Politik

USA: Republikaner wollen Rückkehr zum Goldstandard

Lesezeit: 1 min
24.08.2012 10:13
Der Republikaner Mitt Romney versucht, sich im Wahlkampf von der derzeitigen US-Geldpolitik zu distanzieren: Fed-Chef Bernanke soll gehen. Aber auch eine Gold-Kommission soll ins Leben gerufen werden, um eine Rückkehr zum Goldstandard zu ermöglichen.
USA: Republikaner wollen Rückkehr zum Goldstandard

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Aktuell: Bund der Steuerzahler: „Verschuldungspolitik geht munter weiter“

Mehr als 30 Jahre, nachdem der Republikaner Richard Nixon den Goldstandard in den USA 1971 in der Ölkrise außer Kraft gesetzt hatte, wollen die Republikaner in Zeiten des Wahlkampfs genau damit versuchen, sich von der Wirtschaftspolitik Barack Obamas abzusetzen. Wie die FT berichtet, verlangt die Republikanische Partei nicht nur eine Revision der Fed – Mitt Romney will Notenbank-Chef Bernanke absetzen – sondern sie will zudem eine „Gold-Kommission“ schaffen. Beim Parteikonvent in der nächsten Woche in Tampa Bay, Florida, sollen diese Pläne Teil der offiziellen Politik der Republikaner werden. Die republikanische Kongressabgeordnete, Marsha Blackburn, sagte der FT, dass im amerikanischen Kongress von republikanischer Seite bereits ein entsprechender Gesetzesentwurf eingebracht wurde.

Die Republikaner wollen demonstrieren, dass sie die vergangenen fünf Jahre der lockeren Geldpolitik nicht gutheißen. „Es gibt ein wachsendes Verständnis innerhalb der Republikanischen Partei und in Amerika allgemein, dass wir nicht in der Lage sind, unseren Weg zum Wohlstand zu drucken“, sagte Sean Fieler, Vorsitzender der American Principles Project. Eine konservative Gruppe, die sich für die Rückkehr zum Goldstandard einsetzt. Die Republikaner hoffen so, die Unsicherheit der Amerikaner über die Abschwächung der weltweiten Konjunktur für sich nutzen zu können. Immer öfter wurde in den USA in letzter Zeit die Frage laut, ob es nicht besser wäre, den Dollar wieder an Gold zu binden.

Die neue „Gold-Kommission“ der Republikaner soll nach einer Möglichkeit suchen, die Verbindung zwischen Dollar und Gold wieder herzustellen. Doch die Rückkehr zum Goldstandard ist nicht problemlos umzusetzen. Trotz der lockeren Geldpolitik und entgegen vieler kritischer Stimmen blieb die Inflation in den vergangenen Jahren unter Kontrolle. Der Preis für Gold hingegen schwankte stark. In den vergangenen zehn Jahren stieg er um 500 Prozent, so die FT. Hinzu kommt, dass die Rückkehr zum Goldstandard der amerikanischen Zentralbank die Fähigkeit nehmen würde, auf Nachfrageschocks mit Zinsanpassungen zu reagieren. Angesichts der derzeitigen weltweiten Wirtschaftsflaute könnte das die Amerikaner vor große Herausforderungen stellen. Und bisher haben sich die USA stark auf dieses Mittel verlassen.

Weitere Themen

Krise erreicht Schweiz: Umsatz-Einbrüche in der Industrie erwartet

EU-Quellen: Spanien in Gesprächen mit Eurozone über Bailout

USA: Zahl der Arbeitslosen steigt überraschend an


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Ende einer Ära: Volkswagen verabschiedet sich vom Bulli - Ford baut den Transporter
16.09.2024

Aus und vorbei! Für die einen soll es wohl das Zeichen sein, dass Volkswagen mit allen Mitteln aus der Krise kommen will und sich deshalb...

DWN
Technologie
Technologie Unser neues Magazin ist da: Die disruptive Kraft der Arbeit 4.0
16.09.2024

Arbeit prägt unser Leben und unsere Gesellschaft – doch sie steht vor einem gewaltigen Wandel. In unserem neuen DWN-Magazin beleuchten...

DWN
Finanzen
Finanzen Erneuter Goldpreis-Rekord: 2.600 Dollar nur noch eine Frage der Zeit
16.09.2024

In unsicheren Zeiten wie aktuell ist Gold als „Safe-Haven“-Anlage sehr beliebt. Hinzu kommen sinkende Zinsen, die Investitionen in das...

DWN
Ratgeber
Ratgeber Auswandern nach Ungarn: Wie der Plattensee unter Viktor Orbán immer mehr zum Paradies für deutsche Auswanderer wird
16.09.2024

Ungarn lockt digitale Nomaden, Rentner, Studenten und sogar junge Familien aus Deutschland an. Niedrige Steuern, günstige Preise und eine...

DWN
Politik
Politik Scholz strebt engere Wirtschaftskooperation mit Kasachstan an - wie wird Russland reagieren?
16.09.2024

Kasachstan ist schon jetzt der wichtigste Wirtschaftspartner Deutschlands in Zentralasien. Bundeskanzler Olaf Scholz sieht weiteres...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Energiewende: Versteckte Kosten - droht Eigentümern eine schleichende Enteignung?
16.09.2024

Deutschlands Milliardeninvestitionen in die Energiewende setzen Eigentümer unter Druck: Von Zwangssanierungen bis zu Wertverlusten –...

DWN
Politik
Politik Brandenburg-Wahl: AfD und SPD kämpfen um den Sieg - und das politische Momentum
16.09.2024

Die Brandenburger Landtagswahl ist so spannend wie nie. Es könnte eine richtungsweisende Wahl pro oder contra rechts werden. Im Kampf...

DWN
Politik
Politik Klima-Betrug in China: Umweltbundesamt will zwei Drittel aller Projekte stoppen
16.09.2024

Das Umweltbundesamt geht gegen ein Betrugssystem mit Klima-Projekten in China vor. Die Anzahl der betrügerischen Vorhaben, mit denen...