Nur mit weiteren entscheidenden Maßnahmen könne sich die Wirtschaft erholen, betont die EU-Kommission im Fall von Griechenland. Derzeit leiden vor allem kleine und mittelständische Unternehmen unter der Krise. Diese machen 99,9 Prozent der gesamten griechischen Unternehmen aus. Dabei handelt es sich bei 96,5 Prozent um Kleinunternehmen.
Sechs von zehn Firmen verzeichneten 2011 einen Rückgang in ihren Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr. 150.000 Arbeitsplätze gingen verloren. Voraussagen zufolge werden 60.000 dieser Unternehmen schließen müssen und weitere 240.000 Beschäftigte werden ihre Arbeitsplätze verlieren, wie die griechische Zeitung Kathimerini berichtet.
Die EU-Kommission erklärte, dass die Wichtigkeit dieser Unternehmen berücksichtigt worden sei. „Mehr als vier Milliarden Euro stehen den mittelständischen Unternehmen zur Absicherung der Liquidität, als Gewerbekapital und als Versicherungen zur Verfügung. Weitere eine Milliarde Euro werden aufgrund des neuen Mittelstands-Garantiefonds verfügbar“, so die Kommission.
Das Problem sei nicht das fehlende Geld, sondern die Verteilung der Gelder. „Die Gelder finden immer noch nicht ausreichend den Weg in die Realwirtschaft“, kritisiert die Kommission. Griechische Banke müssten bessere Maßnahmen zur Überwachung der Auszahlungen ergreifen. Nur so könnten schon existierende Programme effektiv sein.
Dabei sind die Aussichten für Griechenland gar nicht so schlecht. Langfristig könne das griechische BIP um 13,5 Prozent steigen, wenn Reformen im Produktions- und Dienstleistungssektor, zu denen die Marktliberalisierung gehört, durchgesetzt werden würden. Bürokratie und Korruption verzögern die notwendigen Veränderungen allerdings.