Gemischtes

Absatz von VW und Opel in Russland bricht ein

Seit Jahresbeginn brach der Absatz von Volkswagen in Russland um zehn Prozent ein. Opel verkaufte sogar um zwölf Prozent weniger Autos. Schuld daran sei nicht die Ukraine-Krise, sondern der Verfall des Rubels, so die Unternehmen.
16.06.2014 00:39
Lesezeit: 1 min

Volkswagen und Opel verkaufen einem Magazinbericht zufolge immer weniger Fahrzeuge in Russland. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres sei der Absatz der Marke Volkswagen in Russland um zehn Prozent, der Verkauf von Opel sogar um zwölf Prozent eingebrochen, berichtet der Spiegel. Dabei habe der Rückgang des Geschäfts nichts mit beschlossenen oder angedrohten Sanktionen gegen Russland wegen der Ukraine-Krise zu tun. Die beiden Autokonzerne bekämen vielmehr die bereits seit 2012 schwächelnde russische Wirtschaft sowie den Verfall des Rubels gegenüber dem Euro zu spüren.

„Der russische Markt ist derzeit schwierig“, räumte ein Opel-Sprecher am Sonntag ein. „Aber wir sind nach wie vor von seinem langfristigen Potenzial überzeugt.“ Bei Volkswagen war zunächst niemand für eine Stellungnahme erreichbar.

Vor allem Opel trifft die Schwäche des russischen Marktes - einer der großen Hoffnungsposten des in der Sanierung befindlichen Autobauers - derzeit hart. Dem Spiegel zufolge musste die Tochter des US-Konzerns General Motors (GM) die Produktion in seiner Fabrik in Sankt Petersburg, in der der Astra montiert wird, für mehrere Wochen stilllegen.

Bereits im März hatte Opel-Chef Karl-Thomas Neumann eingeräumt, dass die Schwäche des Rubels Opel belaste. Verkauft ein deutscher Konzern ein Produkt in einem Land mit einer schwachen Währung, bleibt nach der Umrechnung in Euro weniger hängen. Neumann hatte sich dennoch überzeugt davon gezeigt, dass Russland 2020 der größte Automarkt Europas sein wird. Und die Entwicklung bis dahin werde wie bei einem Marathon verlaufen - es wird Höhen und Tiefen geben, hatte Neumann betont.

Auch Volkswagen schaut seit Ausbruch der Ukraine-Krise mit bangen Blicken nach Russland. Die Wolfsburger hatten im März ebenfalls erklärt, dass sich der schwache Rubel in der VW-Bilanz niederschlage. Volkswagen unterhält in Kaluga rund 200 Kilometer südwestlich von Moskau ein Werk mit mehr als 5000 Beschäftigten. Zwar ist Russland für VW noch kein großer Markt. Allerdings setzt der Wolfsburger Konzern auch dort in den nächsten Jahren auf Wachstum.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Globale Handelsadern unter Beschuss: Wem gehören die Häfen der Welt?
02.08.2025

Im globalen Machtpoker um maritime Infrastruktur blockiert China die milliardenschwere Übernahme von CK Hutchinson-Terminals durch...

DWN
Panorama
Panorama Sommerferien 2025: Wer früher startet, erlebt mehr Sonne – wer später reist, profitiert anders
02.08.2025

Sommerferien sind heiß ersehnt – doch wann ist der beste Zeitpunkt für den Urlaub? Früh oder spät starten, Sonne oder Schnäppchen,...

DWN
Finanzen
Finanzen Lebensversicherung verkaufen: Wie Sie die Lebensversicherung zu Geld machen können
02.08.2025

Bei einem Verkauf der Lebensversicherung erhält man in aller Regel mehr Geld als bei einer Kündigung des Vertrags. Während der...

DWN
Technologie
Technologie LinkedIn ist das professionelle soziale Netzwerk: Doch etwas ist im Wandel
02.08.2025

LinkedIn galt lange als letzte seriöse Bastion im Netz – ein Ort für Karrieren, Netzwerkpflege und Fachlichkeit. Doch jetzt häufen...

DWN
Finanzen
Finanzen Warum nur 1 von 25 Aktien echten Wohlstand schafft
02.08.2025

Nur vier Prozent der Aktien schaffen es, den Markt nachhaltig zu schlagen – der Rest vernichtet langfristig Vermögen. Was Anleger jetzt...

DWN
Finanzen
Finanzen Immobilien-Crowdfunding-Falle: Anleger warnt vor Reinvest24
02.08.2025

Ein Investor schlägt Alarm: Zinsen bleiben aus, Geld verschwindet, Auskünfte gibt es keine. Der Fall der Plattform Reinvest24 zeigt, wie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Fahrermangel in Europa: Fast die Hälfte der europäischen Lkw-Fahrer steht kurz vor der Pensionierung
02.08.2025

Europa droht eine stille Krise, die alle trifft: Hunderttausende Lkw-Fahrer gehen bald in Rente – doch kaum jemand will nachrücken....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chef des Superfonds Eifo zur chinesischen Windkraft-Offensive: „Ich bin besorgt“
02.08.2025

Chinas Windkraftkonzerne drängen mit Macht auf globale Märkte – und bedrohen nun auch Europas Energiewende. In Lateinamerika, Afrika...