Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Asteroid auf der Erde einschlägt und dabei eine Stadt zerstört, mag höher sein, als man gemeinhin denkt. Wissenschaftler, die Explosionen von Nuklearwaffen überwachen, geben an, zwischen den Jahren 2000 und 2013 26 Asteroiden-Explosionen erfasst zu haben. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Mehr als 1000 Menschen wurden so beispielsweise im vergangenen Jahr durch die Folgen einer Detonation über Russland verletzt.
Eine Stiftung mit dem Namen B612 will nun ein Frühwarnsystem auf den Weg bringen, ein Mittel zum Schutz der Erde und ihrer Bevölkerung sei ein rund 180 Millionen Euro teures, im All installiertes Infrarot-Teleskop, erklärt der Astronaut Tom Jones: "Es geht darum, dieses Teleskop ins All zu bringen und die Million gefährlicher Asteroiden da draußen zu finden, die groß genug sind, um eine Stadt auf unserem Planeten auszulöschen. Dieses Teleskop ist ein wesentlicher Bestandteil dieser aktuellen Warnung, dass wir das ausweiten müssen."
Der ehemalige Astronaut Ed Lu leitet die B612-Vereinigung, die Geld für das Teleskop einsammeln und auf die Gefahr aufmerksam machen will: "Eine Karte des gesamten Sonnensystems zum Schutz der Erde zu erstellen, kostet ungefähr so viel wie der Bau einer Autobahn-Überführung. Manche Leute denken, warum macht man das, wenn wir andere Probleme auf der Welt wie die Armut und Umweltprobleme oder die Bildungsfrage nicht lösen können. Das würde ich gerne tun, aber diese Probleme sind von einer anderen Größenordnung, und ich weiß nicht, wie man sie lösen kann. Das ist die einzige Naturkatastrophe globalen Ausmaßes, von der ich weiß, wie man sie verhindert. Deshalb werde ich das auch tun."
Während die US-Raumfahrtbehörde NASA bereits ein Programm betreibt, das Asteroiden ab einer Größe von einem Kilometer aufspüren soll, haben Lu zufolge bereits deutlich kleinere Himmelsobjekte das Potenzial, eine ganze Stadt zu zerstören.