Update:
Das ISM hat seine ursprünglichen Zahlen korrigiert und behauptet nun das Gegenteil (hier).
Das Wachstum der US-Industrie hat im Mai unerwartet an Tempo verloren. Der Einkaufsmanagerindex sank im Vergleich zum April um 1,7 auf 53,2 Punkte, wie aus einer am Montag veröffentlichten Umfrage des Institutes for Supply Management (ISM) hervorgeht. Von Reuters befragte Ökonomen hingegen hatten einen Anstieg auf 55,5 Zählern erwartet. Ab 50 Punkten signalisiert das Barometer Wachstum. Die Aufträge und der Jobaufbau legten zwar im Mai weiter zu, aber langsamer als zuletzt.
Die US-Wirtschaft ist im Winter noch stärker eingebrochen als zunächst gedacht. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte in den Monaten Januar bis März aufs Jahr hochgerechnet um 1,0 Prozent, wie aus den am Donnerstag vorgelegten Daten des Handelsministeriums hervorgeht. So schwach waren die Zahlen zuletzt vor drei Jahren. In einer ersten Schätzung hatte das Ministerium noch ein kleines Plus von 0,1 Prozent veranschlagt. Ökonomen hatten zuletzt mit einem Minus von nur 0,5 Prozent gerechnet. Ende 2013 war die US-Wirtschaft noch um 2,6 Prozent gewachsen.
Als Grund für den Einbruch gilt die Kältewelle, die Teile des öffentlichen Lebens lähmte und besonders der Baubranche zusetzte. Zudem hat die US-Notenbank Federal Reserve zu Jahresbeginn damit begonnen, ihre milliardenschweren Geldspritzen niedriger zu dosieren. Das noch 45 Milliarden Dollar starke Wertpapierankaufprogramm zum Ankurbeln der Wirtschaft soll dieses Jahr auslaufen. Nach Ansicht des Fed-Notenbankers Dennis Lockhart wird sich das Wachstum trotz des konjunkturellen Fehlstarts dieses Jahr noch berappeln. Er rechnet damit, dass letztlich eine Drei vor dem Komma stehen wird.