Politik

Gericht spricht Ex-Yukos-Aktionären 50 Milliarden Dollar zu

Lesezeit: 1 min
28.07.2014 11:51
Ein Schiedsgericht in den Haag hat entschieden, dass Russland 50 Milliarden Dollar an ehemalige Aktionäre von Yukos zahlen muss. Die Ex-Eigentümer des zerschlagenen russischen Ölkonzerns hatten Russland wegen Zwangsenteignung auf 100 Milliarden Schadenersatz verklagt. Die Kläger könnten nun russisches Staatseigentum im Ausland pfänden.
Gericht spricht Ex-Yukos-Aktionären 50 Milliarden Dollar zu

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Ein internationales Gericht in den Haag hat Russland am Montag zu rund 50 Milliarden Dollar Schadenersatz an Ex-Aktionäre des zerschlagenen Ölkonzerns Yukos verurteilt. Damit wird den Aktionären des einst größten russischen Ölkonzerns ungefähr die Hälfte der von ihnen geforderten Summe zugesprochen.

Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat in Moskau nicht ausgeschlossen, dass sein Land das Urteil des US-amerikanischen Richters juristisch anfechten werde.

Sollte die Entscheidung Bestand haben, könnten die Kläger nach eigener Auffassung russisches Staatsvermögen im Ausland pfänden, ähnlich dem Vorgehen der US-Hedgefonds gegen Argentinen (mehr hier).

Eine Gruppe ehemaliger Yukos-Aktionäre mit Firmensitz in Zypern und der Isle of Man hatte die Regierung in Moskau auf 100 Milliarden Dollar Entschädigung verklagt, weil sie nach eigenen Angaben durch die Auflösung des einst von dem Regierungskritiker Michail Chodorkowski kontrollierten Konzerns viel Geld verloren hätten.

Chodorkowski wird im Westen gern als „politischer Märtyrer“ und „Kämpfer gegen die Korruption“ dargestellt. Tatsächlich hat der Oligarch mit zwielichtigen Mitteln Milliarden angehäuft. Selbst der Europäische Gerichtshof für Menschenrecht (EGMR) kam 2011 zu dem Schluss, dass Chodorkowskis Verurteilung wegen Öldiebstahls, Steuerhinterziehung und Geldwäsche „nicht politisch motiviert“ war (mehr dazu hier).

In Erwartung des Urteils haben russische Aktien am Montag nachgegeben. Die Papiere des nunmehr größten russischen Ölproduzenten Rosneft verloren zeitweise 1,2 Prozent.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Sichere Mobilgeräte für Ihr Business: Das Samsung Security Ecosystem

In vielen Unternehmen sind Smartphones und Tablets längst zum unverzichtbaren Arbeitsmittel geworden. Je nach Einsatzgebiet sind die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Experte: EU-Zölle gegen chinesische E-Autos wären riskanter „Bumerang“
04.10.2023

Die EU-Kommission prüft die Verhängung von Importzöllen gegen chinesische Elektroautos. Ein Experte erwartet vor allem für deutsche...

DWN
Politik
Politik Migrationskrise: FDP stellt Bundesländern Ultimatum
04.10.2023

Die Folgen der laxen Migrationspolitik fliegen der Ampel um die Ohren. Es riecht nach Panik hinter den Kulissen. Derweil finanzieren die...

DWN
Technologie
Technologie Strauchelnde Windbranche gefährdet Klimaziele der EU
04.10.2023

Die Windkraft steckt in der Krise, die ambitionierten Vorgaben der EU rücken in weite Ferne.

DWN
Politik
Politik USA: Machtkampf bei Republikanern eskaliert
04.10.2023

Die Spannungen innerhalb der republikanischen Partei entladen sich in einem handfesten Machtkampf. Jetzt wurde der erste Top-Funktionär...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Wirtschaft begrüßt Steuervorschläge von Friedrich Merz
04.10.2023

Die Vorschläge von CDU-Chef Friedrich Merz zur Reform der Besteuerung von Unternehmen haben ein zwiespältiges Echo ausgelöst. Während...

DWN
Politik
Politik Niederländer Wopke Hoekstra soll neuer EU-Klimakommissar werden
04.10.2023

Der EU-Umweltausschuss empfiehlt Wopke Hoekstra als neuen EU-Klimakommissar. Hoekstra muss noch die Zustimmung des gesamten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Massiver Einbruch in der deutschen Startup-Szene
03.10.2023

Im ersten Halbjahr dieses Jahres ist sowohl die Zahl als auch besonders der Umfang der Finanzierungen für deutsche Start-up-Unternehmen...

DWN
Politik
Politik Illegale Migration: Polen, Tschechien und Österreich führen Grenzkontrollen ein
04.10.2023

Der starke Anstieg der illegalen Migration nach Europa zwingt zu einer Abkehr vom Kernelement des Schengen-Systems.