Gemischtes

Kaum Nachfrage: Nissan will Produktion von Batterien für E-Autos senken

Lesezeit: 1 min
15.09.2014 18:02
Nissan will die Batterieproduktion für E-Autos zurückfahren. Künftige Modelle sollen mit billigeren Batterien des südkoreanischen Anbieters LG Chem bestückt werden. Das könnte bei Nissan zu hohen Abschreibungen führen. Die Kunden sind noch nicht von elektrischen Antriebsarten überzeugt und halten sich mit dem Kauf zurück.
Kaum Nachfrage: Nissan will Produktion von Batterien für E-Autos senken

Mehr zum Thema:  
Auto >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Auto  

Die schleppende Nachfrage nach Elektroautos treibt Nissan womöglich zu einschneidenden Konsequenzen. Nach Reuters-Informationen will Konzernchef Carlos Ghosn die eigene Batterieproduktion deutlich eindampfen. An den beiden Standorten in den USA und Großbritannien soll die Fertigung auslaufen und die im heimischen Werk reduziert werden, wie zwei Insider aus der Allianz des japanischen Autobauers mit Renault berichteten.

Künftige E-Modelle sollten mit günstigeren Batterien des südkoreanischen Anbieters LG Chem bestückt werden. Auf diesen greift zwar bereits Partner Renault zurück. Aber in Japan wäre ein Wechsel zur Konkurrenz in Südkorea politisch heikel. Daher dürfte es bei Nissan erheblichen Widerstand gegen den Plan geben, sagten die Insider.

„Die Abschreibungskosten könnten hoch ausfallen", ergänzte ein Insider. Hinzu kommt, dass die Batteriewerke in den USA und Großbritannien mit Hilfe staatlicher Subventionen gebaut wurden. Hier müsste Nissan gegebenenfalls Rückzahlungen leisten.

Eine Konzernsprecherin sagte, es gebe keine Entscheidungen über Änderungen beim Bezug der Batterien. Bislang stellt Nissan diese für die eigenen Wagen selbst her.

Ghosn, der auch auf dem Chefsessel von Renault sitzt, hat den Bau von Elektrofahrzeugen massiv vorangetrieben. Von den großen Autobauern gibt es keinen, der auf dem Gebiet so ehrgeizige Ziele verfolgt wie die französisch-japanische Herstellerallianz. Doch trotz massiver Kaufanreize halten sich die Kunden bislang zurück. Expertenschätzungen für den branchenweiten Elektroauto-Absatz im Jahr 2020 liegen deutlich unter früheren Vorhersagen Ghosns. „Renault-Nissan sind ihrer Zeit definitiv voraus – in einem negativen Sinne", sagte Analyst Stuart Pearson vom Investmenthaus Exane BNP. Bei derart hohen Investitionen gebe es eben immer auch Risiken.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Auto >

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Die neuen, elektrifizierten Honda-Modelle

Komfort, Leistung und elektrische Antriebe – das gibt es alles mit den brandneuen Honda-Modellen als E-Auto, Plug-in-Hybrid und...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Ausstieg aus dem Ausstieg: Schweden baut Kernkraftwerke
30.11.2023

Eigentlich hatten die Schweden per Referendum für das Ende der Kernenergie gestimmt. Doch nun hat das Parlament den Bau weiterer...

DWN
Politik
Politik US-Firmen: Deutschland verliert an Wettbewerbsfähigkeit
30.11.2023

In Deutschland tätige US-Unternehmen blicken mit Sorge auf die Entwicklung des Wirtschaftsstandortes.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Thailand plant neue Route im Welthandel: Welche Rolle kann die deutsche Wirtschaft spielen?
30.11.2023

Thailand will eine Handelsroute zwischen Pazifischem und Indischem Ozean bauen. Kann die deutsche Wirtschaft eine Rolle bei dem Projekt...

DWN
Politik
Politik Henry Kissinger: Zum Tode des Jahrhundertmanns
26.05.2023

Der frühere Sicherheitsberater und Außenminister der Vereinigten Staaten, Henry Kissinger, ist gestorben. Noch im Mai feierte der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Machtkampf bei Thyssenkrupp: Arbeitnehmer kritisieren Wahl neuer Vorstände scharf
30.11.2023

Die Anteilseigner von Thyssenkrupp haben eine Erweiterung des Vorstandes gegen den Willen der Arbeitnehmervertreter durchgesetzt. Diese...

DWN
Politik
Politik Russland liefert Rekordmengen Gas über TurkStream nach Europa
29.11.2023

Über TurkStream fließen derzeit Rekordmengen Gas nach Europa. Doch die militärischen Angriffe auf die Pipeline halten an. Zudem macht...

DWN
Politik
Politik EU-Kommission fordert Europäisierung der Rüstungsbeschaffung
30.11.2023

Komissionspräsidentin von der Leyen will die Rüstungspolitik der EU stärker gemeinschaftlich aufbauen. Die Forderungen finden auch vor...

DWN
Politik
Politik Rechtsgutachten prüft Berliner Sondervermögen
29.11.2023

Die deutsche Hauptstadt bekommt die Folgen der jüngsten Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts nun direkt zu spüren. Jetzt prüft...