Finanzen

Schuldig: Credit Suisse muss 2,5 Milliarden Dollar an US-Behörden zahlen

Die Schweizer Großbank Credit Suisse muss vermutlich 2,5 Milliarden Dollar an US-Behörden zahlen. Die Bank dürfte sich außerdem der Steuerhinterziehung schuldig bekennen. Die Amerikaner hatten gewaltigen Druck auf die Schweizer aufgebaut.
16.05.2014 01:18
Lesezeit: 1 min

Der Steuerstreit mit den USA kommt die Schweizer Großbank Credit Suisse wohl noch teurer zu stehen als bislang gedacht. Das Kreditinstitut werde voraussichtlich mehr als 2,5 Milliarden Dollar an die US-Behörden zahlen, sagten am Donnerstag mit den Verhandlungen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters und bestätigten damit einen Bericht des "Wall Street Journal" (WSJ). Im Rahmen der Einigung werde sich die Bank auch schuldig zur Beihilfe zu Steuerhinterziehungen bekennen - ein in der Branche sehr ungewöhnlicher Vorgang. Bereits in der nächsten Woche könnte die Vereinbarung bekanntgegeben werden. Zuletzt hatte es lediglich geheißen, die Strafe werde sich wohl auf mehr als zwei Milliarden Dollar belaufen.

Nach derzeitigem Stand der Verhandlungen sei geplant, dass das Institut rund zwei Milliarden Dollar an US-Bundesbehörden zahlt - vor allem das Justizministerium, erfuhr Reuters weiter. Rund 100 Millionen Dollar sollen demnach an die Notenbank Federal Reserve fließen. Die New Yorker Bankenaufsicht soll den Angaben zufolge zusätzlich 500 Millionen Dollar oder mehr erhalten, aber die Verhandlungen darüber seien noch nicht abgeschlossen. Credit Suisse sei womöglich zur Zahlung von insgesamt etwas mehr als 2,5 Milliarden Dollar bereit, sagten die Insider weiter. Sie wolle jedoch nicht deutlich darüber hinausgehen gehen, da sie negative Folgen für ihre Bonitätsnote fürchte.

Die Strafe wäre damit etwa drei Mal so hoch wie die 780 Millionen Dollar, die UBS 2009 in einem ähnlichen Verfahren zahlte. Bei Credit Suisse war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen. Die Ermittlungen gegen Credit Suisse und rund ein Dutzend weiterer Schweizer Geldhäuser laufen seit 2011.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik US-Zölle als Wirtschaftskrieg: Trump zielt auf Europas Wohlstand
15.07.2025

Mit 30-Prozent-Zöllen will Donald Trump die europäische Wirtschaft in die Knie zwingen – und trifft damit ausgerechnet die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas seltene Chance: Schwedisches Metallvorkommen soll Abhängigkeit von China brechen
15.07.2025

In Schwedens Norden liegt Europas größte Hoffnung auf Rohstoffsouveränität. Doch der Fund der Seltenen Erden birgt Zielkonflikte,...

DWN
Immobilien
Immobilien Grunderwerbsteuer sparen: So zahlen Käufer weniger beim Immobilienkauf
15.07.2025

Der Kauf einer Immobilie wird schnell teurer als geplant – oft durch hohe Nebenkosten. Besonders die Grunderwerbsteuer kann kräftig...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Zuckerberg kündigt Mega-Rechenzentren an
15.07.2025

Mark Zuckerberg treibt den KI-Wettlauf in eine neue Dimension. Der Meta-Chef kündigt gigantische Rechenzentren an und will dabei selbst...

DWN
Politik
Politik Jetzt unterstützt Trump die Ukraine: Ist das die Wende?
15.07.2025

Donald Trump vollzieht die Wende: Plötzlich verspricht er der Ukraine modernste Waffen – auf Europas Kosten. Russland droht er mit...

DWN
Panorama
Panorama Deutsche fahren wieder mehr Auto
15.07.2025

Deutschland erlebt eine Kehrtwende beim Autofahren: Nach Jahren des Rückgangs steigen die gefahrenen Kilometer wieder – obwohl einzelne...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldverbot 2025: Panikmache oder reale Gefahr für Ihr Gold?
15.07.2025

Mehrere Goldhändler warnen vor einem staatlichen Zugriff auf Barren und Krügerrands – Millionen Anleger fürchten um ihre Ersparnisse....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Zölle sollen bleiben – weil er sie als Erfolg verbucht
15.07.2025

Donald Trump sieht seine Zollpolitik als Erfolg – und will sie verschärfen. Was der transatlantische Handelskrieg für Europa,...