Politik

Hollande bittet Siemens um ein Gegenangebot für Alstom

Lesezeit: 1 min
27.04.2014 01:21
Die französische Regierung ist am Samstag an Siemens herangetreten, um den Konzern zu einer Gegenofferte für Alstom zu bitten. Am Sonntag will der Verwaltungsrat von Alstom über den Verkauf seiner Energietechnik-Sparte an GE beraten.
Hollande bittet Siemens um ein Gegenangebot für Alstom

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Zur Abwehr einer Milliarden-Offerte des US-Mischkonzerns General Electric für eine Sparte des französischen Technologiekonzerns Alstom schaltet Frankreich einem Medienbericht zufolge den deutschen Konkurrenten Siemens ein. Die Regierung in Paris sei an das Münchener Unternehmen herangetreten und habe es um ein Gegengebot für den Geschäftsbereich gebeten, berichtet die Zeitung "Le Figaro" am Samstag. Siemens wollte sich nicht dazu äußern. Auch die französische Regierung lehnte einen Kommentar ab.

Der Verwaltungsrat von Alstom kommt dem Blatt zufolge am Sonntag zusammen, um über einen Verkauf seiner Kernsparte für Energietechnik an den US-Rivalen General Electric (GE) zu beraten. Die Energiesparte, die Kraftwerksturbinen herstellt, steht für drei Viertel des Geschäfts von Alstom und könnte rund neun Milliarden Euro erlösen. Der geplante Deal alarmierte die französische Regierung. Alstom ist extrem abhängig von staatlichen Aufträgen, der Konzern stellt unter anderem die TGV-Hochgeschwindigkeitszüge für die Staatsbahn SNCF her und beliefert den Kraftwerksbetreiber EdF. Aus Kreisen verlautete, dass GE-Chef Jeff Immelt am Sonntag mit dem französischen Wirtschaftsminister Arnaud Montebourg zusammenkommt.

Alstom war 2004 in ernsthafte wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten und vom Staat gerettet worden. Damals war in den Verhandlungen mit EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti bereits ein Verkauf der Energiesparte an Siemens erwogen worden. Der damalige französische Präsident Nicolas Sarkozy sorgte jedoch dafür, dass ein solcher Deal nicht zustande kam


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Deutschland prüft Vorgehen nach Haftbefehl für Netanjahu
23.11.2024

Die Bundesregierung steht nach dem Haftbefehl gegen Israels Regierungschef vor einem Dilemma. Noch ist offen, wie sie sich positioniert....

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft US-Regierung: Google muss Chrome-Browser verkaufen
23.11.2024

Die US-Regierung will vor Gericht durchsetzen, dass Google sich vom weltweit meistbenutzten Webbrowser Chrome trennen muss. Das...

DWN
Panorama
Panorama Corona-Maßnahmen führen zur Ausrottung eines Grippe-Stamms: Umstellung auf Dreifach-Impfstoff
23.11.2024

Die Grippeschutzimpfung hat sich für die aktuelle Saison verändert: Statt eines Vierfach-Impfstoffs wird nun ein Dreifach-Impfstoff...

DWN
Politik
Politik Tiefpunkt der Brandenburger Politik: Ministerin entlassen - Minister tritt zurück
23.11.2024

Machtprobe im Streit um die Klinikreform: Regierungschef Dietmar Woidke entlässt in der Bundesratssitzung die grüne Gesundheitsministerin...

DWN
Politik
Politik Rocketman: Putin kündigt Serienproduktion neuer Mittelstreckenwaffe an
23.11.2024

Der Westen verurteilt den Einsatz der neuen russischen Mittelstreckenrakete gegen die Ukraine als neuerliche Eskalation - Moskau feiert...

DWN
Politik
Politik Rentenversicherung vor Engpässen: DRV fordert Maßnahmen zur Stabilisierung
23.11.2024

Die Deutsche Rentenversicherung warnt vor einer möglichen Finanzierungslücke bis 2027. Trotz stabiler Einnahmen erfordert die Rentenkasse...

DWN
Politik
Politik Streit ums liebe Geld: UN-Klimagipfel geht in die Verlängerung
22.11.2024

Milliarden für den Klimaschutz – doch wie weit sind die Staaten wirklich bereit zu gehen? Auf der UN-Klimakonferenz in Baku entbrannte...

DWN
Politik
Politik Netanjahu Haftbefehl: Deutschland und die rechtliche Zwickmühle
22.11.2024

Der Haftbefehl gegen Benjamin Netanjahu erschüttert die internationale Bühne. Deutschland sieht sich in einem schwierigen Spagat:...