Rentnern in Griechenland werden im Alter doppelt so hohe Bezüge versprochen wie deutschen. Wie die Daten des OECD Berichts über die Renten aus dem vergangenen Jahr zeigen, bekommen Griechen durchschnittlich fast 82 Prozent ihres Einkommens in der Rente ausbezahlt.
In Deutschland bekommen Rentner lediglich 39 Prozent ihres Durchschnittseinkommens. Obwohl in Deutschland die Durchschnittseinkommen höher liegen, bekommen Griechen der OECD zufolge insgesamt durchschnittlich 45.000 Euro mehr Rente als Deutsche.
Ähnlich ist es mit den Renten in Spanien: Die Spanier erhalten – gemessen an ihrem Durchschnittseinkommen – die dritthöchsten Bezüge in der EU. Nur die Niederlande genehmigen ihren Rentnern noch höhere Anteile als Spanien und Griechenland.
Damit werden Griechen und Spaniern auch deutlich höhere Renten versprochen als im Durchschnitt der gesamten EU: Hier werden 58,7 Prozent des Gehalts ausgezahlt. „Griechenland wird dafür bedauert, dass die Pensionisten künftig mit vielleicht 20 Prozent weniger Rente auskommen müssen. Aber dass sie sich davor absurd hohe Pensionen, nämlich 40 bis 45% über EU-27-Niveau versprochen haben, wird nicht erwähnt“, sagte Dr. Bernd Marin, Direktor des European Centre For Social Welfare Policy and Research der österreichischen Tageszeitung Kurier.
Marin fordert nun eine Angleichung der Rentenversprechungen. Dies werde immer wichtiger, weil die EU-Staaten zunehmend für ihre Risiken gemeinschaftlich haften. Denn die Differenz zwischen Beitragszahlungen und tatsächlichen Auszahlungen muss der Staat zuschießen.
Diese Belastung landet dann über den Staatshaushalt auf der Staatengemeinschaft, die immer mehr in Richtung Schuldenunion tendiert. Würde keine Harmonisierung des Rentenniveaus in den einzelnen EU-Staaten vorgenommen, würde das die Solidarität schwer belasten, so Marin im Kurier.