Unternehmen

Bond-Markt feiert Comeback von Russland

Der Wechsel von Dollar- auf Euro-basierte Anleihen hat Russischen Banken zurück auf den Anleihenmarkt verholfen. Russland will auch aufgrund der US-Sanktionen aus der Dollar-Abhängigkeit aussteigen. Bei den Anlegern kamen die russischen Euro-Anleihen gut an.
30.06.2014 01:35
Lesezeit: 1 min

Die Einführung von Euro-basierten Anleihen zweier russischen Banken war ein voller Erfolg. Jetzt steigt Analysten zufolge die Hoffnung, dass nach den Spannungen in der Ukraine wieder mehr russischen Unternehmen Zugang zu globalen Kapitalmärkten finden.

Sberbank, Russlands größte Kreditgeber verkaufte in der vergangenen Woche Anleihen im Wert von einer Milliarde Euro, um den Appetit der Investoren nach der Krimkirise zu testen. Die Gazprombank folgte kurz darauf mit einer weiteren Milliarde auf Euro lautender Anleihen.

Russland hat damit diesen Monat bereits mehr Anleihen ausgegeben als im März, April und Mai zusammen. Die Anleihen-Ausgabe war im März durch die US-Wirtschaftssanktionen auf gerade mal 198 Millionen Dollar gefallen. Diesen Monat sind es bereits über 2,1 Milliarden Dollar.

Simon Ollerenshaw, von Barclays sagte, die Bonds würden sehr gut angenommen: „Es gibt Appetit auf die russischen Anleihen, aber der Trend ist weiter abhängig von den Schlagzeilen. Die Märkte beobachten eine mögliche Deeskalation in der Ukraine - aber wenn die Schlagzeilen sich wieder ändern, ändert sich auch die Stimmung.“ sagte er der FT.

Analysten zufolge war die Idee, die ersten Anleihen seit der Krim-Krise in Euro auszustellen Ausdruck des politischen Wunschs, von der Dollar-Abhängigkeit loszukommen (mehr dazu hier). Längerfristig müsse Russlands jedoch irgendwann auf den Dollar-Markt zurückkehren.

Herr Ollerenshaw sagte weiter, er würde sich nicht wundern, wenn mehr russische Banken auf den Anleihenmarkt kommen, nicht jedoch die russischen Unternehmen - deren Finanzierung scheine recht solide.

Allerdings hat Russland seit Beginn der Krise weder Dollar- noch Euro-basierte Staatsanleihen ausgegeben. Durch die robuste Rohölpreise stehe Russland nicht unter Druck, Geld von internationalen Investoren zu leihen, sagte Viktor Szabo, Fondsmanager bei Aberdeen Asset Management. Die Banker wären nicht überrascht, wenn die Russische Regierung den globalen Kreditmärkte in absehbarer Zukunft fernbliebe.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

DWN
Technologie
Technologie The bright, bright future ahead (AI): Bringt künstliche Intelligenz uns eine bessere Zukunft?
13.07.2025

Es geht Schlag auf Schlag. Bald, so hört man, haben wir die AGI (artificial general intelligence) und danach kommt die Superintelligence....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Geschäftsideen schützen: Mehr Umsatz für Unternehmen mit Patenten und Marken
13.07.2025

Mehr als 50-Prozent mehr Umsatz für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die ihre Innovationen schützen – warum cleverer Schutz der...

DWN
Politik
Politik Patient Pflegeversicherung: Es fehlen Milliarden in den Kassen
13.07.2025

Immer mehr Pflegebedürftige in Deutschland – und die Finanzierungslücke wächst. Der Bundesrechnungshof warnt und spricht von über 12...

DWN
Technologie
Technologie KI als Mobbing-Waffe: Wenn Algorithmen Karrieren zerstören
13.07.2025

Künstliche Intelligenz soll den Arbeitsplatz smarter machen – doch in der Praxis wird sie zum Spion, Zensor und Karriere-Killer. Wer...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Keine reine Männersache – Geschlechterunterschiede beim Investieren
13.07.2025

Obwohl Frauen in sozialen Medien Finanzwissen teilen und Banken gezielt werben, bleibt das Investieren weiterhin stark männlich geprägt....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Renault: Globales KI-System soll helfen, jährlich eine Viertelmilliarde Euro einzusparen
13.07.2025

Produktionsstopps, Transportrisiken, geopolitische Schocks: Renault setzt nun auf ein KI-System, das weltweite Logistik in Echtzeit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kaffeepause statt Burn-out: Warum Müßiggang die beste Investition ist
12.07.2025

Wer glaubt, dass mehr Tempo automatisch mehr Erfolg bringt, steuert sein Unternehmen direkt in den Abgrund. Überdrehte Chefs,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Kapitalmarktunion im Rückstand: Banker fordern radikale Integration
12.07.2025

Europas Finanzelite schlägt Alarm: Ohne eine gemeinsame Kapitalmarktunion drohen Investitionen und Innovationen dauerhaft in die USA...