Die französische Regierung hat offenbar den Widerstand gegen das GE-Angebot für Alstrom aufgegeben. Bloomberg meldet in einer Eilmeldung, dass die Regierung angeblich signalisiert haben soll, sie werde kein Veto gegen das Angebot des US-Konzerns GE einlegen.
Im Poker um den französischen Technologiekonzern Alstom wirbt Siemens -Chef Joe Kaeser direkt bei Frankreichs Staatspräsident für sein Angebot. Francois Hollande werde den Vorstandsvorsitzenden des Münchner Konzerns am Montag um 18.00 Uhr in Paris empfangen, teilte der Elysee-Palast mit. Siemens will Alstoms Sparte für Energietechnik übernehmen und könnte so die Pläne des US-Konkurrenten General Electric (GE) durchkreuzen, der diese ebenfalls kaufen will. Allerdings hegt die traditionell patriotisch eingestellte französische Politik Bedenken gegen das Angebot aus Übersee.
GE-Chef Jeffrey Immelt und seine Statthalterin in Frankreich, Clara Gaymard, sprachen deshalb am Morgen bei Hollande vor. Wirtschaftsminister Arnaud Montebourg, der auch an dem Treffen teilnahm, machte im Vorfeld deutlich, dass Frankreich jeden Deal verhindern werde, der der Politik unpassend erscheine. Dabei gehe es um die langfristigen Interessen des Konzerns, der Mitarbeiter und der Wirtschaft. "Alstom ist kein Unternehmen in Schwierigkeiten, aber ein Unternehmen, das eine weltweite Strategie entwerfen muss", sagte Montebourg RTL Radio. Man arbeite daran, die Offerten zu verbessern. Man sei offen für Allianzen, um sich im globalen Wettbewerb zu behaupten.
Nach den Chefs von GE und Siemens trifft Staatspräsident Hollande am Abend Martin Bouygues, Chef des gleichnamigen Mischkonzerns, der 29,4 der Anteile an Alstom hält. Alstom hat für Mittwoch eine Stellungnahme angekündigt.