Politik

WTO soll im Energie-Streit zwischen Russland und EU schlichten

Russland hat bei der WTO Gespräche mit der EU über deren Energiepolitik beantragt. Die EU-Regulierungen der Gas- und Strommärkte verlangen, dass russische Konzerne ausländischen Konkurrenten Zugang zu ihren Erdgas- und Elektrizitätsnetzen zu gewähren. Russland lehnt dies ab.
01.05.2014 13:26
Lesezeit: 1 min

Mitten in der Ukraine-Krise verschärft sich der bereits seit längerem schwelende Energie-Handelsstreit zwischen Russland und der EU. Die Regierung in Moskau legte die Basis für eine mögliche Klage vor der Welthandelsorganisation (WTO).

WTO-Vertreter sagten am Donnerstag, die russische Seite habe dazu Gespräche mit der EU zur Beilegung des Konflikts beantragt. Stein des Anstoßes sind neue europäische Regelungen zur Öffnung der Gas- und Strommärkte.

Russland hat dagegen in mehreren Punkten Bedenken angemeldet. Heimische Unternehmen sträuben sich gegen bestimmte Auflagen der EU. So wird von ihnen etwa verlangt, Zugang zu ihren Erdgas- und Elektrizitätsnetzen zu gewähren. Das könnte dazu führen, dass russische Konzerne Anteile veräußern müssen und Marktanteile verlieren.

Die Streitparteien haben nun 30 Tage Zeit, um Verhandlungen aufzunehmen. Scheitern diese, kann die Angelegenheit vor ein WTO-Schiedsgericht gebracht werden.

Russland ist noch keine zwei Jahre Mitglied der Welthandelsorganisation. In dieser Zeit gab es bereits Dispute mit der EU über den Autohandel und russische Gaslieferungen. Ein Dorn im Auge ist der EU-Kommission insbesondere der staatlich-kontrollierte Gazprom-Konzern wegen dessen Marktmacht in Osteuropa.

Der Streit um den Energiemarkt wurde bereits Ende vergangenen Jahres härter. Damals drohte das russische Wirtschaftsministerium mit einer Klage vor der WTO. Zusätzliche Brisanz erhält die Auseinandersetzung nun durch die Ukraine-Krise. Aus Protest gegen die Eingliederung der Halbinsel Krim in die russische Föderation haben die EU und die USA Sanktionen verhängt.

Von den US-Maßnahmen betroffen ist unter anderem der Chef des größten russischen Ölkonzerns Rosneft, Igor Setschin, der ein Vertrauter von Präsident Wladimir Putin ist (mehr hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Rechtsruck in Polen – schlechte Aussichten für Berlin?
02.06.2025

Polen hat einen neuen Präsidenten – und der Wahlausgang sorgt europaweit für Nervosität. Welche Folgen hat der Rechtsruck für Tusk,...

DWN
Politik
Politik Trump zieht Investoren ab – Europa droht der Ausverkauf
02.06.2025

Donald Trump lockt mit Milliarden und Zöllen Investoren zurück in die USA – Europa verliert an Boden. Bricht der alte Kontinent im...

DWN
Politik
Politik Plan von Klingbeil: Steuerentlastungen für Unternehmen – das sind die Details
02.06.2025

Die schwarz-rote Koalition will zeigen, dass sie Probleme angeht – auch die schwächelnde Wirtschaft. Finanzminister Lars Klingbeil will...

DWN
Technologie
Technologie Robotikbranche 2025 in schwieriger Phase – Umsatzrückgang droht
02.06.2025

Die deutsche Robotikbranche kämpft 2025 mit rückläufigen Umsätzen und schwankenden Rahmenbedingungen. Welche Teilbereiche sind...

DWN
Finanzen
Finanzen Biontech-Aktie hebt ab: Milliardenkooperation mit US-Pharmaunternehmen
02.06.2025

Die Biontech-Aktie erhält neuen Aufwind: Eine milliardenschwere Allianz mit Bristol-Myers Squibb weckt Hoffnung bei Anlegern und...

DWN
Finanzen
Finanzen Hensoldt-Aktie auf Rekordjagd: Was Anleger jetzt wissen sollten
02.06.2025

Die Hensoldt-Aktie überrascht mit einem historischen Kursfeuerwerk – doch ist der Höhenflug gerechtfertigt? Anleger sollten genauer...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft KfW-Analyse: Mittelstand zieht sich aus dem Ausland zurück
02.06.2025

Eine aktuelle KfW-Analyse zeigt: Immer mehr Mittelständler ziehen sich aus dem Auslandsgeschäft zurück. Was steckt hinter dem Rückzug...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Personalstrategie: Warum Top-Kandidaten oft scheitern – und was das über unser System verrät
02.06.2025

Ein Blick hinter die Kulissen zeigt: Bei der Personalauswahl geht es immer weniger um Kompetenz – und immer mehr um Bauchgefühl,...