Finanzen

Crash-Angst in den Niederlanden: Hausbesitzer können Kredite nicht mehr bedienen

In den Niederlanden wächst die Angst vor einem Immobilien-Crash. Mehrere Banken melden einen dramatischen Anstieg von Kreditausfällen. Weil dies auch die vom Staat gerettete SNS Reaal betrifft, droht dem Staat ein Zahlungsausfall von 700 Millionen Euro.
18.08.2012 00:11
Lesezeit: 1 min

Die niederländischen Banken sehen sich erheblichen Zahlungsausfällen gegenüber. Am Freitag meldete die SNS Reaal eine Zunahme von Kreditausfällen im ersten Halbjahr um 38 Prozent. D42 Prozent aller Kredite, die die Bank vergeben hat, sind Immobilienkredite. Sollte die Entwicklung nicht eine Umkehr erfahren, kann die Bank ihrerseits einen Kredit nicht zurückzahlen, den sie vom niederländischen Staat im Rahmen eines Bailout bekommen hat. Denn die SNS Reaal muss einen Großteil ihrer 700 Millionen Euro-Rücklage für die Eigenkapitalbildung verwenden.

Damit droht dem niederländischen Staat ein veritables Loch. Es kann nur durch weitere Verschuldung gestopft werden, weil die Konjunkturentwicklung in den Niederlanden ebenfalls negativ ist. Die SNS Reaal warnte davor, dass sie keine Besserung in naher Zukunft erwarte.

Auch die ING Groep macht das unfreundliche Marktumfeld für ihre eigenen Probleme verantwortlich. Bei der ING haben sich die Verluste aus Immobilienkredite im Quartalsvergleich verdoppelt.

Es wird erwartet, dass es nun auch in den Niederlanden vermehr zu Zwangsversteigerung kommen könnte. Diese Entwicklung, die zur Zeit der amerikanischen Mittelschicht zu schaffen macht, war in den Niederlanden bis vor kurzem kaum für möglich gehalten worden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Rendite oder Risiko: Warum Anleger heutzutage mehr Angst als Ahnung haben
16.06.2025

Finanzprofis fordern Rekordrenditen, doch die Börse liefert seit Jahren mehr als verlangt. Haben Investoren den Bezug zur Realität...

DWN
Politik
Politik Rechtsrisiko aus Brüssel: EU plant Nachhaltigkeitslockerung – Juristen warnen vor Rechtsbruch
16.06.2025

Die EU will Nachhaltigkeitsauflagen für Unternehmen radikal vereinfachen – doch Juristen schlagen Alarm: Brüssel riskiere einen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Mit der Bahn ins Ausland: Wie offen sind Europas Gleise wirklich?
16.06.2025

Internationale Bahnreisen boomen – doch wie grenzenlos ist Europas Schienennetz wirklich? Die Deutsche Bahn baut ihr Angebot aus, doch...

DWN
Technologie
Technologie Saab testet KI-Kampfpilot: Menschliche Piloten unterliegen zunehmend
16.06.2025

Künstliche Intelligenz gewinnt erstmals Luftkämpfe gegen Piloten im Saab Gripen – und das mit realer Bordwaffe. Schweden testet den...

DWN
Finanzen
Finanzen „Banknoten-Paradoxon“: Milliarden unter den Matratzen - Bargeldmenge steigt weiter
15.06.2025

Ungeachtet der stetig abnehmenden Bedeutung von Scheinen und Münzen beim alltäglichen Einkauf steigt die im Umlauf befindliche...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Resilienz als strategischer Imperativ: Carlsberg und Davos-Forum fordern neue Unternehmenslogik
15.06.2025

Krisen, Krieg, KI und Klimawandel: Carlsberg und das Weltwirtschaftsforum rufen Unternehmen auf, Resilienz nicht als Reaktion, sondern als...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Der ESG-Betrug: Wie Konzerne Moral simulieren
15.06.2025

Konzerne feiern Nachhaltigkeit, während ihre Bilanzen eine andere Sprache sprechen. Zwischen Greenwashing, Sinnverlust und Bürokratie:...

DWN
Panorama
Panorama Leben auf einem Eismond? - Astrobiologe auf Spurensuche
15.06.2025

Dicke Eiskruste und bis zu minus 200 Grad - klingt nicht gerade angenehm. Warum der Saturnmond Enceladus auf der Suche nach außerirdischem...