Unternehmen

SPD: Euro-Staaten sollen mehr Schulden machen

Lesezeit: 1 min
03.06.2014 10:15
Die SPD setzt sich für eine Lockerung des EU-Stabilitätspaktes ein. Ausgaben in Bildung, Infrastruktur und Beschäftigung sollten nicht mit in die Haushaltsregeln einfließen, so der SPD-Politiker Roth. Sonst könnten verschuldete Staaten keine Zukunftsinvestitionen mehr tätigen.
SPD: Euro-Staaten sollen mehr Schulden machen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Um verschuldeten Euro-Staaten mehr Investitionen zu ermöglichen, plädiert der Europastaatsminister im Auswärtigen Amt, Michael Roth, für eine Lockerung des EU-Stabilitätspakts. Im Handelsblatt forderte der SPD-Politiker, dass bestimmte Ausgaben nicht mehr oder nicht so stark in die Berechnung des Haushaltsdefizits eingerechnet werden sollten.

„Wir müssen im Stabilitätspakt Zukunftsausgaben in Bildung, Forschung, Infrastruktur und Beschäftigung anders behandeln als die Konsumausgaben des Staates. Sonst schaffen es verschuldete Länder doch gar nicht mehr, in die Zukunft zu investieren“, sagte Roth. „Wenn ein Staat gezielt und verbindlich in Beschäftigung und Bildung investieren will, dann sollten wir ihn dabei doch nicht behindern.“

Roth schloss sich damit Forderungen an, die bereits mehrfach aus Italien und Frankreich gekommen waren. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hatte eine entsprechende Reform des Europäischen Stabilitäts- und Wachstumspaktes jedoch bisher strikt abgelehnt.

Roth sprach sich zudem dafür aus, Frankreich mehr Zeit für die Haushaltskonsolidierung zu geben. Die sozialistische Regierung hält bisher an der Vereinbarung fest, das Haushaltsdefizit bis 2015 auf drei Prozent zu senken. Allerdings ist die Arbeitslosigkeit auf ein neues Rekordhoch gestiegen. Die Bundesregierung hat eine Fristverlängerung für Frankreich bisher abgelehnt und betont, sie vertraue darauf, dass die Regierung in Paris ihre Zusagen einhalte.

Die EU-Kommission hat zudem verkündet, die Defizitverfahren gegen sechs Mitgliedsstaaten einzustellen. Demnach haben die Staaten trotz Verstößen gegen die Haushaltsregeln keine Sanktionen zu befürchten (mehr hier).

 


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Der Chefredakteur kommentiert: Kleiner Blackout - kein neuer Strom mehr in Oranienburg! Echt jetzt?
19.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Städtereisen neu entdeckt: Easyjet läutet Renaissance der Rollkoffer ein
19.04.2024

Vor genau 20 Jahren eroberte Easyjet mit seinen günstigen Flügen das Festland der EU. Der Start in Berlin-Schönefeld begann...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft G7-Außenministertreffen: Israel-Iran Konflikt überschattet Agenda
19.04.2024

Nach israelischem Angriff auf Iran: G7-Außenministertreffen auf Capri ändert Agenda. Diskussionen zu China und Cyber-Sicherheit werden...

DWN
Politik
Politik Forsa-Zahlen: Die Grünen unterliegen den Fliehkräften der Abwärtsspirale
19.04.2024

Und schon wieder eine Etage tiefer. Der Sog verstärkt sich und zieht die Partei Bündnis 90/Grüne immer weiter hinab in der Wählergunst....

DWN
Technologie
Technologie Sehnsuchtsort Mond – Wettlauf um Macht und Rohstoffe
19.04.2024

Forscher, Technologiefirmen und ganze Staaten streben nach neuen galaktischen Ufern. Der Mond lockt mit wertvollen Rohstoffen und dient...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Ausfuhren in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: So ist die Lage
19.04.2024

Nach neuen Angriffen: USA und NATO erhöhen Unterstützung für Ukraine, während Russland seinen Machtanspruch verstärkt.

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
19.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...