Der französische Industrie-Konzern Alstom hat einem Zeitungsbericht zufolge die Offerte von zehn Milliarden Euro des US-Unternehmens General Electric für seine Energie-Sparte angenommen. Der Verwaltungsrat habe dem verbindlichen und durchfinanzierten Angebot auf seiner Sitzung am Dienstagabend zugestimmt, berichtete die Zeitung "Le Figaro". Alstom wollte sich auf Anfrage nicht zu dem Bericht äußern. Es wird aber eine Erklärung für Mittwochmorgen (07.00 Uhr) erwartet.
Zuletzte hatte GE die Erhaltung der Jobs in Frankreich versprochen. In einem Brief an Präsident Francois Hollande stellte GE-Chef Jeffrey Immelt in Aussicht, dass die Amerikaner bei einer Alstom-Übernahme die Belegschaft in Frankreich stärken würden. Weltweite Zentralen für Kerngeschäfte würden in Frankreich angesiedelt. GE bestätigte Dienstagabend, ein entsprechendes Schreiben, über das die französischen Zeitung "Les Echos" berichtet hatte. Der Konzern kündigte zudem an, sich in Zusammenarbeit mit der französischen Regierung, dem Versorger EDF und dem Atomkonzern Areva für die Nuklearindustrie des Landes und ihre Exporte starkzumachen.
Siemens hatte am Dienstag erklärt, ebenfalls ein Angebot für Alstom abzugeben. Voraussetzung dafür sei aber, dass Alstom seine Bücher öffne, und das Management für Gespräche bereitstehe. Die französische Politik würde offenbar eine Siemens-Offerte bevorzugen. Alstom-Chef Patrick Kron dagegen bevorzugt das Angebot von GE.