Politik

Indien: Wirtschaftsreformer Modi gewinnt Wahlen (mit Video)

Lesezeit: 1 min
16.05.2014 13:55
Der Hindu-Nationalist Narendra Modi wird die Wahlen in Indien nach ersten Prognosen mit absoluter Mehrheit gewinnen. Modi will das breite Mandat für weitreichende Wirtschaftreformen nutzen. Die rivalisierende Kongresspartei um Rahul Gandhi verbuchte hingegen ihr schlechtestes Wahlergebnis aller Zeiten.

Mehr zum Thema:  
Asien >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Asien  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Indien steht vor einem Regierungswechsel. In einem der wichtigsten Schwellenländer der Welt wird nach ersten Ergebnissen der wirtschaftsfreundliche Hindu-Nationalist Narendra Modi mit absoluter Mehrheit regieren können. Der scheidende Regierungschef Manmohan Singh gratulierte Modi zu seinem Sieg. Modi selbst suchte am Freitag den Segen seiner Mutter. Aber auch ohne die guten Wünsche der 95-Jährigen sieht es gut aus für den Parteichef.

Nach den im Fernsehsender NDTV veröffentlichten Zwischenergebnissen kommen die BJP und ihre Verbündeten auf 336 Sitze. Für die absolute Mehrheit sind 272 Sitze nötig, laut Bericht erreicht die BJP 277 sogar allein.

Die bislang regierende Kongresspartei und ihren Kandidaten Rahul Gandhi straften die Wähler ab. Die Partei der Gandhi-Nehru-Familie muss ihr schlechtestes Wahlergebnis aller Zeiten einstecken.

„Das Endergebnis steht noch aus, aber der Trend ist beunruhigend“, sagte ein leitender Parteifunktionär am Freitag in Neu-Delhi. „Wir haben nicht damit gerechnet, aber wir akzeptieren die Entscheidung des Volkes.“

Sollte sich das Ergebnis bewahrheiten, hätte Modi die stärkste Regierungsmehrheit seit 1984. Mit einem derart breiten Mandat könnte er seine versprochenen Wirtschaftsreformen leichter durchsetzen als seine Vorgänger. Anders als sie müsste der Nationalist auf komplizierte Koalitionen keine Rücksicht nehmen.

Modi will die Wirtschaft des bevölkerungsreichen Landes ankurbeln, Steuern reformieren, zehn Millionen Arbeitsplätze schaffen und mehr Geld in die Energie-, Straßen- und Schienennetze stecken. Aber trotz seiner breiten Basis wird es der 63-Jährige nicht leicht haben, seine Versprechen zu erfüllen. Indiens Wirtschaft kämpft gegen eine hohe Inflation und wächst so langsam wie seit den 1980er Jahren nicht mehr.


Mehr zum Thema:  
Asien >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Eine Welt ohne Europa?
04.05.2024

Der Krieg in der Ukraine und die Spannungen im Nahen Osten gefährden die Zukunftsfähigkeit der EU. Nun steht sie an einem Scheideweg:...

DWN
Politik
Politik Angriff auf SPD-Europapolitiker: Matthias Ecke in Dresden schwer verletzt
04.05.2024

Schockierende Gewalt: SPD-Europaspitzenkandidat Matthias Ecke wurde brutal angegriffen. Politiker verurteilen den Angriff als Attacke auf...

DWN
Finanzen
Finanzen Platzt die ETF-Blase – was dafür, was dagegen spricht
04.05.2024

Kaum eine Investmentform konnte in den zurückliegenden Jahren die Gunst der Anleger derart erlangen wie dies bei Exchange Traded Funds,...

DWN
Immobilien
Immobilien Streikwelle auf Baustellen droht: Gewerkschaft kündigt Massenstreiks an
04.05.2024

Die Bauindustrie steht vor Massenstreiks: Gewerkschaft kündigt flächendeckende Arbeitsniederlegungen mit rund 930.000 Beschäftigten an.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Chinas Einfluss in Südostasien: Herausforderung für deutsche Firmen
04.05.2024

Deutsche Unternehmen suchen verstärkt nach Alternativen zum chinesischen Markt und richten ihr Augenmerk auf die aufstrebenden...

DWN
Technologie
Technologie CO2-Speicherung: Vom Nischenthema zum Wachstumsmarkt
04.05.2024

Anreize durch die Politik, eine neue Infrastruktur und sinkende Kosten: CO2-Speicherung entwickelt sich zusehends vom regionalen...

DWN
Politik
Politik Wahljahr-Turbulenzen: Biden im Kreuzfeuer der Gaza-Proteste
04.05.2024

Seit Monaten sind bei fast jedem öffentlichen Auftritt von Präsident Joe Biden propalästinensische Demonstrationen zu sehen, die sich im...

DWN
Politik
Politik Mindestlohn: Neues Streitthema köchelt seit dem Tag der Arbeit
04.05.2024

Im Oktober 2022 wurde das gesetzliche Lohn-Minimum auf zwölf Euro die Stunde erhöht. Seit Jahresanfang liegt es bei 12,41 Euro, die von...