Politik

Präsident Abbas: Hamas ist für 2.000 tote Palästinenser verantwortlich

Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas hat die Terror-Gruppe Hamas für die im Gaza-Krieg getöteten Menschen verantwortlich gemacht. Die Verluste seien vermeidbar gewesen, wenn es die Hamas nicht auf eine Eskalation mit Israel abgesehen hätte. Sie habe den Krieg unnötig verlängert.
31.08.2014 00:32
Lesezeit: 1 min

Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas hat am Freitag die Hamas beschuldigt, zahlreiche unnötige Todesfälle durch unnötige Kämpfe in Gaza verursacht zu haben. Die Opferzahl wäre nicht so hoch, wenn die Hamas den Krieg mit Israel nicht verlängert hätte.

Abbas Worte kamen überraschend, da in Gaza Kundgebungen stattfanden, die den „Sieg über Israel“ verkündeten. Al-Quds-Brigaden gingen in Begleitung kleiner bewaffneter Kinder durch die Straßen. Doch auch in Jordanien gingen Tausende Palästinenser auf die Straßen, um an Pro-Gaza-Demonstrationen teilzunehmen. Der Krieg zwischen Israel und der Hamas dauerte über 50 Tage lang, bevor am Dienstag eine Waffenruhe vereinbart wurde. Sowohl die Hamas als auch Israel erklären sich als Sieger.

„Es wäre für uns möglich gewesen, 2.000 Märtyrer, 10.000 Verletzte und die Zerstörung von 50.000 Häusern zu unterbinden“, zitiert The Daily Mail Abbas. Die UN meldet, dass sieben von zehn getöteten Einwohnern Gazas Zivilisten seien. Doch Israel widerspricht. Das Ziel sei es nicht gewesen, Zivilisten zu töten, sondern Stellungen der Hamas unschädlich zu machen, berichtet die Washington Post.

Im Zuge des Gaza-Kriegs waren mehrere Vermittlungs-Versuche Ägyptens gescheitert. Doch die Times of Israel meldet, dass die Waffenruhe letztendlich Ägyptens Präsident Abdel-Fattah el-Sissi zu verdanken sei. Er habe als einer der wenigen Politiker der Region „Größe“ gezeigt.

Allerdings wird es nicht möglich sein, die Hamas zu entwaffnen. Das ist zumindest die Ansicht des UN-Botschafters der Palästinensischen Autononomiebehörde, Riyad Mansour. Nun sei es wichtig, dass es zum Wiederaufbau der zerstörten Landstriche kommt.

Der Gaza-Krieg zeigt auch in Israel seine negativen Auswirkungen. „Wir könnten in einer Rezession stecken“, sagt die angesehene Ökonomin Ayelet Nir. „Wir haben definitiv einen Konjunkturabschwung“, gesteht auch Zentralbankchefin Karnit Flug ein.

Etwa ein halbes Prozentpunkt Wirtschaftswachstum dürfte der Krieg gegen die Hamas in diesem Jahr kosten, schätzt ihr Haus. Das Wachstumsziel von drei Prozent rückt damit in weite Ferne. Die Zentralbank senkte ihren Leitzins bereits auf das Rekordtief von 0,25 Prozent, um mit billigem Geld für mehr Schwung zu sorgen.

Mehr als zehn Jahre lang wuchs die Wirtschaft zwischen drei und fünf Prozent, wodurch sich das Bruttoinlandsprodukt auf 300 Milliarden Dollar nahezu verdreifachte. Im Vergleich zu vielen anderen Industrieländern steht Israel zwar immer noch gut da. Doch die Wirtschaft hängt zu 40 Prozent von den Exporten ab - vor allem Hightech-Produkte und Software.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kursgewinne oder Verluste: Anleger hoffen auf drei entscheidende Auslöser für Börsenrally
18.07.2025

Zölle, Zinsen, Gewinne: Neue Daten zeigen, welche drei Faktoren jetzt über Kursgewinne oder Verluste entscheiden. Und warum viele...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wenn Kunden nicht zahlen: So sichern Sie Ihre Liquidität
18.07.2025

Alarmierende Zahlen: Offene Forderungen in Deutschland sprengen die 50-Milliarden-Euro-Marke. Entdecken Sie die Strategien, mit denen Sie...