Im Kampf gegen eine Deflation muss die Europäische Zentralbank (EZB) laut IWF-Chefin Christine Lagarde notfalls die Notenpresse massiv anwerfen. Die EZB sollte Bereitschaft zu verschärften Maßnahmen wie etwa dem Aufkauf von Staatsanleihen erkennen lassen, betonte die Französin am Donnerstag in Washington. Dies gelte für den Fall, dass sich der Inflationsausblick weiter eintrübe. Der Ankauf von Staatsanleihen in großem Stil gilt als letztes Mittel, um einen Preisverfall zu verhindern.
Zuletzt lag die Teuerungsrate in der Euro-Zone nur noch bei 0,3 Prozent. Auf breiter Front fallende Preise können die Konjunktur auf Dauer abwürgen. Denn Verbraucher schränken dann in Erwartung immer weiter fallender Preise ihren Konsum ein und Firmen schieben Investitionen auf.
Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF) rief zugleich die USA und auch Deutschland auf, ihre Spielräume stärker zu nutzen, um die Infrastruktur auf Vordermann zu bringen. In ihrem Herbstgutachten hatten die führenden Forschungsinstitute der Bundesregierung vorgeworfen, zu wenig zu investieren.