Politik

Rätselhaftes Bienensterben alarmiert US-Regierung

Lesezeit: 1 min
21.06.2014 11:22
US-Prasident Barack Obama will den Kampf gegen das massive Bienensterben in den USA aufnehmen. Das ökologische Desaster kostet die Wirtschaft Milliarden.
Rätselhaftes Bienensterben alarmiert US-Regierung

Mehr zum Thema:  
Klima > USA >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Klima  
USA  

Die US-Regierung hat am Freitag eine landesweite Strategie gegen das dramatische Bienen-Sterben in Amerika angekündigt. Mit dem Verlust an Honigbienen und anderen Blütenbestäubern droht der US-Volkswirtschaft ein Milliardenschaden durch geringere oder ganz ausfallende Ernten.

In den vergangenen Jahren hat das Bienen-Sterben in den USA eine Dimension erreicht, die nach Einschätzung der Regierung wirtschaftlich bedenklich ist. Die Honigbienen bestäuben Pflanzen, die ein Viertel der Früchte erzeugen, die in den USA konsumiert werden. Mandeln, das zweitwichtigste Agrarerzeugnis in Kalifornien, werden fast ausschließlich durch Honigbienen bestäubt (mehr hier).

Deren Bestäubungsleistung sorge für Agrargüter im Wert von jährlich mehr als 15 Milliarden Dollar, erklärte das US-Präsidialamt. Auf etwa neun Milliarden Dollar jährlich wird die Leistung von wilden Bestäubern wie Hummeln geschätzt.

Im Winter 2013/14 wurde bei den Imkern in den USA ein Verlust von 23 Prozent der Bienenvölker registriert. Eine Entwicklung, die schon länger anhält. „Das Problem ist ernst und stellt eine bedeutende Herausforderung dar, die im Interesse der Nachhaltigkeit unserer Nahrungsmittelproduktion in Angriff genommen werden muss“, erklärte das Präsidialamt.

Die genauen Ursachen des Bienen-Sterbens sind bislang unklar. Vermutet werden mehrere Faktoren, darunter Parasiten wie die Varroa-Milbe, Krankheiten, der Verlust genetischer Vielfalt, falsche Fütterungen und Pestizide.

Präsident Barack Obama wies die zuständigen Bundesbehörden an, durch Forschung, Aufklärung und Landmanagement die Lebensbedingungen für die Bienen und deren Gesundheit zu verbessern.

Umwelt- und Naturschutzgruppen wie Friends of the Earth fordern vor allem Maßnahmen gegen den Einsatz von Neonicotinoiden in der Landwirtschaft. Diese hochwirksamen Insektenbekämpfungsmittel werden für das Bienensterben mit verantwortlich gemacht. „Die Regierung sollte die Freigabe und den Einsatz dieser giftigen Pestizide unterbinden, solange deren Unbedenklichkeit nicht erwiesen ist“, sagte der Präsident von Friends of the Earth, Erich Pica.

Die Lebensmittelkette Whole Foods Markets hatte im vergangenen Jahr eine Kampagne zum Schutz der Bienen gestartet. Auf Fotos zeigte sie, wie leer die Lebensmittel-Regale in den Läden wären, wenn die Bienen verschwänden. Doch auch das Bienen-Sterben in Europa ist alarmierend. Sterben die Bienen weiterhin so schnell wie in den vergangenen zehn Jahren, wird es einige Lebensmittel bald nicht mehr geben (mehr hier).

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Klima > USA >

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Sichere Mobilgeräte für Ihr Business: Das Samsung Security Ecosystem

In vielen Unternehmen sind Smartphones und Tablets längst zum unverzichtbaren Arbeitsmittel geworden. Je nach Einsatzgebiet sind die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Experte: EU-Zölle gegen chinesische E-Autos wären riskanter „Bumerang“
04.10.2023

Die EU-Kommission prüft die Verhängung von Importzöllen gegen chinesische Elektroautos. Ein Experte erwartet vor allem für deutsche...

DWN
Politik
Politik Migrationskrise: FDP stellt Bundesländern Ultimatum
04.10.2023

Die Folgen der laxen Migrationspolitik fliegen der Ampel um die Ohren. Es riecht nach Panik hinter den Kulissen. Derweil finanzieren die...

DWN
Technologie
Technologie Strauchelnde Windbranche gefährdet Klimaziele der EU
04.10.2023

Die Windkraft steckt in der Krise, die ambitionierten Vorgaben der EU rücken in weite Ferne.

DWN
Politik
Politik USA: Machtkampf bei Republikanern eskaliert
04.10.2023

Die Spannungen innerhalb der republikanischen Partei entladen sich in einem handfesten Machtkampf. Jetzt wurde der erste Top-Funktionär...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Wirtschaft begrüßt Steuervorschläge von Friedrich Merz
04.10.2023

Die Vorschläge von CDU-Chef Friedrich Merz zur Reform der Besteuerung von Unternehmen haben ein zwiespältiges Echo ausgelöst. Während...

DWN
Politik
Politik Niederländer Wopke Hoekstra soll neuer EU-Klimakommissar werden
04.10.2023

Der EU-Umweltausschuss empfiehlt Wopke Hoekstra als neuen EU-Klimakommissar. Hoekstra muss noch die Zustimmung des gesamten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Massiver Einbruch in der deutschen Startup-Szene
03.10.2023

Im ersten Halbjahr dieses Jahres ist sowohl die Zahl als auch besonders der Umfang der Finanzierungen für deutsche Start-up-Unternehmen...

DWN
Politik
Politik Illegale Migration: Polen, Tschechien und Österreich führen Grenzkontrollen ein
04.10.2023

Der starke Anstieg der illegalen Migration nach Europa zwingt zu einer Abkehr vom Kernelement des Schengen-Systems.