Politik

Bürgerkrieg Ukraine: Waffenruhe funktioniert nicht

In der Ukraine gehen die Kämpfe ungeachtet der Bemühungen um einen Waffenstillstand weiter. Separatisten erschossen einen ukrainischen Soldaten, neun weitere wurden durch Granaten verletzt. Deutschland und Frankreich fordern Russlands Präsidenten Putin auf, die prorussischen Separatisten zu stoppen.
03.07.2014 16:06
Lesezeit: 1 min

 In der Ukraine gehen die Kämpfe trotz der auch von Russland zugesagten Bemühungen um einen Waffenstillstand weiter. In der Nacht zum Donnerstag lockten Separatisten einen ukrainischen Soldaten in einen Hinterhalt und erschossen ihn, teilte das Verteidigungsministerium in Kiew mit. Deutschland und Frankreich forderten Russlands Präsidenten Wladimir Putin erneut auf, mäßigend auf die prorussischen Rebellen einzuwirken. Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko tauschte drei Tage nach dem Start der neuen Offensive gegen die Separatisten im Osten des Landes die Spitze der Armee aus.

Nach Angaben der ukrainischen Armee setzten die Separatisten trotz der Berliner Vereinbarungen ihre Angriffe fort. Ein Soldat sei von Rebellen erschossen worden, die sich mit einer weißen Flagge genähert und plötzlich das Feuer eröffnet hätten. Die weiße Flagge wird in Kriegen von Unterhändlern genutzt und ist ein internationales Zeichen für den Stopp von Kampfhandlungen. Bei einem Angriff mit Granatwerfern auf einen Grenzposten seien zudem neun Soldaten verletzt worden.

Am Mittwoch hatten sich die Ukraine und Russland unter deutsch-französischer Vermittlung in Berlin darauf verständigt, bis Samstag Gespräche über eine neue Feuerpause zu führen. Poroschenko hatte eine am Montagabend ausgelaufene Waffenruhe mit der Begründung nicht verlängert, die Rebellen hätten ihre Angriffe nicht eingestellt und zudem keine Anstalten gemacht, zu einer friedlichen Regelung zu kommen. Russland warf er vor, den Konflikt anzufachen. Nach den in Berlin getroffenen Vereinbarungen soll Russland unter anderem seine Grenze besser überwachen, um Waffenschmuggel zu verhindern.

Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Francois Hollande forderten in einem Telefonat von Putin, die Separatisten zur Einigung auf eine Waffenruhe zu bewegen, teilte das Präsidialamt in Paris mit. Putin solle das Zustandekommen eines Treffens der sogenannten Kontaktgruppe unterstützen, um die Bedingungen der Feuerpause festzulegen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeiten nach der Schule: Warum viele keine Ausbildung beginnen
19.07.2025

Schnell Geld verdienen statt jahrelang pauken – das klingt für viele junge Menschen verlockend. Doch wer direkt nach der Schule in den...

DWN
Politik
Politik Militär statt Frieden? Was das EU-Weißbuch 2030 wirklich bedeutet
19.07.2025

Mit dem Weißbuch „Bereitschaft 2030“ gibt die EU ihrer Sicherheitspolitik eine neue Richtung. Doch Kritiker warnen: Statt...

DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...