Politik

Großbritannien will Facebook und Twitter für „Demokratie-Feinde“ verbieten

Lesezeit: 1 min
05.10.2014 00:57
Die britische Regierungspartei hat angekündigt, „Demokratie-feindlichen“ Personen den Zugang zu sozialen Netzwerken zu verbieten. Dazu wolle man „Blacklists“ mit Namen von Extremisten anlegen. Auch öffentliche Auftritte und Proteste sollen diesen Personen verboten werden.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die britische Regierungspartei hat angekündigt, Extremisten  den  Zugang zu Sozialen Netzwerken zu verbieten. Dazu wolle man „Blacklists“ mit Extremisten anlegen. Die Posts der gelisteten Personen sollen dann vor der Veröffentlichung eine polizeiliche Kontrolle durchlaufen.

Die Pläne gelten für den Fall einer Wiederwahl der Tories und sind Teil einer großangelegten Anti-Terror-Strategie, wie der Telegraph berichtet.

Die geplante Anti-Extremismus-Regelung umfasst auch Einschränkungen im Rede- und Versammlungsrecht. So sollen Personen, die nach Meinung der Regierung eine „Bedrohung für das Funktionieren der Demokratie darstellen“, nicht mehr auf öffentlichen Veranstaltungen sprechen oder auf öffentlichen Plätzen protestieren dürfen. In Großbritannien gibt es bereits ein breites öffentliches Video-Überwachungssystem.

Die britische Innenministerin Theresa May plant zudem eine gerichtliche Möglichkeit, diesen Verdächtigen den Umgang mit anderen Personen zu verbieten.

Die Verbote sollen sich hauptsächlich gegen so genannte islamische Hassprediger richten. Allerdings besteht die Gefahr, dass die Definition einer „extremistischen Gesinnung“ auch auf Menschen angewandt werden könnte, die eine regierungskritische Meinung äußern. Die Regierung liefert zu den Vorschlägen bisher keine genaue Definition, verweist aber darauf, das die Einschränkungen der Grundrechte nur nach richterlicher Bestätigung der „demokratiefeindlichen Absichten“ der betreffenden Person angewandt werden.

In den vergangenen Wochen waren mehrere Fälle von britischen Teenagern bekannt geworden, die sich dem Islamischen Staat in Syrien anschließen. Premierminister Cameron hatte daraufhin der Polizei erlaubt, Terrorverdächtigen künftig die Pässe zu entziehen.


Mehr zum Thema:  

DWN
Panorama
Panorama Merkel-Buch „Freiheit“: Wie die Ex-Kanzlerin ihre politischen Memoiren schönschreibt
21.11.2024

Biden geht, Trump kommt! Wer auf Scholz folgt, ist zwar noch unklar. Dafür steht das Polit-Comeback des Jahres auf der Tagesordnung: Ab...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Prognose: Kryptowährung mit neuem Rekordhoch - geht es jetzt Richtung 100.000 US-Dollar?
21.11.2024

Neues Bitcoin-Rekordhoch am Mittwoch - und am Donnerstag legt die wichtigste Kryptowährung direkt nach. Seit dem Sieg von Donald Trump bei...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Wirecard-Zivilprozess: Ein Musterkläger für 8500 Aktionäre - Kommt eine Entschädigung für Aktionäre?
21.11.2024

Holen sich Wirecard-Aktionäre jetzt eine Milliarden-Entschädigung von EY? Viereinhalb Jahre nach der Wirecard-Pleite geht es vor dem...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Ifo-Umfrage: Industrie bewertet Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit miserabel
21.11.2024

Seit 1994 hat die Industrie ihre Lage nicht mehr so schlecht eingeschätzt, sagt das ifo Institut. Im EU-Vergleich stehen deutsche...

DWN
Panorama
Panorama Finnland startet Ermittlungen zum Kabelschaden in der Ostsee
21.11.2024

Nachdem die schwedischen Behörden bereits tätig wurden, hat nun auch die finnische Kriminalpolizei Ermittlungen zu einem Kabelschaden in...

DWN
Politik
Politik Solidaritätszuschlag: Kippt das Bundesverfassungsgericht die „Reichensteuer“? Unternehmen könnten Milliarden sparen!
21.11.2024

Den umstrittenen Solidaritätszuschlag müssen seit 2021 immer noch Besserverdiener und Unternehmen zahlen. Ob das verfassungswidrig ist,...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Nach vier Jahren: Castor-Transport erreicht Deutschland
20.11.2024

Nach vier Jahren hat erstmals wieder ein Castor-Transport mit hochradioaktiven Abfällen aus dem Ausland Deutschland durchquert. Der Zug,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Deutsche Bank-Aktie klettert: Einstieg bei KI-Start-up Aleph Alpha
20.11.2024

Das Heidelberger Start-up Aleph Alpha gilt als wichtiger Akteur in der deutschen KI-Branche. Jetzt investiert die Deutsche Bank in das...