Technologie

EU-Kommission stellt Griechenland „Hilfe“ in Aussicht

Lesezeit: 1 min
16.10.2014 17:34
Die EU will eine Staatspleite Griechenlands auf keinen Fall zulassen. Seit Tagen kommt es an den griechischen Börsen- und Anleihemärkten zu Turbulenzen. Griechenlands Finanzminister Gikas Hardouvelis sagt, dass die Märkte zu Unrecht überreagieren würden.
EU-Kommission stellt Griechenland „Hilfe“ in Aussicht

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Die EU-Kommission ist offenbar entschlossen, eine Staatspleite Griechenlands um jeden Preis zu verhindern. Das hat sie der Regierung Athen in Aussicht gestellt.

Kommissions-Vizepräsident Jyrki Katainen sagte am Donnerstag in einer Erklärung, es bestehe "kein Zweifel, dass Europa Griechenland weiter helfen werden, in welcher Form dies auch immer notwendig ist".

Die Aussage klingt, wiewohl unspezifisch, ein wenig nach der Ankündigung von Mario Draghi auf dem Höhepunkt der vorangegangenen Euro-Krise, in der Draghi gesagt hatte: Die EZB werde alles tun, was nötig ist, um den Euro zu retten. 

Die griechische Zeitung Kathimerini zitiert Katainen:

„Griechenland hat immense Fortschritte bei der Schaffung eines nachhaltigen Wachstumsmodells gemacht. Dessen Grundlage sind solide Staatsfinanzen, eine wettbewerbsfähige Wirtschaft und ein effektiv beaufsichtigter Finanzsektor.“

Katainen wörtlich:

„Dieses beispiellose Reformprogramm und die notwendige große fiskalische Anpassung waren mit schwierigen Entscheidungen verbunden. Die Kommission und die gesamte Euro-Zone haben Griechenland während des gesamten Prozesses unterstützt. Zwar gibt es eine klare Notwendigkeit, die Dynamik der Reform beizubehalten, doch es gibt auch starke Anzeichen dafür, dass das Land das Ruder herumgerissen hat.“

Die Athener Aktienbörse war innerhalb von zwei Tagen um mehr als elf Prozent eingebrochen. Die Renditen für zehnjährige griechische Staatsanleihen waren zugleich in die Höhe geschnellt. Die angeschlagene Wirtschaft des Landes und mögliche vorgezogene Neuwahlen verunsichern die Anleger.

Bei den Anlegern scheint sich mehr und mehr die Erkenntnis durchzusetzen, dass Griechenland ohne dauerhafte europäische Finanzhilfen nicht überleben wird. Sie sehen daher mit Sorge die Pläne von Ministerpräsident Samaras, für 2015 keine neuen EU-Finanzhilfen einzufordern. Sie glauben nicht daran, dass Griechenland sich aus eigener Kraft refinanzieren kann.

Doch Griechenlands Finanzminister Gikas Hardouvelis sagt, dass die Turbulenzen an den Märkten nicht die derzeitige Grundlage der griechischen Wirtschaft widerspiegeln würden. Die Märkte würden oftmals „nervös und exzessiv reagieren“, so Hardouvelis.

Griechenland hat bisher 240 Milliarden an Rettungs-Krediten von der EU und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) erhalten.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Sicher beschaffen in Krisenzeiten

Die Auswirkungen von Krisen wie die Corona-Pandemie oder der Ukraine-Krieg und damit verbundene Versorgungsengpässe stellen auch den...

DWN
Politik
Politik Merz will mit Scholz über illegale Migration sprechen
30.09.2023

Der Wahlkampf nimmt Fahrt auf. CDU-Chef Merz fordert Bundeskanzler Scholz heraus, gemeinsam eine Lösung für die illegale Migration nach...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft China Sprint: Deutsche Unternehmen unter Druck
30.09.2023

Die jüngsten Zahlen belegen, dass es notwendig ist die Handelsstrategie gegenüber der chinesischen Wirtschaftsmacht zu ändern. China hat...

DWN
Politik
Politik Politik und Krankenkassen ruinieren den Medikamentenmarkt
30.09.2023

Seit etwa fünfzehn Jahren gibt es in Europa immer wieder Probleme bei der Versorgung von Patienten mit Medikamenten. Diese Situation wird...

DWN
Politik
Politik Ukraine wollte mit Hilfe des Westens Syrien und Iran bombardieren
30.09.2023

Die Ukraine hat einem Medienbericht zufolge die westlichen Verbündeten um Hilfe bei der Durchführung von Raketenangriffen auf den Iran...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft USA: Gewinne der Unternehmen steigen auf Rekordhoch
30.09.2023

Trotz historisch hoher Zinsen können die USA eine Rezession offenbar vermeiden. Die Gewinne der Unternehmen sind auf ein neues Rekordhoch...

DWN
Politik
Politik Elon Musk kritisiert deutsche Migranten-Transporte nach Italien
30.09.2023

Tesla-Gründer Elon Musk hat kritisiert, dass deutsche Schiffe massiv illegale Migranten nach Italien transportieren, und spricht dabei von...

DWN
Finanzen
Finanzen Sicherer Hafen? Ob sich Goldaktien lohnen
29.09.2023

Gold kratzte im Jahr 2023 am Allzeithoch. Doch Goldminenaktien notieren deutlich unter den Höchstständen von 2011. Bietet sich hier eine...

DWN
Politik
Politik Hausbesitzer sollen Heizung mieten, um Klima zu retten
29.09.2023

Die Klima-Sanierung der Heizung ist für viele Haus- und Wohnungseigentümer nicht bezahlbar. Daher kommt die Miete in Mode. Doch auch...