Finanzen

Die Börse als Strohfeuer: Unternehmen stützen Kurse durch Aktien-Rückkäufe

Lesezeit: 1 min
10.06.2014 02:14
Fast alle Gruppen von US-Investoren haben in den letzten Wochen massiv Aktien verkauft und stattdessen in Anleihen investiert. Doch die Aktienkurse stürzten nicht ab. Denn die US-Firmen kauften offenbar massiv Aktien zurück.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Aktienmärkte sind im Mai (und Anfang Juni) deutlich angestiegen. Gleichzeitig sind die Zinsen für zehnjährige US-Staatsanleihen auf 2,6 Prozent gesunken. Die meisten Gruppen von Investoren haben in diesem Zeitraum massiv Aktien verkauft.

Goldman Sachs hat beobachtet, dass Anlagefonds, Termingeschäfte und börsengehandelte Fonds (ETF) sich im Mai von Aktien trennten und Anleihen kauften. In den vergangenen fünf Wochen wurden 12 Milliarden Dollar aus US-Aktienfonds abgezogen, während 7 Milliarden Dollar in ausländische Aktien und 11 Milliarden in Anleihefonds investiert wurden (siehe Grafik).

Institutionelle Anleger haben ihre Anlagen in US-Aktien von 92 Milliarden Dollar Anfang April auf 68 Milliarden Dollar Ende Mai reduziert. Das ist ein Rückgang um fast ein Drittel.

Auch Pensionsfonds haben im ersten Quartal Aktien verkauft und Anleihen gekauft. Die Aktienverkäufe hatten nach Angaben der Federal Reserve einen Umfang von 42 Milliarden Dollar. Das ist fast siebenmal so viel, wie Goldman erwartet hatte.

Trotz dieser starken Aktienverkäufe durch fast alle Gruppen von Investoren hat der Aktienindex S&P 500 ein neues Allzeithoch erreicht. Grund dafür sind massive Aktienrückkäufe der US-Konzerne, berichtet Zero Hedge. Bereits im März hatten die Aktienrückkäufe im Umfang von knapp 160 Milliarden Dollar einen neuen Rekord erreicht.

Goldman beobachtet außerdem, dass die Aktienkurse von Firmen mit geringen Dividenden, hoher Volatilität und schwachen Bilanzen sich besonders positiv entwickelten. Zero Hedge erklärt dies mit einem Short Squeeze. Das heißt, Anleger, die auf fallende Kurse gewettet hatten, sind nun gezwungen zu kaufen, um ihre Verluste möglichst gering zu halten.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Verfassungsgericht stärken: Mehrheit der Parteien auf dem Weg zur Einigung?
28.03.2024

Das Verfassungsgericht soll gestärkt werden - gegen etwaige knappe Mehrheiten im Bundestag in aller Zukunft. Eine Einigung zeichnet sich...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschlands maue Wirtschaftslage verhärtet sich
28.03.2024

Das DIW-Konjunkturbarometer enttäuscht und signalisiert dauerhafte wirtschaftliche Stagnation. Unterdessen blieb der erhoffte...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Lauterbach will RKI-Protokolle weitgehend entschwärzen
28.03.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass einige der geschwärzten Stellen in den Corona-Protokollen des RKI aus der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Brückeneinsturz in Baltimore trifft Importgeschäft der deutschen Autobauer
28.03.2024

Baltimore ist eine wichtige Drehscheibe für die deutschen Autobauer. Der Brückeneinsturz in einem der wichtigsten Häfen der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft „Made in Germany“ ist wieder gefragt - deutsche Exporte steigen deutlich
28.03.2024

Der Außenhandel in Deutschland hat wider Erwarten zu Jahresbeginn deutlich Fahrt aufgenommen. Insgesamt verließen Waren im Wert von 135,6...

DWN
Finanzen
Finanzen Der Ukraine-Krieg macht's möglich: Euro-Bonds durch die Hintertür
28.03.2024

Die EU-Kommission versucht, mehr Macht an sich zu ziehen. Das Mittel der Wahl hierfür könnten gemeinsame Anleihen, sogenannte Euro-Bonds,...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Osterfreude und EM-Fieber: Hoffnungsschimmer für Einzelhandel
28.03.2024

Das Ostergeschäft verspricht eine Wende für den deutschen Einzelhandel - nach einem düsteren Februar. Wird die Frühlingshoffnung die...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienkrise für Banken noch nicht überwunden
28.03.2024

Die deutschen (Pfandbrief-)Banken sind stark im Gewerbeimmobilien-Geschäft engagiert. Das macht sie anfällig für Preisrückgänge in dem...