Unternehmen

Kostbares Gut: Wasser-Mangel treibt Preise in den USA

Lesezeit: 1 min
22.06.2014 01:05
Der globale Kampf um das Wasser erreicht immer neue Dimensionen. Dürren und das Ausbleiben von Niederschlägen führen in den USA zum Wasser-Mangel. Obwohl die privaten Wasserversorger die Preise erhöhen, machen sie Verluste.
Kostbares Gut: Wasser-Mangel treibt Preise in den USA

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die anhaltende Dürre in den Südwest-Staaten Nordamerikas hat bei zahlreichen Wasserversorgern zu Finanzierungs-Lücken geführt. Nun wollen sie die Preise erhöhen, um jene Lücken wieder zu schließen. Etwa 66 Prozent der Wasserversorger haben keine ausreichenden Einnahmen mehr, um ihre Kosten zu decken. Das ergab eine landesweite Umfrage des Unternehmens Black & Veatch. Es wurden insgesamt 368 Wasserversorger befragt.

„Die Menschen müssen mehr für Wasser zahlen, um die sinkenden Einnahmen zu kompensieren“, zitiert CNBC den Vize-Präsidenten von Black & Veatch, Michael Orth. Die Wasser-Preise in den USA sind seit 2010 um 33 Prozent gestiegen. Der durchschnittliche Preis für eine vierköpfige Familie mit einem Tagesverbrauch von 379 Liter ist im aktuellen Jahr um 6,2 Prozent gestiegen.

Doch nicht nur Privathaushalte sind betroffen. Landwirte müssen denselben Wasserpreis zahlen. Subventionen gibt es nicht. Das führt zwangsläufig zu einer Preis-Erhöhung von Lebensmitteln.

Hinzu kommt, dass ganze Landstriche mit maroden Wasser-Leitungen ausgestattet sind. Die Infrastruktur führt zu einer Wasserverschwendung. Öffentliche Gelder für den Ausbau der Infrastruktur zu bekommen sei schwer, so Orth. Washington biete den Gemeinden eine Niedrigzins-Finanzierung für die Infrastruktur. Doch einen umfassenden Plan gebe es nicht. Private Versorger sparen traditionell bei Investitionen in die Infrastruktur - was am Ende zu Lasten der Konsumenten geht.

Wichtig sei eine Zusammenarbeit zwischen Privatunternehmen und der öffentlichen Hand. Doch Unternehmen, die Verluste machen, werden sich für zusätzliche Investitionen nicht überzeugen lassen.

Das US-Problem erklärt, warum Wasser zum kostbaren Gut wird - der weltweite Verteilungskampf hat begonnen. Das Geheimabkommen TiSA strebt eine weitgehende Öffnung der Dienstleistungs-Märkte an. Staatliche Leistungen in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Wasser sollen dem Abkommen zufolge privatisiert werden (mehr hier).

Der Kampf um das Wasser ist ein Kampf ums Überleben. Er wird mit großer Härte geführt. Es besteht die Gefahr, dass viele sich am Ende nicht wehren werden können, wenn ihre Quellen versiegen.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

 


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Sicher beschaffen in Krisenzeiten

Die Auswirkungen von Krisen wie die Corona-Pandemie oder der Ukraine-Krieg und damit verbundene Versorgungsengpässe stellen auch den...

DWN
Politik
Politik Sorge um Privatsphäre: Bayern ändert Gesetz zu Funkwasserzählern
28.09.2023

Der Einbau von Funkwasserzählern im eigenen Wohnbereich ist für viele Einwohner ein Problem. Sie sind besorgt über die bezogenen Daten...

DWN
Politik
Politik Economic Statecraft für die ökologische Wende
28.09.2023

Die Europäische Union steht vor zwei entscheidenden Herausforderungen. Jüngste globale Schocks wie die COVID-19-Pandemie und die...

DWN
Immobilien
Immobilien Baugipfel: Die Immobilienwirtschaft fordert mehr, und das bitte im „Turbo-Tempo“
28.09.2023

Die Maßnahmen der Bundesregierung nach dem Baugipfel im Kanzleramt im Kampf gegen die dramatische Lage am Wohnungsmarkt und in der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Chinas subventioniertes Überholmanöver mit den Elektrofahrzeugen
28.09.2023

Innerhalb kürzestes Zeit hat sich Chinas Automobilbranche neu erfunden. Vom einstigen hässlichen und kränkelndem Entlein ist ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Online-Reisebüros: EU-Kommission untersagt Booking den Kauf von Flugvermittler
28.09.2023

Fusionskontrolle: Erste Ablehnung einer Übernahme in diesem Jahr. Geballte Marktmacht hätte einen fairen Wettbewerb der...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz gibt Bayern Mitschuld an hohen Energiepreisen
28.09.2023

Die deutsche Industrie leidet unter zu hohen Strompreisen. Bundeskanzler Scholz gibt dem Land Bayern Mitschuld. Er fordert starke...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Slowakei-Wahlen: Unsicherheit bei Deutschen Unternehmen?
28.09.2023

Die Parlamentswahlen in der Slowakei am 30. September könnten ein Comeback des ehemaligen Ministerpräsidenten Robert Fico bedeuten. Unter...

DWN
Politik
Politik Abgang eines Vordenkers - die CDU zerlegt sich in der AfD-Debatte
27.09.2023

Mit dem Rücktritt des Chefs ihrer Grundwertekommission, dem Historiker Andreas Rödder, ist das Debakel in der CDU nicht mehr zu...