Politik

Ukraine: Poroschenko feuert Außenminister wegen Putin-Beschimpfung

Der ukrainische Präsident Poroschenko hat seinen Außenminister seines Amtes enthoben. Der hatte zuvor Russlands Präsident Putin unflätig beschimpft. Nun soll der ukrainische Botschafter in Deutschland neuer Außenminister werden.
19.06.2014 00:47
Lesezeit: 1 min

Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hat seinen Außenminister Andrej Deschtschyzja entlassen.

Am vergangenen Samstag hatte Deschtschyzja Russlands Präsident Wladimir Putin auf einer Kundgebung als „Chujlo“ beschimpft, berichtet der Standard. „Chujlo“ umschreibt die Genitalien des männlichen Geschlechts auf eine vulgäre Art und Weise.

Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Pawlo Klimkin, soll der Nachfolger Deschtschyzjas werden. Poroschenko habe den 47-Jährigen für diesen Posten vorgeschlagen, teilte die ukrainische Parlamentsverwaltung am Mittwoch mit. Klimkin gilt als erfahrener proeuropäischer Diplomat. Er hatte wesentlichen Anteil an den Gesprächen über ein Assoziierungsabkommen der Ukraine und der Europäischen Union (EU), dass die Westanlehnung der Ukraine an die EU befördern soll.

Doch für die Ernennung zum Außenminister benötigt Klimkin die Unterstützung durch das Parlament. Gleichzeitig bat Poroschenko das Parlament um Entlassung des Zentralbankchefs Stepan Kubiw. Als Nachfolgerin schlug der Präsident Waleria Hontarewa vor.

Poroschenko ist aktuell darum bemüht, ein Friedensabkommen mit den Separatisten zu erzielen. In Kiew umriss er einen 14-Punkte-Plan, der für den umkämpften Osten des Landes Frieden bringen soll.

Darin vorgesehen: eine Amnesty für Kämpfer der Separatisten, die ihre Waffen niederlegen und strengere Kontrollen an der Grenze zwischen der Ukraine und Russland. Im Kampf gegen die Separatisten stellte Poroschenko eine Feuerpause in Aussicht:

„Ich kann sagen, dass die Feuerpause eher kurz sein wird. Wir erwarten, dass die illegalen Gruppen dann sofort ihre Waffen abgeben. Dann wird es neue Befehle geben. Es wird auch gemeinsame Grenzkontrollen geben. Um zu verhindern, dass Kriminelle und Banditen die Situation im Osten destabilisieren.“

Die Ukraine brauche dringend Frieden, sagte Poroschenko. Einen Zeitpunkt für die Feuerpause nannte er nicht. Zuvor befand sich Poroschenko noch auf Kollisions-Kurs (mehr hier).

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Mulfin Trade hat seine Schutzsysteme für mehr Sicherheit aktualisiert

Der Schutz persönlicher Daten ist einer der Schlüsselfaktoren, die das Vertrauen der Kunden in einen Service beeinflussen. Mulfin Trade...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Margrethe Vestager war eine der mächtigsten Personen Europas – jetzt sagt sie das „goldene Zeitalter“ voraus
08.06.2025

Margrethe Vestager gehörte zu den mächtigsten Frauen Europas. Jetzt zeichnet sie ein Bild der EU ohne USA – und sieht darin die große...

DWN
Immobilien
Immobilien Vermieter-Mieter-Verhältnis: Wie Sie Streit vermeiden
08.06.2025

Eine aktuelle Befragung vom Wissens- und Plattformunternehmen AktivBo zur Mieterzufriedenheit in Deutschland zeigt, dass die Mehrheit an...

DWN
Politik
Politik Trumps Politik führt zu 500 Millionen Dollar Investition in das Textilrecycling in Europa
08.06.2025

Während Donald Trump grüne Technologien im eigenen Land abwürgt, fließen halbe Milliardenbeträge nach Europa. Ein Unternehmen macht...

DWN
Politik
Politik Deutschland siedelt sich an: Infrastruktur für Bundeswehr in Litauen wächst rasant
08.06.2025

Die deutsche Militärpräsenz in Litauen ist mehr als ein geopolitisches Signal – sie verändert die lokale Infrastruktur tiefgreifend....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Schwedischer KI-Aufsteiger: Wie Lovable mit 15 Köpfen Millionen generiert
08.06.2025

Ein schwedisches Start-up schreibt Geschichte: Mit nur 15 Mitarbeitern generiert Lovable Millionenumsätze – weil Künstliche Intelligenz...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Absatzkrise in China: VW und Audi verlieren ihr Imperium
08.06.2025

Noch vor wenigen Jahren Marktführer, heute im freien Fall: Deutsche Autobauer geraten in China unter massiven Druck. Chinesische...

DWN
Technologie
Technologie Regulieren statt dominieren: Europas letzter Ausweg in der KI-Welt
07.06.2025

Europa droht im globalen KI-Wettlauf abgehängt zu werden. Doch Experten zeigen: Die wahre Macht liegt nicht in der Modellentwicklung,...

DWN
Politik
Politik Kollaps der Insekten-Revolution: EU zerstört ihre eigene Bio-Strategie
07.06.2025

Erst gefeiert als nachhaltige Wunderlösung – nun droht das Aus: Europas Insektenzüchter stecken in der Krise. Die Hoffnung, Fischmehl...