernd Jung, der die Praxisgruppe Industrial Manufacturing bei PwC Deutschland leitet. Ausgebremst würden die meisten Maschinenbauer von einem zunehmenden Kostendruck, heißt es in der Studie. Diesen Grund nennen 83 Prozent der befragten Manager. Zu weiteren wichtigen Gründen zählten die politische Lage im Ausland (78 Prozent) und eine schwache Nachfrage (71 Prozent).

Kosten für Personal und Rohstoffe steigen

Fast zwei Drittel der Führungskräfte befürchteten einen Anstieg der Personalkosten, etwas weniger nannten höhere Kosten von Rohstoffen und Vorprodukten. Im Schnitt erwarten sie 2026 einen Anstieg der Personalkosten um 4,7 Prozent. Rohstoffe dürften sich nach ihrer Einschätzung um 5,2 Prozent verteuern.

Mit einem Anstieg der Energiepreise rechnet hingegen nur ein Drittel der Befragten. Nach Einschätzung der Studienautoren wirken sich hier der Industriestrompreis sowie das Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaneutralität positiv aus.

Entspannterer Blick auf Handelskonflikte

„Hohe Kosten sind die große Schwachstelle der deutschen Industrie“, erklärte Jung. So werde es immer schwerer, profitabel zu produzieren und eine gute Wettbewerbsposition auf dem Weltmarkt zu halten.

Auf die Weltwirtschaft blicken die Befragten der Studie positiver. Hier rechnen 27 Prozent mit einem Wachstum. Die Autoren der Studie führen dies auch auf die Zolleinigung zwischen der Europäischen Union und den USA zurück. Zudem habe sich der Handelskonflikt zwischen den USA und China entspannt. Die beiden Länder sind die Hauptabsatzmärkte der deutschen Maschinenbauer. Doch auch mit Blick auf die Weltwirtschaft sind die meisten Befragten unentschlossen bis skeptisch gestimmt.

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